Europa und Kap Verde kooperieren enger bei der Erforschung der Meere
Vertreter der EU-Kommission und der kapverdischen Regierung unterzeichnen Abkommen im Ocean Science Centre Mindelo
22.11.2018/Mindelo/Kiel.Seit fast genau einem Jahr dient das Ocean Science Centre Mindelo (OSCM) als Stützpunkt, Netzwerkknoten und Fortbildungsstätte für die Meeresforschung im östlichen tropischen Atlantik und in der Region Westafrika. Gestern wurde im OSCM, das gemeinsam vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und dem kapverdischen National Institute for Fisheries Development (INDP) betrieben wird, die schon bestehende Kooperation zwischen dem Inselstaat Kap Verde und der Europäischen Union auf eine offiziellere Ebene gehoben. Der EU- Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, Carlos Moedas, und der stellvertretende Ministerpräsident von Kap Verde, Olavo Correira, unterzeichneten ein Kooperationsabkommen, das Forschung und Innovation auf dem Gebiet des „Blue Growth“ stärken soll. Die Vereinbarung ist Teil der umfassenderen Forschungszusammenarbeit der EU im Bereich des gesamten Atlantiks.
Die Unterzeichnung fand im Rahmen der dreitägigen Konferenz "Our Atlantic Ocean for Growth and Well-Being" statt, die die EU-Kommission am Ocean Science Centre Mindelo in Zusammenarbeit mit dem GEOMAR und dem INDP organisiert hatte.
„Dank seiner geografischen Lage bietet Cabo Verde großartige Möglichkeiten, um die Herausforderungen und Chancen des Atlantischen Ozeans zu studieren, zu überwachen und zu analysieren“, sagte der EU- Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, Carlos Moedas. „Diese Vereinbarung wird Forschung und Technologien unterstützen, die das Potenzial des maritimen Sektors erschließen und neue Möglichkeiten für die internationale Zusammenarbeit eröffnen“, so Modeas weiter.
Die Kooperationsvereinbarung zwischen der Europäischen Kommission und der Regierung der Republik Cabo Verde wird dazu beitragen, mit einer nachhaltige blauen Bioökonomie die Voraussetzungen zu schaffen, um die wachsende Weltbevölkerung bis 2050 mit rund 9,7 Milliarden Menschen zu versorgen und gleichzeitig die durch Klimawandels und der Veränderungen der Biodiversität entstehenden Herausforderungen zu bewältigen.
„Dafür ist eine verstärkte Forschungs- und Innovationszusammenarbeit im und für den Atlantik erforderlich. Dies wird unser Verständnis der Meeresumwelt verbessern und eine nachhaltigere Nutzung der Meeresressourcen unterstützen“, so Prof. Dr. Arne Körtzinger vom GEOMAR und wissenschaftlicher Koordinator des OSCM.
Im Rahmen der begleitenden Konferenz diskutierten Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Interessengruppen Projekte und Initiativen rund um den Atlantik. „Das Treffen am OSCM sollte auch dazu dienen, verschiedene Interessengruppen aus dem öffentlichen wie privaten Sektor, von Stiftungen, Geldgebern, Forschungsorganisationen, der Wissenschaft und NGOs sowohl aus Europa wie auch von Cabo Verde zusammen zu bringen, um die Zusammenarbeit zu erleichtern und um darüber zu diskutieren, wie wir gemeinsam zur Erreichung der Ziele einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können“, erläutert Prof. Körtzinger. Dabei spielten Themen wie der Klimawandel, die biologischen Vielfalt und die Ernährungssicherheit eine große Rolle, aber auch welchen gegenseitigen Nutzen sich aus der Verbindung von Wissenschafts-, Forschungs- und Innovationsaktivitäten zwischen Europa und Cabo Verde ergeben zukünftig ergeben könnte, so der Kieler Wissenschaftler.
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