Prof. Dr. Boris Worm. Foto: privat

Eine Zukunft für Fische und Fischer

Öffentlicher Abendvortrag des bekannten Meeresbiologen Boris Worm

21.05.2010/Kiel. Die globalen Auswirkungen der industriellen Fischwirtschaft sind das Thema eines Abendvortrags, den der international renommierte Biologe Professor Dr. Boris Worm aus Halifax (Kanada) am 1. Juni in der Kunsthalle zu Kiel hält. Worm ist derzeit für sechs Wochen als Gastprofessor am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) tätig. Unterstützt wird die Gastprofessur von der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung. 
 
Lange schien es, als könnten die Ozeane für den Menschen eine unerschöpfliche Quelle an Nahrung sein. Doch mittlerweile wissen wir: Die hoch industrialisierte Fischerei hat es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit riesigen Flotten und gigantischen Netzen geschafft, viele Fischbestände in den Weltmeeren an den Rand des Zusammenbruchs zu bringen. Der Meeresbiologe Professor Dr. Boris Worm gehört zu den Wissenschaftlern, die diese Entwicklung auf Grundlage globaler Daten nachweisen konnten. Mit seinen Studien, die regelmäßig in weltweit anerkannten Fachzeitschriften wie Nature oder Science erscheinen, erregte Professor Worm nicht nur bei Kollegen großes Aufsehen. Worm, der seine wissenschaftliche Karriere in Kiel begann, arbeitet mittlerweile an der Dalhousie University im kanadischen Halifax. Seit dem 17. Mai ist er für rund sechs Wochen zu Gast am Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften. Im Rahmen dieses Gastaufenthaltes hält Professor Worm auch einen öffentlichen Abendvortrag zu dem Thema: 

„Overkill im Ozean? Das Meer im Spannungsfeld zwischen Nutzung und Schutz“ 

Ort: Kunsthalle zu Kiel, Düsternbrooker Weg 1, 24105, Kiel
Zeit: Dienstag, 1. Juni 2010, 19 Uhr

Darin erläutert Professor Worm die Risiken der Überfischung der Weltmeere, zeigt aber gleichzeitig Wege auf, wie Meeresökosysteme wieder hergestellt und sinnvoll genutzt werden könnten. Interessierte sind herzlich eingeladen, der Vortrag richtet sich ausdrücklich auch an Nicht-Wissenschaftler. Der Eintritt ist frei.

Der Gastaufenthalt von Professor Worm ist die dritte von insgesamt fünf „Exzellenz-Gastprofessuren“ am IFM-GEOMAR, die von der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung finanziert werden.  Weitere Stipendiaten sind Prof. Dr. Chris German, Woods Hole Oceanographic Institution, USA, und Prof. Sallie Chisholm vom Massachusetts Institute of Technology, USA.

Hintergrundinformationen:
Prof. Dr. Boris Worm, geboren am 31. Juli 1969 in Frankfurt am Main, studierte Biologie an der  Universität Kiel. In seiner mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Promotion, die er zur Hälfte in Kanada und zur Hälfte am Kieler Institut für Meereskunde (IfM, heute: IFM-GEOMAR) schrieb, beschäftigte er sich mit der Biodiversität in Küsten-Ökosystemen und den Auswirkungen von menschlichem Einfluss auf diese Ökosysteme. 2003 bis 2004 arbeitete Worm als Emmy-Noether-Stipendiat erneut am IfM. Seit 2004 ist er Professor an der Dalhousie University in Halifax. Er beschäftigt sich vor allem mit den Folgen weltweiter Überfischung der Ozeane. Außerdem leitet er eines der Hauptprojekte des globalen Forschungsnetzwerkes „Census of Marine Life“. Für seine Arbeit erhielt Boris Worm zahlreiche Auszeichnungen, darunter im Jahr 2007 den Elisabeth- Mann-Borgese-Meerespreis des Landes Schleswig-Holstein.

Ansprechpartner
Dr. Andreas Villwock (Kommunikation & Medien), Tel: 0431-600-2802
avillwock@geomar.de

 

Prof. Dr. Boris Worm. Foto: privat
Prof. Dr. Boris Worm. Foto: privat