Geolog:innen aus 19 Nationen von sechs Kontinenten trafen sich zum Oceanic Volcanism Workshop am GEOMAR. Foto: Samuel J. Mitchell, Bristol University

Allianzen schmieden für die marine Vulkanologie

Unter dem Motto „Stronger together“ trafen sich Geolog:innen am GEOMAR

28.09.2023/Kiel. Untermeerische Vulkane sind weltweit verbreitet, aufgrund ihrer Lage aber noch weniger erforscht als ihr Äquivalent an Land. Mit dem Ziel, die internationale Expertise auf dem Gebiet der marinen Vulkanologie zu verknüpfen, trafen sich jetzt erstmals internationale Expert:innen zu einem dreitägigen Workshop am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Neben dem Austausch über aktuelle Forschungsergebnisse stand dabei die Diskussion möglicher neuer Kooperationen im Vordergrund.

Weltweit forschen Wissenschaftler:innen an der Frage, wie Vulkane in und um den Ozean unser Leben beeinflussen. Durch Ereignisse wie den Ausbruch des Tonga-Unterwasservulkans im Südpazifik im Januar 2022 wird auch die Bevölkerung zunehmend auf die Thematik aufmerksam. Mit dem Ziel, die internationale Community zusammenzubringen, organisierten die Kommission für submarinen Vulkanismus (Commission on Submarine Volcanism, CosV) der Internationalen Vereinigung der Vulkanologie und Geochemie (International Association of Volcanology and Chemistry of the Earth’s Interior, IAVCEI) und das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel einen dreitägigen Workshop unter dem Motto „Stronger together“.

Vor Ort in Kiel nahmen 85 Wissenschaftler:innen am Programm teil. Zudem schalteten sich circa 20 Interessierte online hinzu. In Vorträgen berichteten die Teilnehmenden von ihren Projekten und Ergebnissen, Initiativen, Expeditionen und Forschungsfahrten im Bereich des marinen Vulkanismus. Unter anderem beleuchteten die Forschenden die Gefahren und die Potenziale von Unterwasservulkanen sowie die Besonderheiten von Vulkaninseln. In Diskussionsformaten setzten sie sich kritisch mit der aktuellen Relevanz ihres Forschungsbereiches auseinander. Die Vertreter:innen des GEOMAR präsentierten die institutseigenen Innovationen im Bereich der Meerestechnik und boten diese für gemeinsame Projekte an.

Besonders freuten sich die Organisator:innen über die Diversität der Teilnehmenden: „Von Studierenden über Doktorand:innen bis hin zu den Professorinnen und Professoren ist jede Karrierestufe abgebildet“, erläuterte Dr. Julie Belo, Organisatorin der Veranstaltung und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich „Dynamik des Ozeanbodens“ am GEOMAR. „Mit dabei sind Teilnehmende aus 19 Nationen von sechs Kontinenten“, betonte sie.

Neben dem internationalen Austausch lag ein weiterer Schwerpunkt auf der Diskussion möglicher neuer Kooperationen und der Finanzierung von Forschungsvorhaben. „Forschung ist sehr kostenintensiv“, so Dr. Tom Kwasnitschka, Organisator am GEOMAR und Generalsekretär der Commission on Submarine Volcanism. „Deshalb wollen wir Allianzen schmieden und Möglichkeiten diskutieren, gemeinsam Fördergelder zu beantragen“, erläutert Kwasnitschka weiter. Die Teilnehmenden diskutierten sowohl Modelle für individuelle Kooperationen als auch für die Beantragung gemeinsamer Großprojekte.

Für die Organisator:innen war der Workshop ein Erfolg. „Es gibt viel zu tun, packen wir es an“, so Dr. Tom Kwasnitschka mit Blick in die Zukunft. „Wissenschaftlich und ökonomisch macht es an vielen Stellen Sinn zusammenzuarbeiten. Aus der internationalen Forschungsgemeinde haben wir großen Zuspruch für die innovativen methodischen Ansätze am GEOMAR erhalten.“

Förderung:

Gefördert wurde der Workshop durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Schmidt Ocean Institute, die Joachim-Herz Stiftung, die Gesellschaft zur Förderung des GEOMAR e.V., die IAVCEI Commission on Submarine Volcanism und den Forschungsbereich „Dynamik des Ozeanbodens“ des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel.

Eine Gruppe Menschen steht in einem Foyer. Einige von ihnen zeigen auf einen Bildschirm mit der Aufschrift "Stronger together".

Geolog:innen aus 19 Nationen von sechs Kontinenten trafen sich zum Oceanic Volcanism Workshop am GEOMAR. Foto: Samuel J. Mitchell, Bristol University