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Semester: SS 2023 

Philosophie der Wissenschaften (Grn M1 01) (200001)

Dozent/in
Priv.-Doz. Dr. Lara Huber

Angaben
Vorlesung, 2 SWS
Praesenzveranstaltung, Für Hörer/-innen aller Fakultäten
Zeit und Ort: Di 10:30 - 12:00, HRS7 - R.7
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung ausschließlich über den jeweiligen OLAT-Kurs zur Veranstaltung (Gustav-Radbruch-Netzwerk)! Weitere Informationen hierzu: https://www.forschungsethik.uni-kiel.de/de/lehrveranstaltungen

Inhalt
Wissenschaft strebe nach Wahrheit, durch Forschung schreite sie im Wissen voran. Mit diesen und anderen Aussagen setzt sich die Wissenschaftsphilosophie (auch: Wissenschaftstheorie) kritisch auseinander. Als akademische Wissenschaft nimmt sie die Wissenschaft(en) im doppelten Sinne in den Blick: Sie fragt nach dem überfachlichen Anspruch an Wissen und danach, woran wissenschaftlicher Fortschritt im Einzelnen bemessen wird. Gleichfalls würdigt sie die Vielfalt wissenschaftlicher Praktiken: Im Fokus philosophischer Analysen stehen etwa die Auswahl und Bewertung von Methoden und Techniken, die Besonderheiten fachwissenschaftlicher Selbstverständnisse und die hiermit verbundenen Erkenntnisideale (Vorhersagen, Erklären, Verstehen). Die Vorlesung führt in grundlegende Themen und klassische Positionen der Wissenschaftsphilosophie ein: Sie skizziert wichtige Entwicklungsschritte in der wissenschaftlichen Forschung (Wandel im Methoden- und Technikverständnis) und setzt diese in Bezug zur Professionalisierung und Institutionalisierung fachwissenschaftlicher Praxis.

Empfohlene Literatur
Zur Einführung eignet sich: Martin Carrier, Wissenschaftstheorie – zur Einführung, (4. Auflage) Junius 2017
Weitere Informationen zum Seminar, Literatur und Quellen zu den einzelnen Sitzungsterminen werden über OLAT bereitgestellt.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20


Transparenz in Zeiten von Open Science: Ein Projektseminar (Blockveranstaltung) (Grn M3 01) (200006)

Dozent/in
Priv.-Doz. Dr. Lara Huber

Angaben
Übung mit Seminar, 2 SWS
Praesenzveranstaltung, Für Hörer/-innen aller Fakultäten, Blockseminar
Zeit und Ort: Blockveranstaltung 18.7.2023-20.7.2023 Di-Do 8:00 - 18:00, LS4 - R.EG.14
vom 18.7.2023 bis zum 20.7.2023
Bemerkung zu Zeit und Ort: Di bis Do; an drei konsekutiven Tagen in der vorlesungsfreien Zeit

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung ausschließlich über den jeweiligen OLAT-Kurs zur Veranstaltung (Gustav-Radbruch-Netzwerk)! Weitere Informationen: https://www.forschungsethik.uni-kiel.de/de/lehrveranstaltungen

Inhalt
Es ist ein Gemeinplatz wissenschaftlicher Forschung, dass ihre Ergebnisse öffentlich werden, indem sie in einschlägigen Organen (Fachzeitschrift, wissenschaftlicher Verlag, Datenbank) publiziert und die zugrundeliegenden Erhebungs- und Bewertungsschritte offengelegt werden. Das Transparenzgebot ermöglicht streng genommen zwei Grundbedürfnisse wissenschaftlicher Forschung, nämlich erstens, ihre Ergebnisse und Forschungsmethoden wissenschaftlich überprüfbar zu machen (Peer-Review-Verfahren) und zweitens, aufbauend auf dieser Prüfung weiterführende Forschungsansätze in Angriff nehmen zu können. Vorausgesetzt werden kann die Veröffentlichung bzw. Offenlegung explizit für Ergebnisse, die auf Untersuchungen zurückgehen, die durch die öffentliche Hand finanziert wurden und an staatlichen Einrichtungen, wie etwa den Universitäten angesiedelt sind. Doch auch hier stellen sich weiterführende Fragen: Was wird im Einzelnen öffentlich? Wann ist das Transparenzgebot faktisch erfüllt? Wer hat Zugriff auf Ergebnisse bzw. Produkte wissenschaftlicher Forschung? Greifen Sicherheitsauflagen oder Persönlichkeitsschutzrechte, die einer unbeschränkten Veröffentlichung von wissenschaftlichen Erkenntnissen bzw. zugrundeliegenden Datensätzen entgegenstehen? Das Seminar führt in den Diskurs um die Gewährleistung transparenter wissenschaftlicher Forschung ein, stellt Desiderate im Zuge der digitalen Verfügbarmachung (»open access; »open Science«) vor und diskutiert hiermit einhergehende Chancen bzw. Herausforderungen. Das Seminar ist als Übung angelegt: In Arbeitsgruppen werden einschlägige Szenarien transparenter Forschung anhand ausgewählter Forschungsdesigns aus unterschiedlichen Wissenschaftsfeldern und Fachkulturen gemeinsam erarbeitet und diskutiert.
Das Seminar findet als Blockveranstaltung als begleitende Übung zur Praxisphase statt.

Empfohlene Literatur
Weitere Informationen zum Seminar, Literatur und Quellen zu den einzelnen Sitzungsterminen werden über OLAT bereitgestellt.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 10


Von Mäusen und Menschen: Ethik humanbasierter Forschung (Grn M2GS 01; Grn M2NLT 01) (200005)

Dozent/in
Priv.-Doz. Dr. Lara Huber

Angaben
Seminar, 2 SWS
Praesenzveranstaltung, Für Hörer/-innen aller Fakultäten, Vertiefung Wissenschaftsethik; Fachergänzung: Modul Forschungsethik und Wissenschaftsethos, Modulcode: philFOEFE-01a [max. 5 Studierende]; Masterstudiengang PWU – optional im SS 2023 Modul Philosophie und Ethik des Forschens, Modulcode: grnpwu-01a
Zeit und Ort: Mi 12:15 - 13:45, LS1 - R.208b
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung ausschließlich über den jeweiligen OLAT-Kurs zur Veranstaltung (Gustav-Radbruch-Netzwerk)! Weitere Informationen: https://www.forschungsethik.uni-kiel.de/de/lehrveranstaltungen

Inhalt
Die Forschung am Menschen ist heute streng reguliert. Dies betrifft vor allem, aber längst nicht nur die klinische Forschung. Auch die Psychologie und die Sozialwissenschaften forschen mit ihren quantitativen und qualitativen Verfahren am Menschen. Dass ungeachtet des bestehenden Schutzes von Patienten und Probanden weiterhin Regulierungsbedarf besteht, zeigt die Geschichte der Deklaration von Helsinki, in der der Weltärztebund erstmals 1964 international verbindliche ethische Grundsätze für die medizinische Forschung am Menschen aufgestellt hat. Seither hat die Deklaration zahlreiche Revisionen erlebt und auch eine Ausweitung ihres Geltungsbereichs erfahren. Welche Auflagen für Forschung an menschlichem Gewebe, genetischer Information oder gesundheitsbezogenen Daten gelten sollen, ist vor allem vor dem Hintergrund von sekundären und tertiären Forschungsdesigns bedeutsam geworden. Das Seminar führt in grundlegende Prinzipien und Themen der Forschung am Menschen ein und diskutiert ethische Grundfragen, die sich zu humanbasierten Forschungsansätzen in Medizin, Psychologie und Sozialwissenschaften allgemein stellen. Gleichzeitig bettet es diese Grundfragen in die Gesamtbetrachtung der Forschung für den Menschen ein und geht in diesem Zusammenhang etwa der Frage nach, inwiefern biomedizinische Strategien der Modellierung von humanen Krankheiten im Tier (z.B. humanisierte Organismen) in diesem Licht bewertet werden.

Empfohlene Literatur
Weitere Informationen zum Seminar, Literatur und Quellen zu den einzelnen Sitzungsterminen werden über OLAT bereitgestellt.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20


»Savant« oder »Mad Scientist«? Zur Kritik wissenschaftlicher Stereotypen (Grn M2GS 01; Grn M2NLT 01) (200003)

Dozent/in
Priv.-Doz. Dr. Lara Huber

Angaben
Seminar, 2 SWS
Praesenzveranstaltung, Für Hörer/-innen aller Fakultäten, Vertiefung Wissenschaftsphilosophie; Masterstudiengang PWU – optional im SS 2023 Modul Philosophie und Ethik des Forschens, Modulcode: grnpwu-01a
Zeit und Ort: Di 14:15 - 15:45, LS1 - R.208b
vom 9.4.2023 bis zum 9.7.2023

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung ausschließlich über den jeweiligen OLAT-Kurs zur Veranstaltung (Gustav-Radbruch-Netzwerk)! Weitere Informationen: https://www.forschungsethik.uni-kiel.de/de/lehrveranstaltungen

Inhalt
»Der eine hat einen Kopf wie ein Turm, der andere wie ein Faß: man hört darin die Kichererbsen rasseln«, karikierte Paul Valéry einst seine eigene Profession, die Philosophen (1915). In unserer Zeit reist der Wissenschaftscomedian Konrad Stöckel mit seinem Programm »Wenn’s stinkt und kracht, ist’s Wissenschaft« durchs Land und arbeitet sich mit wildem Haar und irrem Blick am tradierten Stereotyp des »Mad Scientist« ab. Ob weltabgewandt (Turm), ausgegrenzt (Fass) oder isoliert (Labor), alle drei Zuspitzungen führen variantenreich vor Augen, dass Vernunftbegabung nicht per se vor Einfällen mit spezifischen Gefahrenpotenzial schützt, sondern umgekehrt aus Vernunftbegabung erwachsen kann. In welchem Verhältnis stehen diese und andere Zerrbilder, die stereotype Wahrnehmungen von wissenschaftlichen Akteuren nicht zuletzt in Literatur und Film tradieren (z.B. »Frankenstein«) zum Selbstverständnis von Forschenden und zu den Leitbildern wissenschaftlicher Professionen bzw. fachspezifischer Kulturen? Das Seminar führt in die Kultur- und Professionsgeschichte forschender Praxis in Wissenschaft und Technik ein. Im Fokus steht dabei die Frage, auf welchen Vorannahmen stereotype Vorstellung wissenschaftlicher Exzellenz im Einzelnen fußen (z.B. »Polymathes« / »Ingenium« / »Nerd«) und darin etwa auch kultur- oder geschlechtsbezogene Vorurteile bedienen. Ziel des Seminars ist es, über wissenschaftliche Leitbilder und hiermit verbundene Kriterien wissenschaftlicher Exzellenz kritisch zu diskutieren und deren Bedeutung für den aktuellen Diskurs um die Wissenschaftlichkeit forschender Praxis erkenntnistheoretisch einzuordnen.

Empfohlene Literatur
Weitere Informationen zum Seminar, Literatur und Quellen zu den einzelnen Sitzungsterminen werden über OLAT bereitgestellt.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

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