Wie Modellsimulationen helfen, unser Klimasystem besser zu verstehen

Beobachtungsdaten, die von Schiffen oder Messplattformen aus erhoben werden, liefern eine wichtige­ Basis für das Verständnis von Ozean und Klima. Aber auch mit den allerneuesten Technologien und ­Tausenden von Messgeräten gelingt es nicht, den gesamten Zustand des globalen Ozeans oder der ­Atmosphäre mit der notwendigen Genauigkeit zu erfassen. Deshalb sind Klimamodelle notwendig, um in Computersimulationen die natürlichen Prozesse besser zu verstehen und mögliche zukünftige Entwicklungen abzuschätzen.

Modellsimulationen ermöglichen es der Wissenschaft, auf Grundlage physikalischer Gesetze das Wissen über die Erde räumlich und zeitlich über die vor Ort gemessenen Daten hinaus auszudehnen. Die dabei genutzten numerischen Modelle stellen aber immer nur eine Annäherung an die Realität dar, da selbst mit sehr großen Computern nicht alle Prozesse in beliebig hoher räumlicher Auflösung dargestellt werden können.

Am GEOMAR werden dafür sehr unterschiedliche Simulationen genutzt: regionale, sehr hoch auflösende Ozeanmodelle für Studien von mehreren Jahrzehnten, gekoppelte Modelle von Ozean und Atmosphäre, die, je nach Auflösung auch Zeiträume von Jahrhunderten abdecken können, bis hin zu vereinfachten Modellen, die lange Zeiträume überdecken oder mit denen ein bestimmtes Szenario sehr oft durchgerechnet wird, um die Bandbreite der Ergebnisse abzuschätzen. Denn kleinste Unterschiede in den Startbedingungen können aufgrund der chaotischen Natur von Luft- und Wasserströmungen nach gewisser Zeit zu sehr unterschiedlichen Entwicklungen führen. Auch deshalb ist ein Vergleich mit gemessenen Daten immer sehr wichtig.

 

Neues aus der Forschung: Modellsimulationen

Eisschollen auf blauem Wasser in einem Fjord. Berge im Hintergrund.
16.07.2024

Expedition erforscht Auswirkungen des Klimawandels vor Grönland

MERIAN-Expedition MSM130 untersucht den Verlust des arktischen Meereises, den Schmelzwasserabfluss der Grönlandgletscher und die Schnittstelle von Eis, Ozean und Atmosphäre vor der Ostküste Grönlands

Mehrere Personen stehen auf einem dunkeln Teppich in einer Spirale angeordnet. Sie schauen nach oben zur Kamera.
10.06.2024

Wie beeinflussen kleinräumige Ozeanwirbel unser Klima und Ökosysteme?

Auftaktveranstaltung zum interdisziplinären ERC-Synergy Grant Projekt WHIRLS

Mesoskalige und submesoskalige Strömungen im Ozean südlich von Afrika. Eine Momentanaufnahme der normalisierten relativen Wirbelstärke an der Oberfläche (ein Maß für die Rotation und die Turbulenz) aus einer numerischen Simulation mit einer horizontalen Auflösung von 1/60°. Grafik: Arne Biastoch, Franziska Schwarzkopf, GEOMAR
26.10.2023

WHIRLS: Kleine Ozeanwirbel mit großen Auswirkungen

Internationales Forschungs-Team erhält ERC Synergy Grant für interdisziplinäres Projekt zu Auswirkungen kleinräumiger Ozeanprozesse auf Klima und Artenvielfalt

Eine einzellige Pflanze unter dem Mikroskop
13.10.2023

Was Phytoplankton-Physiologie mit dem Weltklima zu tun hat

Neue Erkenntnisse zum Verhältnis von Stickstoff und Phosphor im Ozean

Ein großer Wirbelsturm über dem Meer
13.10.2023

Wie Wetterphänomene die Ozeanzirkulation beeinflussen

Studie untersucht Auswirkungen von Stürmen auf den tropischen Pazifik