Deutsch-Russische Meeres- und Polarforschung jetzt in Bonn
Wanderausstellung gastiert im Zoologischen Forschungsmuseum König
Heute eröffneten der Staatssekretär Dr. Georg Schütte, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Wolfgang Wägele, Direktor des zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig, und Prof. Dr. Peter M. Herzig, Direktor des GEOMAR | Helmholtz- Zentrum für Ozeanforschung Kiel, im Zoologischen Forschungsmuseum Koenig in Bonn die Wanderausstellung „Deutsch-Russische Meeres- und Polarforschung - Brennpunkte der Zusammenarbeit“. Sie trägt den Beinamen „Lebende Ausstellung“, weil aktuelle Projekte und Ergebnisse der exzellenten Forschung nicht nur anhand von Tafeln und einer begehbaren Arktis-Karte erklärt werden, sondern zusätzlich 14 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Projekte mit den Museumsbesuchern sowohl in deutscher als auch in russischer Sprache diskutieren.
Forschungen zum Rückgang des Meereises in der Arktis oder zur Eisbildung in den arktischen Randmeeren werden genauso vorgestellt wie Gashydrat-Forschungen im Schwarzen Meer. In Nordostsibirien rekonstruieren Wissenschafter die Klimageschichte der Erde anhand von Ablagerungen in einem Kratersee und auf der Halbinsel Kamtschatka finden deutsche und russische Geowissenschaftler in mächtigen Aschelagen Antworten auf die Frage, wie sich der Vulkanismus im Nordwestpazifik in den vergangenen 10.000 Jahren entwickelt hat. Was in Zeiten der globalen Erderwärmung mit den Permafrostböden Sibiriens und dem darin eingeschlossenen Methan passieren kann, untersuchen Wissenschaftler an der Samoilow-Station im nordost-sibirischen Lena-Delta. Als Koordinierungsstelle für all diese Aktivitäten dient das 1999 gegründete Otto-Schmidt-Labor in St. Petersburg, das von deutscher Seite vom Alfred-Wegener-Institut für Polarund Meeresforschung (AWI) und vom GEOMAR betrieben wird. Unter der Federführung der Universität Hamburg und der Staatlichen Universität Sankt Petersburg wird außerdem ein gemeinsamer deutsch-russischer Masterstudiengang für Polar- und Meereswissenschaften (POMOR) durchgeführt. Alle diese Institutionen und Projekte werden in der Ausstellung präsentiert.
Gefördert wird die Ausstellung vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung. Darüber hinaus wird die Ausstellung durch die Staatliche Universität Sankt Petersburg, das Staatliche Institut für Arktis- und Antarktisforschung des Föderalen Dienstes für Hydrometeorologie und Umweltmonitoring der Russischen Föderation (AARI), das Alfred-Wegener- Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) in Bremerhaven und Potsdam, GEOMAR in Kiel, sowie die Universitäten Bremen, Hamburg und Köln federführend unterstützt. Sie ist Teil des Deutsch-Russisches Jahr der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/2012.
Eine Übersicht über alle Ausstellungen mit Beteiligung des GEOMAR finden Sie hier.