Hotspot-Vulkanismus über und unter dem Meer

Das Archipel der Kapverden besteht aus Inseln und Tiefseebergen (sogenannte Seamounts) vulkanischen Ursprungs. Der Vulkanismus wird durch einen sogenannten Hot Spot verursacht: Heißes verformbares Gestein im tiefen Erdinneren steigt langsam auf und bildet heißes Magma, das die dünne Ozeanplatte immer wieder durchdringt. Dabei wölbt sich auch der Meeresboden der Region auf.

Charakteristisch für Kap Verde sind Gesteine mit chemisch sehr unterschiedlichen Zusammensetzungen und Zeugnisse sowohl von explosiven Vulkanausbrüchen als auch effusiven Ausbrüchen zähflüssiger Laven. Die Entstehung des Archipels begann im östlichen Teil vor etwa 20 Millionen Jahren und schreitet westwärts voran. Heute sind die ältesten Inseln (Sal, Boa Vista, Maio) flach erodiert, während die jüngeren westlichen Inseln deutliche Topographie zeigen. Fogo ist ein aktiver Vulkan, der im Schnitt alle 20 Jahre ausbricht und damit zu den aktivsten Vulkanen im Atlantik zählt. Weitere westliche Inseln und Tiefseeberge (Santo Antão, São Vicente, Brava sowie die Seamounts Nola, Sodade und Cadamosto) sind seismisch aktiv, was auf magmatische Aktivität im Untergrund hindeutet.

Aktuelle Studien auf Kap Verde zielen auf ein besseres Verständnis, wie sich das Archipel gebildet und im Laufe der Zeit entwickelt hat, wo zum Beispiel die nächste Insel wachsen könnte, und welchen Naturgefahren die örtliche Bevölkerung ausgesetzt ist.

 

  • Cordula Zenk
    Kap Verde Koordinatorin beim GEOMAR
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