Den Indischen Ozean im Blick
Wissenschaftler aus ganz Deutschland trafen sich am GEOMAR zum DFG-Rundgespräch
24.01.2014/Kiel. Als die deutschen Meereswissenschaften nach dem Zweiten Weltkrieg wieder den Anschluss an die internationale Forschung suchten, fanden sie ihn ausgerechnet im Indischen Ozean. Mit dem damals neu gebauten Forschungsschiff METEOR (II) beteiligte sich die Bundesrepublik Deutschland von 1964 bis 1965 an der „International Indian Ocean Expedition“. Doch der drittgrößte Ozean der Erde ist nicht nur wissenschaftsgeschichtlich spannend. Mit den dort herrschenden Monsunwinden, wichtigen Meeresströmungen, tropisch-vielfältigen Ökosystemen, wertvollen Ressourcen unter dem Meeresboden und einigen der wichtigsten Handelsrouten der Erde ist der Ozean bis heute für Wissenschaftler aller Fachrichtungen hoch interessant. In dieser Woche trafen sich daher 35 Forscher aus ganz Deutschland am GEOMAR-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, um sich über mögliche wissenschaftliche Fragestellungen rund um den Indik und potenzielle neue Forschungsprojekte auszutauschen. Unter den Teilnehmern waren Ozeanographen, Biologen, Meereschemiker, Atmosphären- und Klimaforscher, aber auch Geologen und Seismologen. „Diese Bandbreite zeigt schon, dass der Indische Ozean ein spannendes Forschungsgebiet für sehr viele Disziplinen ist“, betont Prof. Dr. Hermann Bange vom GEOMAR, der gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Visbeck (ebenfalls GEOMAR) das Rundgesprächs zum Indischen Ozean initiiert hatte. Während der zweitägigen Veranstaltung wurden bereits erste Ideen für zukünftige Projekte entwickelt. „Wir haben viele Ansätze und Themen identifiziert, an denen wir weiterarbeiten können“, sagt Professor Visbeck. Die deutlich abnehmende Zahl der Piratenangriffe in der Region lässt die Forscher hoffen, bald wieder alle Gebiete des Indischen Ozeans mit dem neuen Forschungsschiff SONNE und der aktuellen METEOR (III) erreichen zu können. Finanziert wurde das Treffen in Kiel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).