EU fördert Doktorandennetzwerk von Finnland bis Italien
GEOMAR beteiligt an internationalem Forschungsprojekt zu Vulkansystemen
Die Europäische Exekutivagentur für die Forschung (REA) hat einen ihrer prestigeträchtigen Zuschüsse für Doktorandennetzwerke (Doctoral Networks, DN) an ein multinationales Konsortium von sieben europäischen Universitäten und Forschungseinrichtungen unter der Leitung der Universität Helsinki vergeben. Der Zuschuss beläuft sich auf 2,7 Millionen Euro für einen Zeitraum von drei Jahren. Das DN-Programm ist Teil der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA), des wichtigsten Förderprogramms der Europäischen Union für die Doktorand:innenausbildung und die Ausbildung von Forschenden nach der Promotion.
Partnerinstitutionen sind die Universität Helsinki (Finnland), die Universität Bergen (Norwegen), das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (Deutschland), die Universität Münster (Deutschland), das Politecnico di Torino (Italien), die Université Claude Bernard Lyon 1 (Frankreich) und der Geologische Dienst von Finnland sowie akademische und nicht-akademische Partner aus ganz Europa.
Gemeinsam werden sie in dem Projekt FluxBEATS (Fluxes at divergent plate Boundary Environments Analyzed in Time and Space; Zeitlich und räumlich analysierte Stoffkreisläufe an divergenten Plattengrenzen) an der Untersuchung von geologischen und geochemischen Prozessen an Vulkansystemen über und unter Wasser arbeiten. Dabei werden unter anderem geologische Beobachtungen, modernste geochemische und biogeochemische Analysen sowie Daten und Modellierungen von modernen Vulkansystemen entlang mittelozeanischer Rücken berücksichtigt. Die Erkenntnisse aus der Erforschung des modernen Meeresbodens sollen anschließend mit den entsprechenden geologischen Abfolgen der gesamten Erdgeschichte verglichen werden, um belastbare Aussagen zu den quantitativen Veränderungen über die Zeit zu ermöglichen.
Am GEOMAR werden zwei der zehn Einzelprojekte des Netzwerks angesiedelt sein. Dr. Philipp Brandl wird das Arbeitspaket „Karriereentwicklung“ leiten, während Promotionsprojekte von Professorin Dr. Sylvia Sander, Leiterin der Arbeitsgruppe Marine Mineralische Rohstoffe und Professor Dr. Lars Rüpke, Leiter der Arbeitsgruppe Meeresbodenmodellierung, sowie Dr. Sven Petersen betreut werden.
Hintergrund: Europäische Exekutivagentur für Forschung
Die Europäische Exekutivagentur für die Forschung (REA) unterstützt im Auftrag der Europäischen Kommission die Förderung von Forschung und Innovation in der EU. Sie fördert hochwertige Projekte, die neues Wissen für die Gesellschaft generieren, insbesondere im Rahmen des Programms Horizont Europa. Ein wichtiger Bestandteil dieses Programms sind die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA), benannt nach der Physikerin und Chemikerin polnischer Herkunft. Diese Maßnahmen sollen Wissenschaftler:innen dabei unterstützen, länder- und sektorübergreifend zu arbeiten und internationale Karrieren aufzubauen. Das Ziel der Netzwerke zur Doktorand:innenausbildung ist es, insbesondere Promovierenden eine exzellente Ausbildung zu bieten, ihre Kreativität und Innovationsfähigkeit zu fördern und ihre Chancen auf langfristige Beschäftigung zu verbessern.