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Semester: SS 2024 

LITERATURWISSENSCHAFT III + V Portugiesisch: Kolloquium BA und MA (und Übung) "Weibliche Macht. Der historische Roman ‚A Rainha Ginga: E de como os africanus inventaram o mundo’ (2015) von José Eduardo Agualusa im kolonialen und postkolonialen Kontext“ (port-QU3/5.2 + FACH-LIT3/4/5.3) (050846)

Dozent/in
Priv.-Doz. Dr. Marita Rainsborough

Angaben
Kolloquium, 2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 1,25
Praesenzveranstaltung, port-QU3 + FACH-LIT3/4/5
Zeit und Ort: Di 12:15 - 13:45, LS10 - R.134
vom 14.4.2024 bis zum 14.7.2024
Bemerkung zu Zeit und Ort: Prüfungstermine nach individueller Absprache mit Prüfer:innen im 1. PZ vorzugsweise 15.07.-06.09. und im 2. PZ vorzugsweise 07.10.-29.11.

Studienfächer / Studienrichtungen
Port-MA-2F 3
Port-B-2F 4-6

Inhalt
José Eduardo Agualusa schafft die ‚Rainha Ginga‘ im literarisch inszenierten historischen Kontext als positive Identifikationsfigur hauptsächlich als Repräsentantin von weiblicher Macht als auch als afrikanische Machthaberin, die sich im kolonialen Machtgeschehen geschickt als Herrscherin behaupten kann. Die Romanfigur rekurriert auf die afrikanische Herrscherin über die Königreiche Ndongo und Matamba genannt Nzinga von Matamba (1582-1663). Ihr katholischer Name ist Dona Ana de Sousa. Gerade auch der Vergleich mit den Quellen Agualusas lässt die Besonderheit seiner narrativen Herangehensweise deutlich werden. Der Erzähler ist der Priester Francisco José da Santa Cruz, ein in Olinda geborener Brasilianer, der Sohn einer Indianerin und eines Mulatten, wiederum der Sohn eines weißen Kaufmanns und seiner schwarzen Frau, ist. Die narrative Analyse fokussiert den Aspekt der Erzählerinstanz und die narrative Darstellung der Protagonistin in ihren wesentlichen Eigenschaften, Handlungsweisen und ihrer Lebensweise als heroische Inszenierung, die somit als weibliche literarische Figur in Zusammenhang mit der angolanischen und afrikanischen Identitätsbildung nach der formalen Unabhängigkeit Angolas und anderer Länder Afrikas zu sehen ist.
Im Seminar werden postkoloniale Theorien (z.B. Achille Mbembe) und Machtkonzepte (z.B Foucault, Byan-Chul Han) – u.a. in Bezug auf weibliche Macht – in den kolonialen und postkolonialen bzw. neokolonialen Kontext gestellt. Die dem Kolloquium zugrunde liegende Literatur wird am Anfang des Semesters zur Verfügung gestellt. Es wird eine regelmäßige und aktive Teilnahme der Studierenden erwartet.

Für das Erlangen der ECTS ist erforderlich:

1,25 ECTS (Kolloquium): Referat und mündliche Prüfung
2,5 ECTS (Übung): Referat und Protokoll

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