Auszeichnungen für Innovation und Meeresforschung
Verleihung des 2. Innovations-Transfer-Preises der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung und der 22. Exzellenzprofessur am GEOMAR
Forschung lebt von Neugier, Ideen und Innovation. Dieses Spektrum spiegelt sich auch in der Festveranstaltung der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung wieder, die am 15. September am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel stattfindet. In seinem Grußwort betonte der Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein Dr. Bernd Buchholz, Schleswig-Holstein brauche den Wissenschafts- und Technologietransfer, um sich als Innovationsstandort zu behaupten. Die ausgezeichneten Projekte seien Paradebeispiele für erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Bei der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung bedankte sich Minister Buchholz für die Förderung von innovativen Technologien, die durch die Schaffung des Innovations-Transfer-Preises in besonderem Maße unterstützt werden.
Nachdem zwei Einsendungen als Erstplatzierte in der Bewertung feststanden, werden dieses Jahr zwei erste Preise in Höhe von je 20.000 Euro vergeben. Die Preisträger sind Prof. Dr. Anton Eisenhauer (GEOMAR) gemeinsam mit Dr. Stefan Kloth (osteolabs Kiel) für die Entwicklung eines „Nicht-invasiven In-vitro-Tests zur Früherkennung von Osteoporose“ sowie PD Dr. Christian Herzmann (Borstel) gemeinsam mit Falko Menzel (FLO Medizintechnik Kiel) für die Entwicklung eines „Nicht-invasiven Beatmungsgerätes mit Lippenbremsenmodus“. Ferner wird ein Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro verliehen für das vom Team Prof. Dr. Andre Frank (IKMB der CAU) und Jonas Reinhardt (Tricode UG Kiel) entwickelte „ProjektStatusplus - Blutspende der Zukunft“. In seiner Laudatio hob Prof. Dr. Achim Walter, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Innovationsforschung, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Mitglied der Auswahlkommission hervor, dass sich alle Projektteams, die sich für den Innovations-Transfer-Preis beworben haben, durch ihre erfolgreiche Umsetzung des Brückenschlags zwischen Forschung und unternehmerischer Verwertung auszeichnen. Die Transferprojekte der diesjährigen Preisträger stehen für einen hohen technologischen Innovationsgrad, ein großes Marktpotential und eine überzeugende Praxistauglichkeit.
Die Übergabe der Preise erfolgte durch den Vorsitzenden der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung, Dr. h.c. Klaus-Jürgen Wichmann sowie den stellv. Vorsitzenden und Geschäftsführer Dr. Christian Zöllner. Die Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung zeichnet mit ihrem Innovations-Transfer-Preis innovative Produkte aus, die im Wege eines Brückenschlages zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in Schleswig-Holstein realisiert wurden. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Wirtschaft. Leistungen sind wichtig, welche in der Zusammenarbeit zwischen Theorie und Praxis den Innovationsstandort Schleswig-Holstein befördern. Der Preis wird im zweijährigen Turnus vergeben und ist der höchstdotierte seiner Art im Lande. Damit soll an erster Stelle die Kooperation zwischen Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung sowie Betrieben aus der Wirtschaft bei der Verwirklichung solcher Produkte hervorgehoben und der Dialog zwischen ihnen befruchtet werden. Die aus der Vielzahl der Einsendungen zum Wettbewerb ausgewählten 9 nominierten Projekte sind in einer gesonderten Broschüre aufgeführt, die direkt bei der Stiftung angefordert bzw. im Internet auf der Stiftungsseite eingesehen werden kann.
Neben technischen und kulturellen Projekten fördert die Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung in besonderem Maße die Wissenschaft und insbesondere die Meeresforschung. Seit nunmehr 10 Jahren vergibt die Stiftung jährlich zwei Exzellenzprofessuren an international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Meeresforschung. Die 22. Exzellenzprofessur, die mit 20.000 Euro dotiert ist, erhält die Mikrobiologin Prof. Dr. Nicole Dublier vom Bremer Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der symbiotischen Lebensformen im Ozean. In seiner Laudatio hob Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Bosch, Direktor des Zoologischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die besonderen Leistungen von Professorin Nicole Dubilier hervor. „Sie hat in den fast 30 Jahren, in denen sie sich mit symbiontischen Lebensformen beschäftigt, unser Wissen über diese speziellen Lebensgemeinschaften vervielfacht“. Nachdem sie sich zunächst den chemosynthetischen Bakterien an heißen Quellen in der Tiefsee gewidmet habe, die dort einzigartiges Leben ohne Photosynthese ermöglichen, habe sie später auch symbiotische Lebensformen im Flachwasser wie etwa in Seegraswiesen und Korallenriffen erforscht, so der Kieler Biologe. „Die Erkenntnisse von Nicole Dubilier und ihrem Team haben nicht nur eine herausragende Bedeutung für das Verständnis der Funktionsweise dieser speziellen marinen Ökosysteme. Dieses Wissen bietet auch immer Anknüpfungspunkte für innovative Anwendungen, zum Beispiel im medizinischen Bereich“, so Prof. Bosch weiter.
In ihrem Vortrag gab Professorin Dubilier dann faszinierende Einblicke in die Welt der symbiontischen Lebensformen, ob im Wattenmeer vor Sylt oder an heißen Tiefseequellen tausende Meter unter der Wasseroberfläche. Leben ohne Sonne, auch das ist auf unserem Planeten möglich!
In Anerkennung und Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Förderaktivitäten der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung wurde dem ausscheidenden wissenschaftlichen Direktor des GEOMAR, Prof. Dr. Peter Herzig, die Ehrennadel der Stiftung verliehen.
Links:
https://www.geomar.de Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
https://www.petersen-stiftung.de Die Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung
Kontakt:
Dr. Andreas Villwock (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2802, presse(at)geomar.de