Dritte AtlantOS-Vollversammlung tagt auf Gran Canaria
150 Expertinnen und Experten beraten innovative Beobachtungsstrategien für den Atlantik
23.11.2017/Gran Canaria. Der Atlantische Ozean bedeckt rund ein Fünftel der Erdoberfläche. Fast 100 Staaten grenzen an ihn oder an eines seiner Nebenmeere. Ihnen allen liefert er Nahrung, er ist Verkehrsweg, beeinflusst Wetter und Klima und kann dabei durch Extremereignisse wie Hurrikane oder Dürren eine Gefahr sein. Vor zwei Jahren haben sich deshalb 62 Partnerinstitutionen aus 18 Staaten in dem von der Europäischen Union finanzierten Projekt AtlantOS zusammengeschlossen, um das Beobachtungssystem für Ozeanbeobachtungen zu verbessern und zu optimieren, um so das Wissen über den Atlantik zu erweitern und beispielsweise Klimavorhersagen zu verbessern.
Diese Woche treffen sich die Partner zur 3. AtlantOS -Vollversammlung auf Gran Canaria (Spanien). „Gerade bei einem so umfangreichen Projekt mit so vielen Beteiligten ist die interne und externe Abstimmung wichtig“, betont Koordinator Prof. Dr. Martin Visbeck vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Deshalb widmet sich das Treffen insbesondere dem Austausch zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen und den verschiedenen Initiativen, denen die Beobachtung des Atlantischen Ozeans ein Anliegen ist. Zudem ist ein Tag dem Austausch über die neuesten Entwicklungen bei Sensoren und Beobachtungstechnologien gewidmet, zu dem auch zahlreiche Unternehmen eingeladen sind. Gastgeber der 3. AtlantOS-Vollversammlung ist PLOCAN (Plataforma Oceánica de Canarias), eine Forschungseinrichtung in Las Palmas.
Das übergeordnete Ziel von AtlantOS ist es, die Ozeanbeobachtungen im Atlantik zu verbessern und zu modernisieren. Da der Ozean ein hochkomplexes System ist, in dem alle Komponenten eng miteinander verzahnt sind, können nur gemeinsame Anstrengungen vieler wissenschaftlicher Disziplinen das Gesamtverständnis dieses Systems verbessern. AtlantOS unterstützt Aktivitäten zur gemeinsamen Nutzung, Integration und Standardisierung ozeanischer Beobachtungsdaten über Fach- und Ländergrenzen hinweg. Außerdem will das Projekt durch die Optimierung bestehender Beobachtungsnetze, den Einsatz neuer Technologien und die Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen die Kosten der Ozeanbeobachtung reduzieren. So sollen am Ende die Daten und die daraus hervorgehenden Informationsprodukte aus dem Atlantik für Forschende, Unternehmen, für die Politik und für Bürgerinnen und Bürger einfacher, umfangreicher und gleichzeitig in besserer Qualität als bisher zur Verfügung stehen.
„Dieses Treffen bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, das multidisziplinäre Konsortium und die AtlantOS-Mitglieder zusammenzubringen, um die Ergebnisse und Auswirkungen der ersten und der zweiten Projektphase zu diskutieren. Dabei können wir Synergien innerhalb der AtlantOS-Gemeinschaft und mit Beobachtungssystemen in anderen Ozeanen strategisch planen und verbessern“, betont Professor Visbeck.