Teaching

The professors and senior scientists of the department of marine geodynamics teach at Christian-Albrechts-University of Kiel. Their lectures are part of the undergraduate course Physics of the Earth System and the graduate courses Master of Geophysics and Master of Marine Geosciences. More information is available at https://www.ifg.uni-kiel.de/en/studies. We offer MSc and BSc thesis supervision. Please get in touch if you would like to learn more about possible thesis projects. Either check with the most appropriate researcher or with Heidrun Kopp (hkopp(at)geomar.de) or Christian Berndt (cberndt(at)geomar.de).

 

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Semester: SS 2024 

Aufklärung (050077)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Bernd Auerochs

Angaben
Vorlesung, 2 SWS
Zeit und Ort: Fr 10:15 - 11:45, OS75 - Hörsaal 1
vom 19.4.2024 bis zum 12.7.2024

Inhalt
Die Aufklärung war eine von der Philosophie in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ausgehende Bewegung, die im nächsten Säkulum die Kraft der religiösen Traditionen in Europa entscheidend geschwächt und damit die Voraussetzungen für die moderne Welt, in der wir leben, geschaffen hat. Die Vorlesung wird zunächst einen Überblick über diese kulturelle Dimension der Aufklärung geben und sich dann der Poesie/Literatur des 18. Jahrhunderts zuwenden. Das System der Gattungspoetik im 18. Jahrhundert, die Bedeutung, die der Klassizismus als selbstverständliche Voraussetzung aller Kunstübung, auch der Poesie, das ganze 18. Jahrhundert hindurch behalten sollte, der Aufstieg des Romans – das werden generelle literarhistorische Themen der Vorlesung sein. Aber es wird auch um Personen und Werke gehen. Die Auseinandersetzung zwischen Gottsched und den Schweizern (Bodmer und Breitinger) auf poetologischem Gebiet sowie die genauere Charakteristik einiger wichtiger Autoren (in erster Linie Klopstock, Lessing und Wieland) und (in exemplarischer Auswahl) einiger ihrer Werke runden die Vorlesung ab.

Empfohlene Literatur
Zwei ausgezeichnete neuere Gesamtdarstellungen der Aufklärung werden wir im Oberseminar diskutieren: Steffen Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert. Berlin: Rowohlt – Berlin Verlag 2015; Ritchie Robertson: The Enlightenment. The Pursuit of Happiness. London: Allen Lane 2020. Als Begleitlektüre zur Vorlesung sind sie ebenfalls geeignet; man kann sich dabei auch gleich mit der heilsamen Lehre vertraut machen, sich vom gründlichen Studium dicker Bücher nicht abschrecken zu lassen. Darüber hinaus zur Einführung geeignet sind: Peter-André Alt: Aufklärung. Lehrbuch Germanistik (Stuttgart: Metzler, 3. Aufl. 2007). Iwan-Michelangelo d’Aprile, Winfried Siebers: Das 18. Jahrhundert. Zeitalter der Aufklärung. Berlin: Akademie Verlag 2008 (Studienbuch Literaturwissenschaft). Etwas mühsamer (und insgesamt auch etwas weniger lohnend) ist die Lektüre der umfänglichen mehrbändigen Serie von Jonathan Israel zur Aufklärung: Radical Enlightenment. Philosophy and the Making of Modernity 1650–1750. Oxford: OUP 2001; Enlightenment Contested. Philosophy, Modernity, and the Emancipation of Man 1670-1752. Oxford: OUP 2006; Democratic Enlightenment. Philosophy, Revolution, and Human Rights 1750-1790. Oxford: OUP 2011.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 200


Jean Améry  (051134)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Bernd Auerochs

Angaben
Hauptseminar, 2 SWS, 3 S-NDL / 3 K-NDL / 3 S-NDL/Medien (literaturwiss. Seminar), Master of Education: ME-L1 (Seminar 1) und ME-L2 (Seminar); Master of Arts: "Literatur und Sprache": MA-L1 und MA-L2 (Seminar); "Literaturgeschichte": mafnz4/goege4: Literatur des 20. Jahrhunderts.
Zeit und Ort: Mo 10:15 - 11:45, LMS11a - R.EG.004 (40)
vom 15.4.2024 bis zum 8.7.2024

Inhalt
Jean Améry ist der (anagrammatisch ins Französische verfremdete) nom de plume von Hans Maier, der 1912 in Wien geboren wurde und sich 1978 in Salzburg das Leben nahm. Er stammt aus einer alteingesessenen jüdischen Familie in Hohenems, dem Zentrum des Vorarlberger Judentums. Améry überlebte im Zweiten Weltkrieg die Folter in einer belgischen Festung und das Lager Auschwitz und wurde nach dem Krieg, von seinem Brüsseler Exil aus, einer der wichtigsten kritischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Obwohl er auch Fiktion geschrieben hat, verdankt er seinen Ruhm wesentlich seinen großen Essays und seinen kritischen Beiträgen zur (hauptsächlich französischen und österreichischen) Literatur und Philosophie und zu Politik und Zeitgeschichte. Geistige Klarheit, große Nüchternheit und entschiedene Haltung zählen zu den wichtigsten Eigenschaften des Werks von Améry. Unbeirrbare Humanität und Zurückhaltung gegenüber allzu negativistischen Interpretationen des Geschichtsverlaufs machten ihn zu einem überzeugten Gegner von Adorno und Foucault. Wir werden im Seminar insbesondere die Essays aus Jenseits von Schuld und Sühne von 1965 lesen (ein klassisches Werk der deutschsprachigen Holocaustliteratur, darin enthalten etwa der Essay Die Tortur über die Folter), aber auch Hand an sich legen (eine grundsätzliche Reflexion über jenes Phänomen, für das das Deutsche nur zwei aus unterschiedlichen Gründen unpassende Wörter hat: Freitod und Selbstmord), den kürzeren Essay Mein Judentum und weitere Texte. Zeitgeschichtliche Kontextualisierung und Interpretation werden in diesem Seminar sehr wichtig sein, aber wir werden uns auch mit Fragen der Gattung Essay und der Schreibweise Amérys zu befassen haben.

Empfohlene Literatur
Referenzausgabe ist die neunbändige Werkausgabe bei Klett-Cotta: Jean Améry: Werke. 9 Bde. Hg. v. Irene Heidelberger-Leonard. Stuttgart 2002-2008. Jenseits von Schuld und Sühne und Hand an sich legen liegen als preiswerte Taschenbuchausgaben ebenfalls im Klett-Cotta Verlag vor; sie werden dringend zur Anschaffung empfohlen. Weitere Texte werden auf OLAT zur Verfügung gestellt werden. Zur Einführung geeignet sind: Irene Heidelberger-Leonard: Jean Améry. Revolte aus der Resignation. Stuttgart: Klett-Cotta 2004; sowie der Jean Améry-Artikel von Susanne Düwell im von Claudia Öhlschläger und Michael Niehaus bei Metzler herausgegebenen W.G. Sebald-Handbuch.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 35


Klassizismus  (051135)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Bernd Auerochs

Angaben
Hauptseminar, 2 SWS, 3 S-NDL / 3 K-NDL / 3 S-NDL/Medien (literaturwiss. Seminar), Master of Education: ME-L1 (Seminar 1) und ME-L2 (Seminar); Master of Arts: "Literatur und Sprache": MA-L1 und MA-L2 (Seminar); mafnz2/goege2: Seminar 1 und 2: Literatur der Frühen Neuzeit/Literatur der Aufklärung.
Zeit und Ort: Mi 10:15 - 11:45, ABG7 - R.E59
vom 17.4.2024 bis zum 10.7.2024

Inhalt
Jeder Mensch im „Barockzeitalter“ wäre höchst überrascht gewesen (nein, mehr noch: er hätte ungläubig mit dem Kopf geschüttelt), hätte man ihm mitgeteilt, er würde im „Barockzeitalter“ leben. Anders die Verhältnisse im 18. Jahrhundert: viele Gebildete waren damals davon überzeugt, entweder in einem aufgeklärten oder doch zumindest in einem sich zunehmend aufklärenden Jahrhundert zu leben. Doch die Termini „Barock“ und „Aufklärung“ haben nicht nur den Nachteil, dass der eine Epochenbegriff erst ex post (von Kunsthistorikern, nebenbei gesagt) gebildet wurde, während der andere sich schon im 18. Jahrhundert selbst in Gebrauch befand. Sie verdecken mit dem starken Gegensatz, der hier üblicherweise artikuliert wird, auch die Kontinuität gewisser ästhetischer und poetologischer Prinzipien, die das 17. und das 18. Jahrhundert miteinander verbinden und die ganze Frühe Neuzeit hindurch wirkmächtig waren. Für diese Prinzipien steht uns der Begriff „Klassizismus“ zur Verfügung: ein differenziertes normatives System von Regeln und Praktiken, in dessen Kern eine selbstverständliche Orientierung an den großen Vorbildern der Antike das ganze ästhetische Paket zusammenhält. Wir wollen im Seminar einerseits Texte lesen, die die klassizistische Ästhetik und Poetik exponieren, andererseits uns auch mit konkreten literarischen Werken aus dem Geist des Klassizismus befassen. Vorstellungen von einer biederen Regelpoetik, die angeblich für den Klassizismus kennzeichnend sei (und dann durch „Sturm und Drang“ und „Romantik“ „überwunden“ werde), sollten wir erst gar keinen Einlass in unseren geistigen Haushalt gewähren. Gottsched ist nicht mehr als die unfreiwillige Parodie des Klassizismus, und weder das Werk Hölderlins noch das Werk des reifen Goethe wären ohne den klassizistischen Vorlauf denkbar gewesen. – Der begleitende Besuch meiner Vorlesung zur Aufklärung (Fr 10-12) wird empfohlen.

Empfohlene Literatur
Zur Anschaffung empfohlen sind: Christoph Martin Wieland: Musarion oder Die Philosophie der Grazien. Hg. v. Alfred Anger. Stuttgart: Reclam 1979 (UB 95); Gotthold Ephraim Lessing: Laokoon oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie. Studienausgabe. Hg. v. Friedrich Vollhardt. Stuttgart: Reclam 2012 (UB 18865). Weitere Texte anderer Autoren, die wir lesen werden, werden auf OLAT zur Verfügung gestellt. Zur Einführung geeignet sind die Mellon Lectures von Isaiah Berlin, die den Gegensatz von „Klassizismus“ und „Romantik“ ideengeschichtlich scharf (vielleicht etwas zu scharf) artikulieren: Isaiah Berlin: The Roots of Romanticism. Hg. v. Henry Hardy. Princeton: Princeton University Press 1999.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 35


Neue Literatur zur Aufklärung (051150)

Dozent/in
Prof. Dr. phil. Bernd Auerochs

Angaben
Oberseminar, 2 SWS, MA-L2 und ME-L2, ("Literaturgeschichte")
Zeit und Ort: Mo 14:15 - 15:45, LS1 - R.104b
vom 15.4.2024 bis zum 8.7.2024

Inhalt
Oberseminare werden üblicherweise erst in einem vergleichsweise fortgeschrittenen Stadium des Studiums besucht. Da bietet es sich an, ein wenig zu rekapitulieren und abzuklären, wie differenziert das literarhistorische Wissen ist, das man sich während seines Studiums angeeignet hat. Z. B. anhand des 18. Jahrhunderts. Im letzten Jahrzehnt sind zwei Gesamtdarstellungen der Aufklärung von großen Gelehrten herausgebracht worden, die beide von Haus aus Literaturwissenschaftler sind. Allerdings hat sich ihr geistiger Horizont durch interdisziplinäre Arbeit weit über die Literaturgeschichte im engeren Sinn hinaus erweitert. Wir wollen im Oberseminar wichtige Schlüsselkapitel aus den beiden Büchern von Steffen Martus und Ritchie Robertson lesen und miteinander diskutieren. Um auch eine Vorstellung davon zu gewinnen, wie tiefgreifend sich (nicht nur einmal) im Laufe des 20. Jahrhunderts das Bild geändert hat, das sich die Nachkommenschaften vom 18. Jahrhundert gemacht haben, steigen wir in unser Seminar mit der Lektüre eines älteren Klassikers der Aufklärungsforschung, Ernst Cassirers Die Philosophie der Aufklärung von 1932, ein. Das Oberseminar richtet sich sowohl an Studierende, die bereits Seminare zum 18. Jahrhundert besucht haben, als auch an solche (es soll sie geben), die das noch nicht getan haben. Für die wird es nämlich höchste Zeit, das 18. Jahrhundert nachzuholen. – Der begleitende Besuch meiner Vorlesung zur Aufklärung (Fr 10-12) wird empfohlen.

Empfohlene Literatur
Steffen Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert. Berlin: Rowohlt – Berlin Verlag 2015; Ritchie Robertson: The Enlightenment. The Pursuit of Happiness. London: Allen Lane 2020; Ernst Cassirer: Die Philosophie der Aufklärung (1932). Hg. v. Claus Rosenkranz. Philosophische Bibliothek 593. Hamburg: Meiner 2007 (text- und seitenidentisch mit Bd. 15 der ebenfalls bei Meiner erschienenen Cassirer-Werkausgabe). – Alle drei Bücher liegen in preiswerten Taschenbuchausgaben vor und sind zur Anschaffung empfohlen.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

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