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Semester: SS 2023 

Einführung in die Kirchengeschichte: Der Lutherartikel in der Encyclopaedia Britannica (1857) (DKA-KG1-S, EvRel-BA-KG-S) (010022)

Dozent/in
Pierre Sfendules

Angaben
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein
Zeit und Ort: Mo 16:15 - 17:45, LS4 - R.327
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023

Voraussetzungen / Organisatorisches
Das Proseminar richtet sich vorrangig an Studierende der BA- und DKA-Studiengänge. Sofern die Teilnehmerzahl nicht erreicht ist, steht es aber auch Studierenden anderer Studiengänge offen. Für die Teilnahme am Proseminar ist das bestandene Latinum (mindestens KMK) Voraussetzung. Das Zeugnis muss zu Beginn des Semesters vorliegen. Andernfalls ist eine Teilnahme nicht möglich. Die zentrale Quelle des Seminars ist in englischer Sprache, die Sekundärliteratur zumeist in deutscher Sprache. Erwartet wird von Ihnen Interesse am Thema, genügend Zeit zur Vor- und Nachbereitung der Sitzungen, die Bereitschaft zur Übernahme eines Referates oder einer Expert*innensitzung und die Abfassung schriftlicher Aufgaben. Darüber hinaus kann am Ende des Semesters eine Proseminararbeit geschrieben werden.

Inhalt
Die voranschreitende Digitalisierung wirkt sich auf die Erschließung von Geschichte aus. Gerade beim zentralen Wissensort „Wikipedia“ wird gerne auf Literatur des 19. Jahrhunderts verwiesen – gemeinfrei und digitalisiert zugänglich, treibt diese alte Literatur die Renaissance einer vergangenen Wissenswelt voran. Der Luther-Artikel des preußischen Diplomaten in London, Christian Karl Josias von Bunsen, eignet sich zu einer Einführung in eine diese Problematik reflektierende Kirchengeschichte. Im Seminar werden wir neben (inhaltlichem) Grundwissen zugleich auch die wichtigsten (methodischen) Arbeitsweisen unseres Faches einüben, etwa sicherer Umgang mit Quellen und Sekundärliteratur und präzise Fragestellung, problemorientierte Recherche zu ihrer Beantwortung, kreative Urteilsbildung und richtiges Bibliographieren. Dabei werden wir lernen, wie historische Kontexte und kulturelle Einflüsse die Art und Weise prägen, in der historische Ereignisse erinnert und aufgezeichnet werden. Bei regelmäßiger Mitarbeit werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Lage versetzt sein, das Erlernte in Form einer eigenen wissenschaftlichen Studie in die Praxis umsetzen zu können.

Empfohlene Literatur
Quellen und Literatur werden im Seminar erarbeitet. Wer sich vorbereiten möchte, suche die entsprechende Stelle in: Frank Foerster: Christian Carl Josias Bunsen. Diplomat, Mäzen und Vordenker in Wissenschaft, Kirche und Politik (Waldeckische Forschungen 10), Bad Arolsen 2001. Tobias Jammerthal, u. A.: Methodik der Kirchengeschichte, Tübingen 2022. (online zugänglich über die UB Kiel)

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 15


Kirchengeschichtliche Übung: Ignaz von Döllingers Papstfabeln (1863) (DKA-KG1-Ü, DKA-KG2-Ü, EvRel-BA-WP-Ü) (010025)

Dozent/in
Pierre Sfendules

Angaben
Übung, 2 SWS, Schein
Zeit und Ort: Mi 10:15 - 11:45, LS8 - R.134
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Texte und Materialen werden im entsprechenden OLAT-Kurs zur Verfügung gestellt. Erwartet wird die aktive Mitarbeit in den Sitzungen sowie die Übernahme eines Referates.

Inhalt
Ignaz von Döllingers 1863 publizierten „Papstfabeln“ fallen in eine fulminante Zeit konfessioneller Streitigkeiten. Zuvor noch glühender Verfechter päpstlicher Autorität sollte der katholische Kirchenhistoriker dabei nun bald zum prominentesten Gegner des heute zum Kernbestand katholischer Religiosität zählenden Unfehlbarkeitsdogmas werden. In seinen „Papstfabeln“ setzt er sich kritisch mit der Geschichte der römischen Kirche auseinander und zeichnet meisterlich die stadtrömischen Legendenbildungen um das Papsttums nach. Im Rahmen dieses Seminars werden wir dieses wichtige Werk des bedeutendsten katholischen Kirchenhistorikers des 19. Jahrhunderts lesen und dessen Argumentationsgang genauer untersuchen. Wir werden auch die Bedeutung von Döllingers Buch im größeren Kontext der europäischen Geschichte des 19. Jahrhunderts diskutieren, einschließlich der politischen und kulturellen Bewegungen, die diese Zeit prägten. Insgesamt wird dieses Seminar dazu herausfordern, kritisch über die theologischen Konsequenzen historischen Arbeitens nachzudenken und ein tieferes Verständnis für die transkonfessionelle Bedeutung der historischen Theologie vermitteln.

Empfohlene Literatur
Textgrundlage:
Ignaz von Döllinger, Die Papst-Fabeln des Mittelalters. Ein Beitrag zur Kirchengeschichte, München 1863.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 10

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