Colloquium Latinum (051011)
- Dozent/in
- Prof. Dr. phil. Thorsten Burkard
- Angaben
- Kolloquium, 1 SWS
Zeit und Ort: Mi 15:15 - 16:00, LS8 - R.501
vom 26.4.2023 bis zum 9.7.2023
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 10
Gaius Iulius Caesar in der deutschsprachigen Literatur seit der Frühen Neuzeit (050775)
- Dozentinnen/Dozenten
- Prof. Dr. phil. Claus-Michael Ort, apl. Prof., Prof. Dr. phil. Thorsten Burkard
- Angaben
- Seminar, 2 SWS, Module: MA-L1, MA-L2 [MA Deutsch: Literatur und Sprache]; MA-Deutsch: Literaturgeschichte (Literatur der Frühen Neuzeit, Literatur der Aufklärung, Literatur der Goethezeit, Literatur des Realismus); ME-L1 (Seminar 1), ME-L2 [MEd Deutsch]
Zeit und Ort: Do 16:15 - 17:45, LS1 - R.208a
vom 13.4.2023 bis zum 6.7.2023
- Inhalt
- Das Seminar wirft zunächst einen Blick auf die Caesar-Bilder, die seit der Antike historiographisch und literarisch tradiert worden sind (Caesar, Cicero, Sallust, Lucanus, Plutarch, Sueton) und widmet sich sodann exemplarisch der (v.a. dramatischen) Caesar-Literatur sei der Frühen Neuzeit (einschließlich der ersten deutschen Caesar-Übersetzung von Matthias Ringmann, Straßburg 1508). Zu nennen sind u.a.:
Johannes von Kit(z)scher: Dialogus de Sacri imperii rebus 1504; Augustinus Moravus: Antilogion Guarini et Poggii de praestantia Scipionis Africani et C. Julii Caesaris 1512; Hans Sachs 1563; Nicodemus Frischlin: Julius redivivus 1585; William Shakespeare: The Tragedy of Julius Caesar 1599; Caspar Brülow: Cajus Julius Caesar. Tragoedia 1616; Johann Michael Moscherosch 1642; Barthold Feind: Der durch den Fall des Pompejus erhöhete Julius Caesar 1710 [Singspiellibretto]; Nicola F. Haym nach Giacomo F. Bussani 1677: Giulio Cesare in Egitto 1724 [Libretto zur Opera seria von Georg Friedrich Händel]; Voltaire 1731.
Sowohl die verherrlichenden Mythisierungen des genialen Staatsmannes und Feldherrn als auch die negativen Stereotype des ebenso galanten, amoralisch intriganten wie melancholischen, manchmal auch monströsen Verführers, Tyrannen und Totengräbers der Republik akzentuieren je verschiedene Ausschnitte aus einer umfassenden Caesar-Narration: Diese erstreckt sich vom ersten Triumvirat und den Gallischen Kriegen über den Aufenthalt bei Kleopatra bis zu Caesars Gegner Cato Uticensis und Caesars Tod (15. März 44 v. Chr.) und verlagert am Ende den Fokus auf Brutus als patriotischen Tyrannenmörder und dessen weiteres Schicksal (in Trauerspielen von Johann Jakob Bodmer: Brutus und Kaßius Tod 1782 und Johann Wilhelm v. Brawe: Brutus 1758, UA 1770).
Ausgehend von den Libretti von B. Feind (1710) und N. Haym (1724) werden im Seminar sodann die Caesar-kritischen Dramen von Johann Christoph Gottsched (Der sterbende Cato 1731, nach F.-M. Deschamps 1715) und von Johann Jakob Bodmer (Julius Caesar. Ein Trauerspiel 1763; Marcus Brutus. Politisches Schauspiel 1768) mit Johann Gottfried Herders Melodram Brutus. Ein Drama zur Musik (1772/74) kontrastiert, das Caesar heroisiert und tragisiert.
In der historisierenden deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts hängt die Stilisierung Caesars zum negativen oder positiven Kollektivsymbol (im Sinne von Jürgen Link) zwar stark von der Bewertung Napoleon Bonapartes ab, tendiert jedoch zugleich zu einer Mythisierung Caesars als bewundertem, singulärem Geschichtshelden (siehe Eduard Arnd: Caesar und Pompejus 1833 [Tragödie] oder Friedrich Wilhelm Hindersin: Julius Cäsar 1890). Und seit Theodor Mommsen (Römische Geschichte, 1854-56) hält eine zusehends geschichtsideologisch politisierte Geisteswissenschaft an einem schicksalhaft verklärten Bild von Caesar und Cäsarentum fest (Friedrich Gundolf: Caesar in der deutschen Literatur 1904; Caesar. Geschichte seines Ruhms 1924;Caesar im 19. Jahrhundert 1926; siehe ferner Bernt v. Heiseler: Cäsar 1940/42/53 [Tragödie]) gefolgt von Entmythisierungen nach dem Zweiten Weltkrieg (Romanfragment von Bertolt Brecht: Die Geschäfte des Herrn Julius Cäsar 1949; Walter Jens: Die Verschwörung 1969 [Fernsehspiel]).
Am literarischen Caesar-Diskurs von der Frühen Neuzeit bis ins 19. und 20. Jahrhundert lassen sich somit Utopien oder Dystopien monarchischer (kaiserlicher), tyrannischer oder republikanischer Staats- und Herrschaftsformen, argumentative Strategien der Legitimation und Delegitimation von Macht sowie die damit verknüpften Konzeptionen von Geschichte ablesen.
Bitte achten Sie ab Anfang April auf Dateien im Kursbereich OLAT (Kennwort: cmort).
- Empfohlene Literatur
- Vor Seminarbeginn sollten selbständig beschafft und gelesen worden sein:
-William Shakespare: Julius Cäsar (UA 1599; Reclam UB)
-Johann Christoph Gottsched: Der sterbende Cato (1731; Reclam UB)
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 30
Hauptseminar: Misogyne Literatur um 1500. Die frauenfeindlichen Gedichte des Humanisten Andreas Crappen (051012)
- Dozent/in
- Prof. Dr. phil. Thorsten Burkard
- Angaben
- Hauptseminar, 2 SWS, alle Module
Zeit und Ort: Mo 10:15 - 11:45, LS8 - R.501
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 10
Lektüreübung Horaz (051013)
- Dozent/in
- Prof. Dr. phil. Thorsten Burkard
- Angaben
- Übung, 2 SWS, KA
Zeit und Ort: Mi 12:15 - 13:45, LS8 - R.501
vom 19.4.2023 bis zum 9.7.2023
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 10
Sprachwissenschaftliche Übung (051014)
- Dozent/in
- Prof. Dr. phil. Thorsten Burkard
- Angaben
- Übung, 1 SWS
Zeit und Ort: Mi 9:15 - 10:00, LS8 - R.501
vom 19.4.2023 bis zum 9.7.2023
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 15
Vorlesung: Mittellateinische Poetiken und Rhetoriken (051016)
- Dozent/in
- Prof. Dr. phil. Thorsten Burkard
- Angaben
- Vorlesung, 2 SWS, alle Module
Zeit und Ort: jede Woche Mi, Do 18:15 - 19:00, Raum n.V.
vom 19.4.2023 bis zum 9.7.2023 Bemerkung zu Zeit und Ort: Die Veranstaltung findet digital statt
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 20
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