Teaching

The professors and senior scientists of the department of marine geodynamics teach at Christian-Albrechts-University of Kiel. Their lectures are part of the undergraduate course Physics of the Earth System and the graduate courses Master of Geophysics and Master of Marine Geosciences. More information is available at https://www.ifg.uni-kiel.de/en/studies. We offer MSc and BSc thesis supervision. Please get in touch if you would like to learn more about possible thesis projects. Either check with the most appropriate researcher or with Heidrun Kopp (hkopp(at)geomar.de) or Christian Berndt (cberndt(at)geomar.de).

 

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Semester: SS 2024 

Die Ethik des Thomas von Aquin in der Summa Theologica (050538)

Dozent/in
Dr. Richard Runge

Angaben
Seminar, 2 SWS, Anmeldung über OLAT
Zeit und Ort: Di 16:15 - 17:45, OS75/S2 - R.23
vom 14.4.2024 bis zum 14.7.2024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Zuordnung:
PHF-phil-BA2 (Geschichte der Philosophie: Antike)
PHF-phil-BA4 (Praktische Philosophie I)
PHF-phil-BA6 (Praktische Philosophie II – Vertiefung)
PHF-phil-WP (Philosophische Reflexion und ethische Urteilskraft)

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Zur Erleichterung der Kommunikation tragen Sie sich bitte in die OLAT-Gruppe ein: https://lms.uni-kiel.de/url/RepositoryEntry/5472092243

Inhalt
Der Dominikanermönch Thomas von Aquin (1222-1274) gilt als einer der bedeutendsten Denker des Mittelalters. Seine Theologie prägt die katholische Kirche bis heute, die ihm den Titel „Doctor Angelicus“ (engelsgleicher Lehrer) verlieh. Gleichzeitig leistete Thomas jedoch auch bedeutende Beiträge zur Philosophie und Ethik, wobei er insbesondere an die Lehren des Aristoteles anschloss. Viele grundlegende Inhalte der Ethik seien auch unabhängig von der Offenbarung durch Vernunft einsehbar, wie das sogenannte natürliche Gesetz bzw. Naturrecht (das in einer gewissen Nähe zu modernen Theorien der Menschenrechte steht). Auch die moderne Tugendethik, die ganz auf religiöse Begründungen verzichtet, knüpft teilweise an Einsichten des Thomas zur Tugendlehre an.

Im Seminar selbst besprechen wir ausgewählte Fragen und Artikel des zweiten Teils des Hauptwerks von Thomas: Der Summa Theologica, die man als den Höhepunkt des scholastischen Denkens betrachtet und die nahezu alle wichtigen (und teilweise auch unwichtig erscheinenden) Fragen der Theologie systematisch entwickelt. Ursprünglich konzipiert für die Schulung von Anfängern im Dominikanerorden, liegt der Fokus dieser Schrift jedoch interessanterweise auf der Ethik, in der Absicht, angehende Geistliche etwa auf die ethische Einordnung bestimmter Handlungen in der Beichtabnahme vorzubereiten. Im Seminar werden wir uns jedoch vor allem auf Aspekte der Ethik des Thomas konzentrieren, die auch ohne christlichen Glaubenshintergrund für die Philosophie von Bedeutung und (kritisch) diskutierbar sind, wie sein Beitrag zum Naturrecht bzw. zur Tugendlehre.

Empfohlene Literatur
Ein Reader wird auf OLAT zur Verfügung gestellt. Der Text kann sowohl in deutscher Übersetzung als auch im lateinischen Original gelesen werden, sodass Lateinkenntnisse zwar hilfreich wären, aber keine Bedingung zur Teilnahme darstellen.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 42


Verantwortung für zukünftige Generationen (050546)

Dozent/in
Dr. Richard Runge

Angaben
Seminar, 2 SWS, Anmeldung über OLAT
Zeit und Ort: Do 10:15 - 11:45, LS1 - R.209a
vom 18.4.2024 bis zum 11.7.2024

Voraussetzungen / Organisatorisches
PHF-phil-BA9 (Problemstellungen und Theorien der Gegenwartsphilosophie)
PHF-phil-BA10 (Forschungsorientiertes Abschlussmodul)
PWU4 (Verantwortungstheorien)
PHF-phil-WP (Philosophische Reflexion und ethische Urteilskraft)
FE-GE-PE

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Zur Erleichterung der Kommunikation tragen Sie sich bitte in die OLAT-Gruppe ein: https://lms.uni-kiel.de/url/RepositoryEntry/5472092244

Inhalt
Der technologische Fortschritt seit der Industrialisierung hat auf der einen Seite zu einer in der Menschheitsgeschichte noch nie dagewesenen Steigerung des Wohlstands geführt. Auf der anderen Seite ermöglicht die moderne Technik den gegenwärtig lebenden Menschen auch, das Schicksal zukünftiger Generationen entscheidend zu beeinflussen. Atommüll und Klimawandel könnten die Lebensqualität zukünftiger Generationen stark beeinträchtigen, Gentechnik die Essenz des Menschen für immer verändern und ein Atomkrieg oder eine außer Kontrolle geratene künstliche Intelligenz könnten sogar zur Vernichtung der Menschheit führen. Die Frage nach unserer Verantwortung für zukünftige Generationen kann vor diesem Hintergrund als eine der drängendsten Fragen der modernen Ethik gelten, die sich in dieser Form in der Antike und im Mittelalter noch gar nicht stellen ließ.

Im Seminar beschäftigen wir uns zuerst mit der Frage, welchen moralischen Status man zukünftigen Generationen überhaupt zugestehen kann. Da die Menschen in der Zukunft noch nicht existieren, könnte man meinen, dass sie auch keine Ansprüche an jetzige Generationen stellen können und keine Rechte haben, sondern vielmehr dankbar dafür sein müssten, wenn sie überhaupt entstehen. In diesem Kontext diskutieren wir das sogenannte Non-Identity-Problem, das von Derek Parfit geprägt wurde. Darüber hinaus werden wir uns unter anderem mit der Verantwortungsethik von Hans Jonas und der modernen konsequentialistischen Strömung des Longtermism beschäftigen, die verschiedene Begründungen dafür anbieten, warum wir zukünftige Generationen in unserer ethischen Lebensführung eigenständig berücksichtigen sollten.

Empfohlene Literatur
Ein Reader wird auf OLAT zur Verfügung gestellt. Da ein Teil der Literatur nur auf Englisch zur Verfügung steht, wird die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte vorausgesetzt.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 40

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