Innovative Ansätze zur Verbesserung des Kohlenstoffspeicherpotenzials von Vegetationsküstenökosystemen
CDRmare sea4soCiety
Innovative Ansätze zur Verbesserung des Kohlenstoffspeicherpotenzials von Vegetationsküstenökosystemen
Der Verbund sea4soCiety leistet einen Beitrag zum Verständnis vegetationsreicher Küstenökosysteme, das die Grundlage für eine Vergrößerung der Aufnahme- und Speicherkapazität dieser Ökosysteme für Treibhausgase darstellt. Vegetationsreiche Küstenökosysteme gehören zu den weltweit potentesten natürlichen Speichern von Treibhausgasen, ihre Integrität und Ausdehnung wurde jedoch über Jahrzehnte hinweg durch zahlreiche gesellschaftliche Aktivitäten beeinträchtigt und verringert. Folglich sank die globale Kapazität der Klimawandel-Mitigation durch in Küstenökosystemen festgelegten »blauen Kohlenstoff« drastisch, und konkrete Maßnahmen sind notwendig, um diesen Trend umzukehren. sea4soCiety hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Ansätze zur Verbesserung des Potenzials für Kohlenstoffspeicherung in Küstenökosystemen in Deutschland und weltweit zu entwickeln, die ökologisch umsetzbar, umweltverträglich, sowie rechtlich und ethisch unbedenklich sind und auf gesellschaftlichen Anforderungen an zusätzlichem Nutzen, einschließlich der Wirtschaftlichkeit sowie auf breiter Akzeptanz beruhen.
sea4soCiety wird die Speicherkapazität des »blauen Kohlenstoffs« in vier Küstenökosystem-Typen quantifizieren und mit den Depots organischen Materials in unbewachsenen marinen Sedimenten vergleichen. Die Herkunft und Stabilität der Speicher organischen Materials, sowie ihre Dynamik, werden vergleichend an der deutschen Nordseeküste, der deutschen Ostseeküste, der Karibik und der Indonesischen See analysiert. Fernerkundung wird zur Quantifizierung der oberirdischen Biomasse der Vegetation in den Untersuchungsgebieten genutzt. Anhand der Charakterisierung des jeweiligen Lebensraums werden solche derzeit unbewachsenen Küstenregionen, die sich für die unterstützte Ausdehnung von Küstenökosystemen (Ökosystem-Design) eignen würden, identifiziert. Auf diese Weise werden evidenz- und szenariobasierte Empfehlungen für Politiker:Innen und Entscheidungsträger:Innen entwickelt und anschließend, ausgehend von der lokalen Feldforschung, auf Ebenen von nationaler, internationaler und globaler Relevanz hochskaliert. In einem innovativen und partizipativen Ansatz werden neue Governance-Systeme gestaltet, die die lokalen Bedürfnisse nach Ökosystemleistungen zusätzlich zur Eindämmung des Klimawandels durch die Bindung von »blauem Kohlenstoff« berücksichtigen. Die Identifizierung potenzieller Synergien und Kompromisse bei Initiativen zur Speicherung und Festlegung von Treibhausgasen aus der Perspektive der regionalen Entwicklung (in Übereinstimmung mit den SDGs der Vereinten Nationen, der deutschen Strategie für nachhaltige Entwicklung und dem deutschen Klimaschutzprogramm) trägt zum Ziel, eine Roadmap für die nachhaltige Nutzung mariner Kohlenstoffspeicher zu erstellen, bei und wird nationale Kompetenzen im Bereich der Extraktion atmosphärischen CO2 (carbon dioxide removal, CDR) ausbauen.
Explizit wird sea4soCiety die Bewertungskompetenz in Bezug auf Potenzial und Umsetzbarkeit, Risiken und gesellschaftliche Akzeptanz – sowie Wechselwirkungen mit anderen Ökosystemleistungen und Nachhaltigkeitszielen – für Küstenökosysteme in Deutschland und weltweit erhöhen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in lösungsorientiertes Handlungswissen für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft umgesetzt, um politische und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse im regionalen, nationalen und internationalen Kontext wissenschaftlich fundiert zu unterstützen, und somit auch die internationale Wirksamkeit und Sichtbarkeit der deutschen Meeresforschung zu stärken.
sea4soCiety ist einer der 6 Verbünde der Forschungsmission der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) »Marine Kohlenstoffspeicher als Weg zur Dekarbonisierung« (CDRmare).
August 2021
Juli 2024
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BMBF
/ DAM Forschungsmission / CDRmare
Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT Bremen), Germany
Leibniz Centre for Tropical Marine Research (ZMT), Germany
Alfred Wegener Institute, Helmholtz Centre for Polar and Marine Research (AWI), Germany
Max Planck Institute for Marine Microbiology, Germany
University of Bremen, Germany
University of Hamburg, Germany
Leibniz University Hannover, Germany
Kiel University (CAU), Germany
University of Oldenburg, Germany
Alfred Wegener Institute, Helmholtz Centre for Polar and Marine Research (AWI), Germany
Max Planck Institute for Marine Microbiology, Germany
University of Bremen, Germany
University of Hamburg, Germany
Leibniz University Hannover, Germany
Kiel University (CAU), Germany
University of Oldenburg, Germany