Die Mitglieder von BIOACID Phase II und III beim Jahrestreffen in Kiel. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR
In ihren Mesokosmen simulieren BIOACID-Wissenschaftler den Ozean der Zukunft. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR
Beobachtungen im Fjord und Langzeit-Experimente zeigen, inwieweit Kaltwasserkorallen vom globalen Wandel bedroht sind. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR
Fischereibiologen untersuchen im Rahmen von BIOACID die Auswirkungen von Ozeanversauerung und Erwärmung auf wirtschaftlich wichtige Fischarten. Foto: Kristina Bär, AWI
Laborexperiment zum Einfluss von Wassertemperatur und Kohlendioxid auf die Entwicklung von Fischeiern. Foto: Felix Mark, AWI
Benthokosmen ermöglichen Experimente zu Veränderungen am Meeresboden. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR

Deutsches Forschungsprojekt zur Ozeanversauerung auf der Zielgeraden

BIOACID erarbeitet Risiken-Abschätzung und Handlungsoptionen

05. Oktober 2015/Kiel. Eine fundierte Bewertung möglicher Auswirkungen der Ozeanversauerung auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sowie Handlungsoptionen für Entscheidungsträger sollen am Ende des Deutschen Verbundprojekts BIOACID (Biological Impacts of Ocean Acidification) stehen. Mit diesem Ziel starten die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jetzt in die dritte und finale Förderperiode. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Abschlussphase mit 4,3 Millionen Euro.

Der deutsche Forschungsverbund zur Ozeanversauerung BIOACID (Biological Impacts of Ocean Acidification) geht auf die Zielgerade: Am 6. und 7. Oktober 2015 treffen sich die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, um ihre Aktivitäten für die finale Förderperiode zu koordinieren. Neben den Erkenntnissen aus ihren einzelnen Arbeitsbereichen legen sie Ende 2017 auch einen gemeinsamen Synthesereport vor. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Abschlussphase des Projekts, an der zehn Institutionen mitwirken, mit 4,3 Millionen Euro.

BIOACID untersucht die Auswirkungen der Ozeanversauerung seit 2009. Als eines der größten nationalen Forschungsprogramme zu diesem Bereich hat das Projekt maßgeblich dazu beigetragen, den Einfluss des „anderen Kohlendioxid-Problems“ auf Meereslebewesen abzuschätzen und zu Grunde liegende Mechanismen aufzuklären.

„Im Laufe der Zeit wuchs unser Verständnis der Auswirkungen der Ozeanversauerung, und wir konnten unseren Fokus auf die Betrachtung ganzer Lebensgemeinschaften und deren Reaktionen auf Ozeanversauerung in Kombination mit anderen Umweltfaktoren ausweiten“, betont Prof. Ulf Riebesell, Meeresbiologe am GEOMAR und Koordinator von BIOACID. „Eine andere Schlüsselfrage, bei deren Beantwortung BIOACID in Führung ging, war die nach den Chancen mariner Organismen auf eine Anpassung an den Ozeanwandel durch Evolution.“

Zum Ende des Projekts werden die Forscher mögliche Konsequenzen der Ozeanversauerung auf marine Ökosysteme und deren Dienstleistungen für die Gesellschaft zusammenfassend bewerten. Dazu bauen die Meeresbiologen, -chemiker und -physiker ihre Kooperation mit Ökonomen und Sozialwissenschaftlern noch weiter aus. „Unser Ziel ist, gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen zu identifizieren, Handlungsoptionen für Entscheidungsträger zu entwickeln und unsere Ergebnisse gegenüber einer breiten Öffentlichkeit zu kommunizieren“, kündigt Prof. Riebesell an.

„Ergebnisse von BIOACID sind bereits in die Bewertung von Risiken des globalen Klimawandels im Fünften Sachstandsbericht AR5 des Weltklimarats IPCC eingegangen. Die Versauerung wurde dort erstmals neben weiteren Folgen für die Ozeane, etwa der Erwärmung oder dem Meeresspiegelanstieg, berücksichtigt. Bei den anstehenden Klima-Verhandlungen in Paris werden Ozeanversauerung und Erwärmung parallel betrachtet, um Grenzen für zukünftige Kohlendioxid-Emissionen festzulegen“, ergänzt Prof. Hans Pörtner. Der Tierphysiologe am Alfred-Wegener-Institut und stellvertretende Koordinator von BIOACID ist koordinierender Leitautor für Ozeanaspekte im AR5 und dem Expertendialog zwischen IPCC und Klimarahmenkonvention (UNFCCC). „Das Thema Ozeanversauerung ist auf der politischen Agenda angekommen – und die Schlussphase von BIOACID wird gerade rechtzeitig beendet sein, um den anstehenden Sechsten Sachstandsbericht des IPCC zu informieren.“

Die Partner in BIOACID III:
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), Bremerhaven
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG)
Institut für Weltwirtschaft (IfW), Kiel
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), Berlin
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
Universität Bremen
Universität Rostock

Links:

BIOACID Biological Impacts of Ocean Acidification

Ozeanversauerung - Böser Zwilling der Klimaerwärmung


Ansprechpartner:
Maike Nicolai (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2807, mnicolai(at)geomar.de 

In ihren Mesokosmen simulieren BIOACID-Wissenschaftler den Ozean der Zukunft. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR
Die Mitglieder von BIOACID Phase II und III beim Jahrestreffen in Kiel. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR
Beobachtungen im Fjord und Langzeit-Experimente zeigen, inwieweit Kaltwasserkorallen vom globalen Wandel bedroht sind. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR
In ihren Mesokosmen simulieren BIOACID-Wissenschaftler den Ozean der Zukunft. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR
Fischereibiologen untersuchen im Rahmen von BIOACID die Auswirkungen von Ozeanversauerung und Erwärmung auf wirtschaftlich wichtige Fischarten. Foto: Kristina Bär, AWI
Beobachtungen im Fjord und Langzeit-Experimente zeigen, inwieweit Kaltwasserkorallen vom globalen Wandel bedroht sind. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR
Laborexperiment zum Einfluss von Wassertemperatur und Kohlendioxid auf die Entwicklung von Fischeiern. Foto: Felix Mark, AWI
Fischereibiologen untersuchen im Rahmen von BIOACID die Auswirkungen von Ozeanversauerung und Erwärmung auf wirtschaftlich wichtige Fischarten. Foto: Kristina Bär, AWI
Benthokosmen ermöglichen Experimente zu Veränderungen am Meeresboden. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR
Laborexperiment zum Einfluss von Wassertemperatur und Kohlendioxid auf die Entwicklung von Fischeiern. Foto: Felix Mark, AWI
Benthokosmen ermöglichen Experimente zu Veränderungen am Meeresboden. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR