Unser Schwerpunkt liegt auf Sekundärmetaboliten mit niedrigem Molekulargewicht (auch als spezialisierte Metaboliten oder Naturprodukte bezeichnet), die durch Umwelteinflüsse über Millionen von Jahren strukturell optimiert wurden, um bestimmte Funktionen auszuüben und die chemischen Wechselwirkungen zwischen dem Wirt, seinem Mikrobiom und dem Ökosystem zu modulieren.
Unsere Studienorganismen reichen von marinen Makrophyten (Algen, Seegräser) bis hin zu Meerestieren (Schwämme, Seescheiden, Fische) und der dazugehörigen Mikrobiota. Ein Hauptinteresse gilt den extremophilen Organismen (die in der Tiefsee und in hydothermischen Schloten gedeihen), die aufgrund ihrer biochemischen Anpassungen an diese einzigartigen Umgebungen noch nie dagewesene chemische Gerüste produzieren.
Unser erster Forschungsschwerpunkt (marine Biodiscovery/Biotechnologie/Bioprospecting) untersucht das Potenzial solcher „Designermoleküle“ für die Entdeckung neuer, bioaktiver Moleküle, die für die menschliche Gesundheit (z. B. als Arzneimittelkandidaten) oder für Anwendungen als Agrochemikalien, Nahrungsergänzungsmittel oder kosmetische Mittel relevant sind.
Die zweite Forschungslinie (marine chemische Ökologie) befasst sich mit grundlegenden Forschungsfragen im Zusammenhang mit der ökologischen Rolle mariner Naturstoffe, insbesondere bei der chemischen Verteidigung gegen Biofouling (z. B. Algen- oder Seegrasoberflächen) oder bei den Ökosystemleistungen von Organismen (z. B. Seegras).
Zu den Instrumenten, die wir einsetzen, gehören computergestützte, nicht zielgerichtete Metabolomik, (Exo-)Metabolomik in der Umwelt, räumliche Metabolomik (durch bildgebende Massenspektrometrie), Genomik und Mikrobiomik in Verbindung mit modernster mariner Naturstoffchemie, innovativen mikrobiellen Kulturtechniken und Bioaktivitätsscreening. Derzeit führen wir in unseren Labors >70 In-vitro-Bioassays durch.