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Semester: SS 2023 

Leben im Fokus. Die Naturphilosophie um 1800 im Kontext biozentrischer Debatten der Umweltethik. (200013)

Dozentinnen/Dozenten
Dr. Georg Oswald, Prof. Dr. Konrad Ott

Angaben
Sonstiger Typ
Praesenzveranstaltung, Für Hörer/-innen aller Fakultäten, Internationale, interdisziplinäre Tagung.
Zeit und Ort: Blockveranstaltung 20.4.2023 14:00 - 22.4.2023 14:00, Raum n.V.
vom 20.4.2023 bis zum 22.4.2023

Voraussetzungen / Organisatorisches
Um vorherige Anmeldung beim Veranstaltungsleiter Dr. Georg Oswald wird gebeten! goswald@philsem.uni-kiel.de

Inhalt
Speziell in der Umweltethik steht die Frage nach dem Leben und seiner möglichen moralischen Bedeutung im Zentrum zahlreicher Diskurse. Prominent erwähnt seien an dieser Stelle die seit Beginn des 20. Jahrhunderts kontrovers geführten Debatten um den Begriff der Biozentrik. Diskutiert wird in diesem Kontext, etwa bei Schweitzer, Taylor oder Agar, u.a. die Frage, aus welchen Gründen lebenden Entitäten ein inhärenter Selbstwert zugesprochen werden kann. Die geplante Tagung positioniert sich inmitten der aktuellen biozentrischen Debatten, erweitert die in ihnen stets mitgedachte Aufwertung allen Lebens aber zugleich um eine historische Perspektivierung auf naturphilosophische Diskurse aus dem Zeitraum um 1800, die in den gegenwärtigen Debatten bislang (zu) wenig Beachtung gefunden haben. In der Philosophie zählen hierzu etwa dezidiert naturphilosophische Konzeptualisierungen des Lebens, wie sie insbesondere im Wirkungskreis der klassischen deutschen Philosophie (Kant, Hegel, Schelling) zur Geltung kommen.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 50


Umweltethische Begründungen des moralischen Selbstwerts von Lebewesen (050324)

Dozent/in
Dr. Georg Oswald

Angaben
Seminar, 2 SWS, Die Anmeldung erfolgt über OLAT.
Zeit und Ort: Do 16:15 - 17:45, LS4 - R.EG.14

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA9 (Problemstellungen und Theorien der Gegenwartsphilosophie)
BA10 (Forschungsorientiertes Abschlussmodul)
MAA3.2 (Umweltethik)
MAE2 (Themenbereiche des Philosophieunterrichts I)
MAE3 (Themenbereiches des Philosophieunterrichts II)

Inhalt
Das Seminar diskutiert die Frage, unter welchen Bedingungen Lebewesen ein moralischer Eigen-/Selbstwert zugesprochen werden kann und welche praktischen Konsequenzen daraus abzuleiten sind, insbesondere für Fragen des Naturschutzes und des Erhalts der Artenvielfalt. Historisch kommen Positionen der letzten Jahrzehnte zur Sprache. Begrifflich werden, um nur einige zu nennen, Begriffe der Teleologie (bzw. der teleonomischen Verfasstheit von Lebewesen), des Interesses und der Empfindung/Empfindungsfähigkeit diskutiert. Systematisch werden biozentrische, sentientistische und anthropozentrische Positionen der Umweltethik verhandelt.

Empfohlene Literatur
Zur Thematik (Auswahl):
  • Agar, Nicholas: Life’s Intrinsic Value. Science, Ethics, and Nature. New York 2001.
  • Jonas, Hans: Das Prinzip Leben. Frankfurt a. M. 2011
  • Taylor, Paul: Respect for Nature. A Theory of Environmental Ethics. Princeton 1986
  • Ott, Konrad: A Modest Proposal of How to Proceed in Order to Solve the Problem of Inherent Moral Value in Nature. In: Laura Westra/Klaus Bosselmann/Richard Westra (Hg.): Reconciling Human Existence with Ecological Integrity. London 2008, 39–59.
  • Singer, Peter: Animal Liberation. New York 1975
  • Wetlesen, Jon: The Moral Status of Beings who are not Persons – A Casuistic Argument. In: Environmental Values 8/3 (1999), 287–323

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

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