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Semester: SS 2023 

Was ist Dialektik? (Lehrauftrag) (051493)

Dozent/in
Martin Küpper

Angaben
Seminar, 2 SWS, Anmeldung über OLAT. Zur Erleichterung der Kommunikation tragen Sie sich bitte in die OLAT-Gruppe ein:
Zeit und Ort: Einzeltermine am 8.6.2023 12:30 - 18:30, LS4 - R.027; 9.6.2023 10:00 - 16:30, LS4 - R.EG.14; 15.6.2023 12:30 - 18:30, LS4 - R.027; 16.6.2023 10:00 - 16:30, LS4 - R.EG.14
Vorbesprechung: 2.5.2023, 10:00 - 12:00 Uhr, Raum Online-Veranstaltung

Voraussetzungen / Organisatorisches
Zuordnung:
BA5 (Theoretische Philosophie II - Vertiefung)
BA7/BA8 (Wissenschaftsphilosophie)

In den beiden Wahlpflichtmodulen BA7 und BA8 sind aus den drei Gegenstandsbereichen Naturphilosophie, Kulturphilosophie und Wissenschaftsphilosophie zwei verschiedene Gegenstandsbereiche zu wählen. Bitte beachten Sie also: Der im Modul BA7 gewählte Gegenstandsbereich muss ein anderer sein als der im Modul BA8 gewählte Gegenstandsbereich!

Inhalt
Was ist Dialektik?
Dialektik wird in vielen Bedeutungen gesagt und Begriffe, für die dieser Ausdruck stehen soll, spielen in vielerlei Programmen philosophischer Arbeit eine zentrale Rolle. Alleine im 20. Jahrhundert wurde so viel über Dialektik geschrieben wie in keinem Jahrhundert zuvor. Das betrifft sowohl die darstellende Sekundärliteratur zu dialektischen Problemen der Philosophie und Wissenschaften als auch die dialektische Tradition insgesamt. Die in ihrer unvergleichlichen Reichhaltigkeit geschaffenen Konzepte unterscheiden sich beträchtlich, denkt man nur an die Unterschiede zwischen Jean Paul Sartres „Kritik der dialektischen Vernunft“, Theodor W. Adornos „Negative Dialektik“ oder Hans Heinz Holz‘ Problemgeschichte der Dialektik. Uneinigkeit besteht v. a. darin, wo die Grenzen der Dialektik liegen. Ist sie eine Methode der Wahrheitsfindung, eine Theorie der Entwicklung von Gesellschaft oder gar der Natur? Gemein ist allen Vorstellungen, dass sie in der Tradition der klassischen deutschen Philosophie stehen, indem sie deren Gedankenmaterial und Begriffsinstrumentarien verarbeiten, ausbreiten und ordnen. Einigkeit besteht auch darin, dass sie sich von der Kritik abgrenzen, wie sie u. a. prominent von Karl Popper oder Mario Bunge vorgetragen wird. Hier wird Dialektik häufig als rhetorischer Trick und inhaltsleere Scharlatanerie abgetan, die der Wissenschaftlichkeit entbehrt. Der Streit darum, worin die Gegenstände und Methoden der Dialektik bestehen, dreht sich kategorial um die Fragen, was ein Widerspruch, ein Zusammenhang und Veränderung seien und wie diese Kategorien konzeptualisiert werden müssten. Im Seminar wollen wir nicht nur einen historischen Abriss wagen, der klassische Texte der Dialektik (Platon, Kant und Hegel) wie deren konzeptionelle Vielfalt (Sartre, Adorno und Holz) berücksichtigt, sondern auch ihre Kritiker (Popper, Bunge) zu Wort kommen lassen.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

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