Deutsch-koreanische Kooperation in der Meeresforschung weiter intensivieren
Koreanischer Botschafter zu Gast am GEOMAR
Deutschland bezeichnet sich oft unbescheiden als High-tech-Standort, wo viel Wert auf gute Bildung und Forschung gelegt wird. Verglichen mit Südkorea gibt es für Deutschland hier noch Entwicklungspotential. Korea hat mit 4.29 Prozent des Bruttosozialprodukts die höchsten prozentualen Ausgaben für Forschung und Technologieentwicklung weltweit und auch in den absoluten Zahlen steht das asiatische Land auf dem sechsten Platz von mehr als 200 Staaten.
Dies zeigt sich auch auf dem Gebiet der Meeres- und Klimaforschung. Mit dem Korea Institute of Ocean Science and Technology (KIOST) besitzt Südkorea ein international bedeutendes Forschungszentrum, mit dem auch das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel schon seit Jahren intensive Beziehungen pflegt. Sowohl auf dem Gebiet der marinen Rohstoffforschung wie auch im Bereich der Klimamodellierung arbeiten die beiden Einrichtungen eng zusammen.
Bei einem Besuch des südkoreanischen Botschafters, Kyung-soo Lee, in Kiel unterstrich GEOMAR Direktor Prof. Dr. Peter Herzig die Bedeutung der Zusammenarbeit mit dem asiatischen Land. „Korea hat erkannt, dass nur mit intensiver Forschung und Innovation die globalen Herausforderungen insbesondere auf dem Gebiet der Meeresforschung gemeistert werden können. Wir müssen hier gemeinsam die Technologieführerschaft übernehmen, auch damit unsere Volkswirtschaften im internationalen Wettbewerb zukunfts- und konkurrenzfähig bleiben“, so Herzig weiter. „Unsere südkoreanischen Kollegen sind uns Vorbilder für Leistungsbereitschaft, Innovationskraft und positive Zukunftsvisionen“, lobte der GEOMAR Direktor.
Am GEOMAR sind gegenwärtig zwei südkoreanische Wissenschaftler im Bereich der Maritimen Meteorologie tätig. Einer davon ist der Klimaforscher Dr. Wonsun Park, er agiert in diesem Jahr als Vorsitzender der europäisch-koreanischen Conference on Science and Technology (EKC) 2016 (www.ekc2016.org) die vom 27.-30. Juli in Berlin abgehalten wird. Ferner ist er Präsident der Verein Koreanischer Naturwissenschaftler und Ingenieure in Deutschland e.V..
Seine Exzellenz Kyung-soo Lee zeigt sich beeindruckt von den Leistungen der Kieler Meeresforschung. „Ich freue mich, dieses bedeutende Forschungszentrum einmal persönlich kennen lernen zu dürfen”, so der koreanische Diplomat. Er unterstrich, dass die Zusammenarbeit beider Länder auf dem Gebiet der Meeresforschung einen wichtigen Beitrag zum Wohlergehen zukünftiger Generationen leiste. „Wir wissen noch viel zu wenig über unsere Ozeane. Ihr Erhalt, aber auch ihre Nutzung sind aber für die Menschheit von elementarer Bedeutung. Nur gemeinsam können wir die wichtigen Fragen beantworten und Methoden entwickeln, die eine nachhaltige Nutzung der Meere ermöglichen“, sagt Kyung-soo Lee abschließend.
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Dr. Andreas Villwock (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431/600-2802, presse(at)geomar.de