Mit dem Tauchboot JAGO wurden Korallenriffe im Roten Meer untersucht. Foto: JAGO-Team, GEOMAR
Das Hatiba-Tief im Roten Meer wurde im Rahmen des "Jeddah Transect Projects" neu vermessen. Grafik: N. Augustin, GEOMAR
In Jeddah resümierten deutsche und saudi-arabische Wissenschaftler die erste Phase des Jeddah-Transect Project. Foto: W. Brückmann, GEOMAR

Von Salzgletschern und Nahrungsnetzen

Wissenschaftliches Abschlusskolloquium der 1. Phase des Jeddah Transect Projektes

04.12.2012/Kiel, Jeddah. Artenreiche Korallenriffe, ein mehr als 2000 Meter tiefer Grabenbruch, reiche Rohstoffvorkommen und intensiver Schiffsverkehr – all diese Faktoren machen das Rote Meer zu einem überaus lohnenden Studienobjekt. Seit drei Jahren arbeiten Geologen, Meeresbiologen, Geochemiker und Ozeanographen des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel zusammen mit Kollegen der King-Abdulaziz University (KAU) im saudi-arabischen Jeddah daran, das zentralen Rote Meer interdisziplinär zu untersuchen. Jetzt fand in Jeddah der Abschlussworkshop der ersten Phase des gemeinsamen „Jeddah Transect Projects“ statt. Dabei zogen alle Beteiligten im King Faisal Conference Center in Jeddah eine positive Zwischenbilanz. In Anwesenheit des KAU-Vizepräsidenten Prof. Adnan Zahed  präsentierten die deutschen und saudi-arabischen Wissenschafter Zusammenfassungen der bisherigen Tätigkeiten sowie die ersten publizierten wissenschaftlichen Ergebnisse des Projektes.


Die Studien spannen dabei den thematischen Bogen von Nahrungsnetzen in den Korallenriffen an der Küste des Roten Meeres über mächtige Salzgletscher und Vulkanfelder in den Tiefen dieses jungen Ozeans bis hin zur Überwachung von Umweltparametern, Strömungs- und Wellenmustern in den küstennahen Gewässern vor Jeddah. „Wir haben zum Beispiel herausgefunden, dass die weitverbreiteten Salzgletscher in 2000 Metern Tiefe die Morphologie der Spreizungszone des Roten Meeres nachhaltig beeinflussen – eine Entdeckung, die auch für das Verständnis der Öffnung anderer Ozeanbecken in der Vergangenheit von Bedeutung sein könnte“ erklärt Dr. Warner Brückman vom GEOMAR.Viele dieser Resultate basieren auf Kampagnen der Forschungsschiffe POSEIDON und PELAGIA in den Jahren 2011 und 2012 sowie zahlreichen Expeditionen entlang der gesamten saudischen Küste des Roten Meeres im selben Zeitraum. 

 

Entscheidende Impulse bekam dieses Projekt durch den intensiven Austausch von Wissenschaftlern, Technikern und Studenten zwischen dem GEOMAR und der KAU, die wechselseitig jeweils mehrere Monate die Partnerinstitute zur Auswertung von Proben und Daten besuchten. „Wir haben nicht nur das Wissen über das Rote Meer vorangebracht, sondern auch für einen regen kulturellen Austausch gesorgt“, sagt Dr. Brückmann.Während des Kolloquiums und des anschliessenden Treffens des Jeddah Transect Steering Committees wurden Pläne für die Fortsetzung der Kooperation in einer weiteren 3-Jahresphase diskutiert, die sich vor allem mit angewandten Themen der Meeresforschung befassen soll.

Mit dem Tauchboot JAGO wurden Korallenriffe im Roten Meer untersucht. Foto: JAGO-Team, GEOMAR
Mit dem Tauchboot JAGO wurden Korallenriffe im Roten Meer untersucht. Foto: JAGO-Team, GEOMAR
Das Hatiba-Tief im Roten Meer wurde im Rahmen des "Jeddah Transect Projects" neu vermessen. Grafik: N. Augustin, GEOMAR
Das Hatiba-Tief im Roten Meer wurde im Rahmen des "Jeddah Transect Projects" neu vermessen. Grafik: N. Augustin, GEOMAR
In Jeddah resümierten deutsche und saudi-arabische Wissenschaftler die erste Phase des Jeddah-Transect Project. Foto: W. Brückmann, GEOMAR
In Jeddah resümierten deutsche und saudi-arabische Wissenschaftler die erste Phase des Jeddah-Transect Project. Foto: W. Brückmann, GEOMAR