Während der helikoptergestützten Winterexpedition TRANSDRFIFT XIII wurden 5 Kurzzeitobservatorien ausgesetzt, die zusammen mit zusätzlichen Temperatur-, Salzgehalts-, und Trübemessungen und ergänzenden Wasserproben neuartige Ergebnisse über die Transport- und Frontenprozesse liefern. Dadurch wird eine Überarbeitung der bisherigen Annahmen hinsichtlich der Änderung von Wassermasseneigenschaften und hinsichtlich des Sedimenttransports innerhalb der Polynja erforderlich. Erstmals konnte auch die Neuausbildung („frazil-ice formation“) in den Rücksstrahlungsdaten der akustischen Strömungsmesser nachgewiesen werden (siehe Abbildung B).
Untersuchungen an historischen Datensätzen haben ergeben, dass die Variabilität der Meereisproduktion im Winter und der damit verbundene Anstieg des Salzgehalts in der Polynja durch die Variabilität des atmosphärischen Antriebs von Jahr zu Jahr stark beeinflusst werden.
Während der Schiffsexpedition TRANSDRIFT XIV im Sommer 2008 wurden die zwei Meeresobservatorien ANABAR und KHATANGA erfolgreich geborgen, die während der Schiffsexpedition TRANSDRIFT XII im Sommer 2007 im Bereich der ozeanographischen Front zwischen dem Flusswasserausstrom der Lena und dem Schelfwasser und in der Großen Sibirischen Schelfpolynja nördlich und nordöstlich des Lena-Deltas ausgebracht worden waren. Sie wurden erneut mit zusätzlichen SCOUTS-Datenbojen zur Datenübertragung ausgebracht. Diese Meeresobservatorien werden dann, wenn sie im Sommer 2009 geborgen werden, den bestehenden einjährigen Datensatz erweitern, um so einen einmaligen Datensatz für den Zeitraum von zwei Jahren über die jahreszeitliche Variabilität von Transport- und Frontenprozessen und ihre räumliche Variabilitäten innerhalb des ozeanographischen Frontensystem und des Meereis-Polynja-Systems liefern.