300. Tauchgang des ROV KIEL 6000
Tiefseeroboter des GEOMAR feiert Jubiläum während der IceAGE-Expedition vor Island
07.07.2020/Kiel, Island. Vom Südpazifik bis zum Nordatlantik - das ferngesteuerte Tiefseefahrzeug ROV KIEL 6000 des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel war schon in allen Weltmeeren für die Wissenschaft im Einsatz. Aktuell unterstützen das Gerät und sein Team die Expedition IceAGE3 mit dem Forschungsschiff SONNE vor der Küste von Island. Dabei absolvierte das ROV am vergangenen Samstag seinen 300. Tauchgang. „Auch wenn wir mittlerweile viel Erfahrung haben, bieten Einsätze in der Tiefsee immer wieder neue Herausforderungen und Überraschungen. Umso mehr freuen wir uns, dass das Gerät trotz der hohen Einsatzzahl immer noch so gut funktioniert und der Wissenschaft zuverlässig Daten und Proben aus der Tiefe bringt“, sagt Dr. Friedrich Abegg, Leiter des ROV-Teams am GEOMAR und aktuell mit an Bord der SONNE.
Seit 2007 leistet das ROV KIEL 6000 unverzichtbare Dienste für die Wissenschaft als „Hände und Augen“ in der Tiefsee. Bei dem Gerät handelt es sich um ein sogenanntes „Work-Class-ROV“, dessen Grundkonzept ursprünglich für Unterwasserarbeiten der Offshore-Industrie entwickelt worden ist. Das ROV KIEL 6000 wurde aber speziell an die Erfordernisse der Wissenschaft angepasst. Mit einer Tauchtiefe bis zu 6000 Meter kann es mehr als 90 Prozent des Meeresbodens erreichen. Die Beschaffung des Systems erfolgte mit Mitteln aus dem Schleswig-Holstein Fonds.
„Ähnliche Systeme in der Offshore-Industrie erreichen selten ein solches Alter“, erklärt Dr. Abegg, „unser ROV wird von unseren Technikerinnen und Technikern aber immer gut gepflegt und immer wieder an die jeweiligen Anforderungen der Wissenschaft angepasst. Deshalb hoffen wir, dass wir das ROV noch lange nutzen können“.
Während der aktuellen 35-tägigen Expedition untersuchen insgesamt 34 Forschende unter der Leitung von Dr. Saskia Brix von der Senckenberg-Gesellschaft marine Lebensräume rund um Island. Die Tauchgänge des ROV KIEL 6000 können sogar live im Internet verfolgt werden (siehe Links).