Biodiversität der Tiefsee

Die Forschungsgruppe Deep-Sea Biology am GEOMAR untersucht die Rolle der pelagischen Fauna im ozeanischen Kohlenstoffkreislauf, führt Zeitserienstudien der Tiefsee-Biodiversität durch und beobachtet die Verteilung und die Häufigkeit von Tiefseefauna auch in Bezug auf Umweltparameter wie Temperatur und Sauerstoff.

Um Tiefseeorganismen in ihrer natürlichen Umgebung zu dokumentieren, führen die Wissenschaftler:innen In-situ-Beobachtungen mit Kamerasystemen an geschleppten und autonomen Plattformen sowie Bodenobservatorien durch. Weiterhin werden auch Organismen mit Netzen gesammelt und mit modernen molekularbiologischen Techniken wie eDNA und DNA-Barcoding untersucht. Auch in Wasser- oder Sedimentproben können mit Hilfe von DNA-Analysen verschiedenste Arten von Tiefsee-Organismen nachgewiesen werden.

Diese Herangehensweise ermöglichte bereits die Dokumentation von Arten, die zuvor noch nie im Atlantischen Ozean beobachtet wurden, neue Einsichten in die Funktionsweise von Organismen im ozeanischen Ökosystem des östlichen Atlantiks und die Vorhersage des Anpassungspotentials von Organismen auf einen veränderten Ozean.

 

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Ein blassroter Tintenfisch mit großen Augen und acht dicken, orangefarbenen Armen treibt in der Wassersäule. Der kegelförmige Mantel des Tintenfisches hat weiße Narben über den Augen und zeigt zur linken Seite des Bildes. Die Arme des Tintenfisches sind über seinen Körper gestreckt und umschließen eine braune, gallertartige Hülle, die mehrere runde, gelblich-weiße Eier enthält. Der Hintergrund ist dunkelblaues Wasser mit zahlreichen kleinen gelblich-braunen Flecken aus treibenden organischen Ablagerungen.
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Tintenfische des tropischen Atlantiks
Poster mit Fotos von Uwe Piatkowski, GEOMAR

Tintenfische gehören zu den auffallendsten Geschöpfen der Tiefsee. Diese Auswahl wirft einen Blick auf ihre beeindruckende Vielfalt und verdeutlicht damit die Wichtigkeit des tropischen Ozeans als Hotspot der Biodiversität. Die hier dargestellten Tiere wurden während der METEOR-Expedition M97 im Juni 2013 im zentralen Ostatlantik südlich der Kapverden gefangen. Dazu wurden Nachts oder in der Dämmerung Planktonnetze bis in eine Tiefe von 4.000 Metern ausgebracht. Die meisten Exemplare befinden sich noch im Larven- oder Jugendstadium und leben bis in einer Tiefe von ungefähr 1.000 Metern. Diese typischen Lebewesen der Tiefsee können ausgewachsen bis zu mehrere Meter lang werden.

 

Fische der Tiefsee
Poster mit Fotos von Solvin Zankl

Mit leuchtenden Angeln an ihren Köpfen, Mäulern, die größer sind als ihre Körper und gefährlich wirkenden Fangzähnen scheinen viele dieser Geschöpfe direkt aus einem Science-Fiction-Film entsprungen zu sein. Tatsächlich leben diese Fische in der Tiefsee, dem größten Lebensraum unseres Planeten. Er ist für uns Menschen genauso unzugänglich, lebensfeindlich und fremd wie das Weltall. Die hier abgebildeten Fotos zeigen Exponate aus der Sammlung von Dr. Johannes Kinzer. Der Meeresbiologe und ehemalige Aquariumsleiter des Kieler Instituts für Meereskunde (IfM) sammelte diese Tiefseefische während zahlreicher Expeditionen in den 1960er und 1970er Jahren im Atlantik, Pazifik und im Indischen Ozean.