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Semester: SS 2023 

Einführung in die spanische Sprachwissenschaft II (und Übung): „Gesellschaftlicher Wandel und angewandte Soziolinguistik“ (span-FACH2.1 + FACH-LING3/4/5.3 + SPEZ2.1) (050816)

Dozentinnen/Dozenten
Lukas Johnsen, Prof. Dr. phil. Ulrich Hoinkes

Angaben
Proseminar, 2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5, span-FACH2 + FACH-LING3/4/5 + SPEZ2
Zeit und Ort: Di 12:15 - 13:45, LS10 - R.15
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023

Studienfächer / Studienrichtungen
Span-B-2F 3 (ECTS-Credits: 5)
Span-B-2F 4-6 (ECTS-Credits: 2,5)
Span-MA-2F 1-3
Span-MEd-2F 1-2
Rom-MA-1F 1-3

Inhalt
Gesellschaftlicher Wandel ist ein normales Phänomen, doch er markiert bisweilen gravierende Umbrüche bestehender Ordnungen und Wertemuster. Zudem wird er gerade in unserer Zeit von zivilisatorischen Entwicklungen geprägt, die zum Teil große Verunsicherungen und Zukunftsängste auslösen (> Anxiety Culture). In dem Seminar soll – mit dem Blick auf die Gegenwart und auch auf die Geschichte – an exemplarischen Themen aufgezeigt werden, wie sich die bedrohlichen Entwicklungen unserer Welt im Wandel auf den Gebrauch der Sprache(n) in der Gesellschaft auswirken. Dabei sollen die folgenden Aspekte Berücksichtigung finden: Rückgang kultureller Diversität als Folge von Kolonialisierung, nationalstaatlicher Dominanz und Globalisierung, durch Kriege und wirtschaftliche Notlagen ausgelöste Migrationsströme, zunehmende Urbanisierung unserer Lebensräume, langfristige Zerstörungen der natürlichen Umwelt, Konsequenzen technologischen Fortschritts. An Fallbeispielen aus der hispanophonen Welt soll auf die soziolinguistischen Konsequenzen dieser bedrohlichen Entwicklungen aufmerksam gemacht werden, insbesondere: den Verlust sprachlicher Vielfalt, den Wandel der regionalen Strukturen von Mehrsprachigkeit, die machtbasierte Veränderung der sozialen und politischen Funktionen einzelner Sprachen sowie als Reaktion darauf Auswirkungen auf das Sprachverhalten und die Spracheinstellungen von individuellen Sprechern und ganzen Sprachgemeinschaften. Von den Teilnehmenden wird eine tiefergehende Beschäftigung mit einem dieser Phänomene an einem konkreten Beispiel erwartet, wobei auch theoretische Analyseansätze der modernen Soziolinguistik (inklusive ihrer interdisziplinären Verbindungen) berücksichtigt werden sollen.


Hauptseminar (und Übung) Sprachwissenschaft Französisch (MA/MEd) "La grammaire de la guerre" (fran-FACH-LING4/5.2; franz-FACH-LING 3/4/5.3) (050975)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Ulrich Hoinkes

Angaben
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5, fran-FACH-LING3/4/5
Zeit und Ort: Do 16:15 - 17:45, LS10 - R.125
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023

Studienfächer / Studienrichtungen
Franz-MA-2F 2-3
Franz-MEd-2F 1
Rom-MA-1F 1-3

Inhalt
La rhétorique de la guerre est à nouveau à l'ordre du jour en Europe depuis le début de la guerre en Ukraine. Le haut représentant de l'UE pour les affaires étrangères, Josep Borell, a même appelé à une mentalité de guerre. Face à ces évolutions néfastes, nous voulons nous pencher plus intensément sur les guerres qui marquent l'histoire et le présent de la France sous l'angle de la linguistique et de l'analyse du discours. L'objectif est de comprendre que le fait de parler de la guerre et les conceptualisations et évaluations de la guerre ont une influence décisive sur la conscience des crises et des conflits, ainsi que sur les idées concernant les possibilités de les résoudre. Nous reprenons le terme 'la grammaire de la guerre', qui exprime à la fois une composante linguistique, structurelle et conventionnelle. Nous nous demanderons si cette"grammaire de la guerre" fait partie de notre langue, d'une nation et de sa mémoire culturelle, ou si elle n'est devenue qu'un moyen d'influence individuel.

Nous attendons des étudiant(e)s une contribution médiatique orientée vers la création(de préférence la production d'une vidéo éducative), qui met au défi de réfléchir de manière critique au thème du séminaire en relation avec l'histoire et le présent de la France. Dans le cadre du projet Viducation, quelques offres supplémentaires et événements spéciaux seront intégrés dans le déroulement du séminaire.


Hauptseminar Fachdidaktik Spanisch/Französisch (MEd): "Mehrsprachigkeit in Gesellschaft und Schule" (span/franz-FD3.2) (050808)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Ulrich Hoinkes

Angaben
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5, span/franz-FD3
Zeit und Ort: Di 16:15 - 17:45, LS10 - R.125
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023

Studienfächer / Studienrichtungen
Span-MEd-2F 2
Franz-MEd-2F 2

Inhalt
Wie können die unterschiedlichen Erstsprachen und sprachlich-kulturellen Ressourcen der Schüler:innen in das Unterrichtsgeschehen eingebunden und für das Erlernen der Fremdsprache genutzt werden? Mit dieser zentralen Frage beschäftigen sich die Fachdidaktiken aus dem Blickwinkel der Sprachwissenschaft und Mehrsprachigkeitsforschung schon seit längerem, wobei sie nach und nach auch wesentliche Erkenntnisse aus der Lehrpraxis mit einbinden.
Im Zentrum der sprachübergreifenden Lehrveranstaltung sollen Themen wie Mehrsprachigkeit, Translanguaging, Kontextualisierung, transkulturelles sowie inklusives Lernen und die Nutzung digitaler Tools stehen. Diese Themen werden unter Maßgabe einer ganzheitlich ausgerichteten Sprach-und Kulturdidaktik betrachtet und durch anwendungsorientierte Inhalte vermittelt. Die Studierenden als angehende Lehrende sollen mit Kompetenzen ausgestattet werden, die ihnen helfen, den Anforderungen einer sprachlich-kulturell zunehmend durchmischten Schüler:innenschaft gerecht zu werden. Dazu gehören neben der Vermittlung facheinschlägiger Sachkenntnisse die Erweiterung ihres unterrichtspraktischen Wissens mit zielführenden Methoden sowie das Entwickeln konkreter Unterrichtssequenzen und Stundenbilder unter Berücksichtigung digitaler Angebote.
Das Seminar wird in enger Zusammenarbeit mit Frau Zwetelina Ortega, Sprachwissenschaftlerin und Expertin für Mehrsprachigkeit aus Wien, durchgeführt. Frau Ortega wird im Rahmen der Veranstaltung einen dreiteiligen Workshop anbieten. Dieser Workshop wird zum Teil online und deckungsgleich mit den wöchentlichen Seminarzeiten durchgeführt, jedoch ergänzt durch eine geblockte Präsenzveranstaltung am 5.6. und 6.6. jeweils 16-19 Uhr.


Kolloquium Sprachwissenschaft Spanisch/Anxiety Culture (MA/MEd) (span-QU5.1) (050848)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Ulrich Hoinkes

Angaben
Kolloquium, 1 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 1,25, span-QU5
Zeit und Ort: jede 2. Woche Di 12:15 - 13:45, LS10 - R.15
vom 11.4.2023 bis zum 9.7.2023
Bemerkung zu Zeit und Ort: 14-tägig (Anfang ungerade Kalenderwoche) / PRÜFUNGEN nach individueller Absprache mit Prüfern, vorzugsweise zwischen 10.07.-01.09.23, 2. Prüfungszeitraum vorzugsweise 09.10.-01.12.23

Studienfächer / Studienrichtungen
Span-MA-2F 3
Span-MEd-2F 4
Rom-MA-1F 4

Inhalt
Dieses Modul wird gegen Ende des Master-Studiums angeboten, um den Studierenden Gelegenheit zu geben, das sprachwissenschaftliche Niveau ihrer Kenntnisse durch die Erarbeitung und Diskussion besonderer Themenschwerpunkte(aus den Bereichen Sprachgeschichte, Sprachdeskription und Sprachsoziologie) zu festigen. Die Studierenden arbeiten zu diesem Zweck das Konzept eines selbst gewählten Forschungsthemas aus, das sie mit Hilfe kurzer Thesenpapiere oder Präsentationen vorstellen, kommentieren und zur Diskussion stellen. Der Dozent ergänzt die fachliche Darstellung durch vertiefende Erklärungen. Das Modul wird mit einer mündlichen Prüfung (Kurzpräsentation und Diskussion des Forschungsprojekts) abgeschlossen.

In diesem Semester konzentrieren wir das Kolloquium auf Forschungsthemen, die einen Anschluss an das Anxiety Culture-Projekt (anxiety-culture.net) finden. Zu Beginn des Semesters wird das Forschungsanliegen des ACP erläutert, so dass auf dieser Basis relevante Themen von den Teilnehmenden gefunden und ausgestaltet werden können. Integrativer Bestandteil des Kollquiums sind auch eine Reihe von ACP-Veranstaltungen, die im Laufe des Semesters stattfinden. Die von den Studierenden bearbeiteten Themen können, falls gewünscht, auch gern zu MA-Arbeiten ausgebaut werden.


Vorlesung Sprachwissenschaft Romanisch "Romanische Sprachgeschichte" (rom-FACH1.1; FACH-LING3/4/5.1) (050822)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Ulrich Hoinkes

Angaben
Vorlesung, 2 SWS, rom-FACH1; FACH-LING3/4/5
Zeit und Ort: Do 14:15 - 15:45, LS10 - R.125
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023
1. Prüfungstermin (Klausur am Ende der Vorlesungszeit eines Semesters): 13.7.2023, 14:15 - 15:45 Uhr, Raum LS10 - R.125
2. Prüfungstermin (Klausur zu Beginn der Vorlesungszeit des Folgesemesters): 18.10.2023, 9:00 - 10:30 Uhr, Raum LS10 - R.125

Inhalt
Während in der Romanischen Philologie des 19. Jahrhunderts und noch bis weit über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus die Aspekte der einzelsprachlichen Beschreibung, der sprachinternen Differenzierung und des Vergleichs der romanischen Sprachen untereinander vorherrschten, kam mit dem Aufkommen eines sozialwissenschaftlichen Interesses an der Sprache seit den 1970er Jahren ein neuer Wind in die Sprachgeschichtsschreibung. Die terminologische Differenzierung von interner und externer Sprachgeschichte versuchte zunächst, beide Ansätze auseinander zu halten, doch lässt sich ihre formale Trennung aus der Sicht der modernen Forschung nur noch sehr bedingt vertreten.

Heute wird die Sprachgeschichte in ihrer Gesamtheit sinnvollerweise als eine Sozial- und Kulturgeschichte des Sprechens und der Sprecher:innen begriffen, wobei selbstverständlich auch alle Ebenen der Sprachbeschreibung betroffen sind. Die neueren Disziplinen der Varietätenlinguistik und der Kontaktlinguistik tragen in ihrer diachronen Orientierung dieser komplexen Verbindung von interner und externer Sprachgeschichte seit mehreren Jahrzehnten bereits Rechnung. Hinzu kommt, dass in jüngerer Zeit die wissenschaftlichen Fragestellungen zur Gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit auch in historischer Perspektive immer einflussreicher geworden sind. Darüber hinaus hat sich die Forschungsrichtung der'sozialhistorischen Migrationsforschung' herausgebildet, die offensichtlich viele Berührungspunkte zu der modernen Sprachgeschichtsschreibung aufweist.

In der Vorlesung soll es darum gehen, die Bedeutung von gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit, (sprach-)kulturellerDiversität und Migration im Entstehungsprozess der europäischen Romania hervorzuheben und an Fallbeispielen zu erläutern. Dabei werden grundlegende Fragen aufgeworfen und diskutiert, wie beispielsweise die(unzureichende) Durchsetzung der Diversitäts-Perspektive in der Historiographie und die integrative Rolle der Migrationswissenschaften für ein besseres Verständnis der historischen Gestaltung romanischer Sprach- und Kulturräume.

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