Nachdem wir angelegt hatten, dauerte es noch zwei unendlich lange Stunden, bis die Immigrationsformalitäten abgeschlossen waren und wir das Schiff verlassen konnten. Aber der Plan zur Erkundung von Curacao wurde schon Tage vorher festgelegt. Erst einmal ins Centrum von Willemstad und dann an den Strand. Selten habe ich mich so gefreut festen Boden unter den Füßen zu haben. Die Zeit der Schaukelei ist nun für 2 Tage unterbrochen, das muss nur auch noch mein Körper mitkriegen und aufhören, die ganze Zeit leicht von links nach rechts zu wippen. Unser Ausflug begann also in der Altstadt von Willemstad, um ein bisschen Sightseeing zu betreiben. Die erste Aufgabe bestand darin, etwas Geld in die einheimische Währung "Niederländische Antillen Gulden" zu tauschen. Gern gesehen sind auf der Insel jedoch auch US-Dollar. Danach erforschten wir das Zentrum, in dem es vor allem kleine Geschäfte und verschiedene kleine Märkte gibt, auf denen man Souvenirs, Früchte und Fische kaufen konnte. Da in der Mittagssonne das Laufen und Denken gar nicht mal so leicht fällt, war ich froh, als wir uns endlich in einem Restaurant am Kanal „St. Anna Baai“ niederließen und ich etwas Kaltes zu trinken in der Hand hatte. In diesem Moment sehnte ich mich nach der stetigen leichten Brise auf der „Meteor“ zurück. Nach der Pause ging’s dann auch gleich weiter und die Suche nach langen Sandstränden begann. Leider gibt’s in Willemstad direkt keinen Strand, wir nutzten jedoch die erstbeste Gelegenheit und hielten unsere Füße an einer steinigen Stelle, wo die Begrenzungsmauer von den Wellen weggerissen wurde, ins karibische Meer. Wir stellten fest, dass das Meer nicht nur gut aussieht, sondern sich auch verdammt gut anfühlt. Plötzlich erwischte uns eine große Welle und unsere Sachen waren komplett nass. Machte aber nix, denn hier liegt die Durchschnittstemperatur schließlich bei 30°C. Unser Weg führt uns nun in eine Touristeninformation, wo uns eine hilfsbereite Dame erklärte, wie wir zum schönsten Strand der Insel kommen. Ein weiterer Besucher der Information hörte unser Gespräch mit und bat uns sofort an, uns schnell an einen nahegelegenen Strand zu fahren. Wir konnten unser Glück kaum fassen, als wir uns kurze Zeit später am „Mambo Beach“ wiederfanden. Der Strand übertrifft all unsere Erwartungen, der Sand ist strahlend weiß, das Wasser hat einen kristallenen Blauton und die Palmen werfen einen angenehmen Schatten. Sofort nach der Ankunft warfen wir uns in die Fluten und genossen das kalte Nass. Da der Tag sich schon dem Ende zuneigte, blieben wir nicht allzu lange und machten uns per Minibus auf den Heimweg zum Schiff. Am nächsten Morgen war klar, heute wollen wir das volle Strandprogramm. Baden, Sonnen, Schnorcheln. Wir machten uns am frühen Vormittag auf den Weg zu hiesigen Busstation, dort angekommen stiegen wir in einen Bus, der uns hoffentlich an unser Ziel bringen sollte. Während der Fahrt wurde schnell klar, dass lediglich das Zentrum Willemstads in guten Zustand ist. Je weiter wir fuhren, desto mehr Blechhütten bekamen wir zu Gesicht. Von der Bushaltestelle aus wurden uns 30 Minuten Fußweg vorhergesagt, wir hatten jedoch wieder Glück, denn vorbeifahrende Autos nahmen uns mit bis zum Strand. Nun standen wir also am Port Marie, dem angeblich schönsten Strand Curacaos. Wir sind geneigt, dies zu glauben! Uns erwartete ein noch schöneres Bild als am Tag zuvor, da alles etwas natürlicher wirkt, im Hintergrund ist eine Steilhangküste zu erkennen. Nachdem wir unser Strandlager aufgebaut hatten, stürzten wir uns in die Fluten und genossen erneut das kalte, klare Wasser. Wir verbrachten den Tag mit Sonnenbaden, Schwimmen und Schnorcheln, wobei wir einige bunte Fische entdeckten. Der Weg zurück zum Schiff entpuppte sich als etwas abenteuerlicher, da sich die heimische Mentalität nicht grade durch pünktliche Abfahrtszeiten auszeichnet. Wir warteten über eine Stunde auf einen Bus. Am Schiff angekommen machten wir uns ausgehfertig, um das Nachtleben von Willemstad zu erkunden. Heute früh hat die „Meteor“ Treibstoff gebunkert und letzte Vorkehrungen für die Abfahrt wurden getroffen. Einige von uns hat es noch zu einem kleinen Landsparziergang getrieben, die anderen freuten sich bereits auf die Abfahrt. Pünktlich um 14 Uhr begann dann der Fahrtabschnitt M81-2B und die „Meteor“ verließ den Hafen. Beim Verlassen des Kanals wurden wir noch von einigen Fahrtteilnehmern des 1. Legs überrascht, die sich auf der Schwingbrück positioniert hatten und uns zu winkten. So hatte der Zwischenstopp in Curacao wirklich ein nettes Ende gefunden. Jetzt freuen wir uns auf die ersten Gesteine und Profile des zweiten Fahrtabschnittes! .
Sarah Conrad