Exzellente Doktorarbeiten ausgezeichnet
Vier Forschende des GEOMAR von der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung geehrt
Welche Beziehungen gibt es zwischen Klimaänderungen und Vulkaneruptionen vor Island? Welche Schwankungen zeigt der Angolastrom und welche Bedeutung hat dies für die Fischerei vor Südwestafrika? Wie kann man mit Hilfe von speziellen geochemischen Methoden die Zirkulation und den Süßwassereintrag im Arktischen Ozean besser verstehen? Welchen Einfluss haben vom Ozean emittierte Schwefelverbindungen auf das Klima? Solch unterschiedlichen Fragestellungen widmeten sich vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des GEOMAR, die ihre Promotion im vergangenen Jahr mit Auszeichnung angeschlossen haben. Dafür wurden Dr. A. Christina Bonanati, Dr. Robert Kopte, Dr. Georgi Laukert und Dr. Sinikka T. Lennartz heute von der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung mit einem Doktorandenpreis ausgezeichnet. Die Verleihung der mit jeweils 2.500 Euro Auszeichnungen. fand im Rahmen der GEOMAR-Weihnachtsfeier statt.
In seiner Würdigung hob GEOMAR-Direktor Prof. Dr. Peter Herzig die Bedeutung der Doktorandenpreise für die weitere wissenschaftliche Karriere der Ausgezeichneten hervor: „Neben der finanziellen Unterstützung unterstreichen die Preise auch die wissenschaftliche Exzellenz der jungen Kolleginnen und Kollegen“. Das solche Auszeichnungen Ansporn und Förderung sind, könne man auch daran ablesen, dass viele ehemalige Preisträgerinnen und Preisträger sich mittlerweile in der Wissenschaft international etabliert haben. „Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Erfolg für die berufliche Zukunft.“, so Prof. Herzig.
Ferner dankte Professor Herzig der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung für ihre Unterstützung auf dem Gebiet der Nachwuchsförderung. Die Petersen-Stiftung verleiht seit 2014 Nachwuchspreise für herausragende Promovierende. Darüber hinaus engagiert sich die Stiftung seit vielen Jahren dafür, im Rahmen von Exzellenzprofessuren international ausgewiesene Forscherpersönlichkeiten auszuzeichnen und im Rahmen eines Forschungsaufenthaltes nach Kiel zu bringen.
Die Ausgezeichneten und ihre Arbeiten im Einzelnen:
Dr. A. Christina Bonanati wurde für ihre Dissertation mit dem Titel “Tephra in Marine Sediments Offshore Southern Iceland, a 68,000 Year Volcanic Record” ausgezeichnet. Frau Dr. Bonanati ist nach einem Studium der Angewandten Geowissenschaften in Darmstadt seit 2013 am GEOMAR. Sie untersuchte bis zu 70.000 Jahre alter Sedimente vor Island mit dem Ziel eines Verständnis der Vulkanaktivität vor Island und den Einflüssen von Klimaänderungen auf Vulkaneruptionen.
Dr. Robert Kopte promovierte über den Angolastrom mit der Arbeit: “The Angola Current in a Tropical Seasonal Upwelling System – Seasonal Variability in Response to Remote Equatorial and Local Forcing”. Er hat bereits an sieben Expeditionen teilgenommen und konnte in seiner Arbeit zeigen, dass der Angolastroms (Westafrika) schwächer ist als bislang angenommen und von starken saisonalen Schwankungen geprägt ist. Seine Arbeit hat große Bedeutung für ein verbessertes Verständnis des saisonalen Auftretens von Küstenauftrieb und damit den Fischbeständen vor Angola.
Dr. Georgi Laukert erhielt den Preis für seine Dissertation mit dem Titel: „ Ocean Circulation and Shelf Processes in the Arctic Mediterranean Traced by Radiogenic Neodymium Isotopes, Rare Earth Elements and Stable Oxygen Isotopes“. Er kam 2013 nach einem Geologiestudium in Freiburg nach Kiel und untersuchte mit geochemischen Methoden die Wassermassenzirkulation und den Süßwassereinfluss im Nordpolarmeer. Die Erkenntnisse seiner Arbeit sind für das Verständnis von Veränderungen des lokalen (arktischen) und des globalen Klimas von großer Bedeutung.
Dr. Sinikka T. Lennartz schloss ihre Dissertation mit dem Titel „ From Local to Global Scale – Marine Emissions of the Climate Relevant Sulfur Gases Carbonyl Sulfide, Carbon Disulfide and Dimethyl Sulfide“ mit Auszeichnung ab. Sie hatte zunächst Geoökologie in Braunschweig studiert und sich in ihrer Dissertation mit der Fragestellung beschäftigt, wieviel Schwefelgase mit vom Ozean in die Atmosphäre gelangen. Nach ihren Ergebnissen gelangen deutlich weniger von diesen Substanzen, die dort einen kühlenden Effekt haben, in die Atmosphäre.
Kontakt:
Dr. Andreas Villwock (Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2802, presse(at)geomar.de