Die Karte zeigt die Vielzahl der Herkunftsländer von 881 GEOMAR-Mitarbeitenden. Grafik: Christoph Kersten

Am Diversity-Tag zeigte die Belegschaft des GEOMAR Flagge für Vielfalt und gegen Ausgrenzung. Foto: Sarah Uphoff

Das Postdoc-Team bot Awareness-Spiele an, bei denen sich die Spieler:innen mit der eigenen Rolle in der Gesellschaft auseinandersetzen konnten. Foto: Sarah Uphoff

Gerade auch in einem internationalen Arbeitsumfeld braucht es ein Bewusstsein für Diskriminierung und Rassismuserfahrungen: Mitarbeiter:innen tauschen sich aus. Foto: Sarah Uphoff

Kleine Spiele und Informationen rund um das Thema Vielfalt und Gleichberechtigung gab es im Foyer des GEOMAR. Foto: Sarah Uphoff

Mitglieder des Staff4Diversity Netzwerks: Sie waren maßgeblich an der Organisation des ersten gemeinsamen Diversity Days am GEOMAR beteiligt. Foto: Sarah Uphoff 

Für Vielfalt und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz

Erster gemeinsamer Diversity Day am GEOMAR setzt Zeichen gegen Rassismus und rechtes Gedankengut

11.06.2024/Kiel. Unter dem Motto „GEOMAR zeigt Stimme für Vielfalt“ hat das GEOMAR am 12. Deutschen Diversity-Tag ein vielfältiges Programm für alle Mitarbeitenden organisiert. Im Mittelpunkt standen die Themen Rassismus und Rechtsextremismus und deren Auswirkungen auf ein international geprägtes Arbeitsumfeld. Der Diversity-Tag ist eine Initiative des Vereins Charta der Vielfalt, der sich für Vielfalt in Unternehmen und Institutionen einsetzt. Das GEOMAR ist seit 2021 Mitglied dieser Initiative und setzt sich für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld ein. Organisiert wurde der Tag von internen Arbeitsgruppen - unter anderem dem Mitarbeitenden-Netzwerk „Staff4Diversity“.

„Es war mir eine große Freude, den Diversity-Tag eröffnen zu dürfen. Die Forschung am GEOMAR profitiert erheblich von den Stärken und Werten unseres Zentrums, zu denen insbesondere die Förderung von Vielfalt gehört,“ sagte GEOMAR Direktorin Professorin Dr. Katja Matthes zum Auftakt des 12. Deutschen Diversity-Tages. Der Aktionstag ist eine Initiative des Vereins Charta der Vielfalt und fand erstmals auf dem neuen gemeinsamen GEOMAR Campus statt.

Im Vortrag „Wie positionieren sich Rechtsextreme zu einer Gesellschaft, die Diversität lebt und vielfältig ist?“ informierte das „Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Kiel“ über konkrete Handlungsempfehlungen im Umgang mit rechtsextremen Einstellungsmustern und über die Auswirkungen, die sexistische, rassistische und antisemitische Haltungen insbesondere auf Arbeitssituationen haben, die vom internationalen Austausch profitieren.

„Sich gemeinsam für Vielfalt und gegen Diskriminierung einzusetzen, ist in Zeiten demokratiefeindlicher Strömungen wichtiger denn je“, sagt Nikole Lorenz, Mitarbeiterin des Teams „Gender Equality & Diversity“ am GEOMAR. „Der Vortrag dazu hat sehr geholfen, die Thematik besser einordnen zu können und zudem praktische Hinweise gegeben, wie wir uns im Arbeitskontext, aber auch im privaten Umfeld verhalten können, um dem etwas entgegenzusetzen.“

In einem Workshop mit dem Titel „Kritisches Weißsein“ konnten sich die Teilnehmenden außerdem mit der eigenen Rolle in einer rassistischen Gesellschaft auseinandersetzen und konkrete Handlungsmöglichkeiten erarbeiten, um aktiv gegen Rassismus einzutreten. Angeboten wurde der Workshop von der Hochschulgruppe EmBIPoC der Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU). Das Akronym steht für „Empowerment for Black, Indigenous and People of Color“. Diese Begriffe sind die politischen Selbstbezeichnungen von Menschen, die Rassismuserfahrungen machen und nicht als weiß, „deutsch“ oder „westlich“ wahrgenommen werden.

Präsentiert wurde im Rahmen des Diversity-Tages zudem ein Diversity Glossar, das für alle Mitarbeitenden in der GEOMAR-Bibliothek zur Verfügung steht. Es  informiert über wichtige Begriffe im Themenkomplex von Diversität und dient als sprachliche Grundlage für den Austausch. Bei der Auswahl wurden die Bedürfnisse des Arbeitsalltags der Mitarbeitenden berücksichtigt. Initiatorin des Glossars, Hjördis Lorenzen erklärt: „Es ist wichtig, eine Grundlage zu haben, damit alle wissen, worüber wir sprechen. Vielen sind vielleicht einige Begriffe fremd, und sie können dann im Diskurs nicht mitreden. Nachfragen wiederum ist für viele unangenehm. Im Glossar kann jede und jeder für sich alleine nachlesen, was mit speziellen Begriffen gemeint ist.“

Reid Brennan, Mitglied des „Staff4Diversity“-Netzwerks, fasst zusammen: „Ich bin froh, in einer Institution zu arbeiten, die die Bemühungen unterstützt, einen vielfältigen und integrativen Arbeitsplatz für alle Menschen zu schaffen. Es ist wichtig, dass wir diese Bemühungen und Maßnahmen fortsetzen, nicht nur einmal im Jahr, sondern täglich, denn die Förderung von Gleichberechtigung und Inklusion erfordert von uns allen konsequente und kontinuierliche Aufmerksamkeit.“

 

Hintergrund

Regionale Beratungsteams gegen Rechtsextremismus:

Die Regionalen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus sind in Schleswig-Holstein an vier Standorten vertreten, in Lübeck, Itzehoe, Flensburg und Kiel. Die regionalen Büros sind jeweils für die umliegenden Landkreise und freien Städte zuständig und zusätzlich untereinander vernetzt. Die Trägerschaft der RBTs liegt beim AWO Landesverband Schleswig-Holstein und der Aktion Kinder- und Jugendschutz (AKJS) Schleswig-Holstein. Gefördert werden die Büros vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und dem „Landesprogramm zur Demokratieförderung und Rechtsextremismusbekämpfung“.

Charta der Vielfalt e.V.:

Die Charta der Vielfalt ist eine Arbeitgebendeninitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Sie wurde im Dezember 2006 von vier Unternehmen ins Leben gerufen und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, unterstützt.

Ziel der Initiative ist es, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Arbeitswelt in Deutschland voranzubringen. Organisationen sollen ein Arbeitsumfeld erschaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiter:innen sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft.

Weltkarte, auf der einige Länder hellblau und einige dunkelblau eingefärbt sind

Die Karte zeigt die Vielzahl der Herkunftsländer von 881 GEOMAR-Mitarbeitenden. Grafik: Christoph Kersten

Eine Hand mit hellblauem Nagellack zeigt einen Button mit Regenbogenfarben. Der Button ist an der Jacke befestigt. Gesicht undKörper der Person befinden sich außerhalb des Bildes.

Am Diversity-Tag zeigte die Belegschaft des GEOMAR Flagge für Vielfalt und gegen Ausgrenzung. Foto: Sarah Uphoff

Eine Frau mit langen dunklen Haaren steht rechts neben einer Posterwand. Auf dem Poster sind Spielregeln auf Englisch zu lesen.

Das Postdoc-Team bot Awareness-Spiele an, bei denen sich die Spieler:innen mit der eigenen Rolle in der Gesellschaft auseinandersetzen konnten. Foto: Sarah Uphoff

Fünf Personen stehen vor Posterwänden und unterhalten sich

Gerade auch in einem internationalen Arbeitsumfeld braucht es ein Bewusstsein für Diskriminierung und Rassismuserfahrungen: Mitarbeiter:innen tauschen sich aus. Foto: Sarah Uphoff

Mehrere Menschen sind in einem großen Raum. Sie stehen in kleinen Gruppen und unterhalten sich.

Kleine Spiele und Informationen rund um das Thema Vielfalt und Gleichberechtigung gab es im Foyer des GEOMAR. Foto: Sarah Uphoff

Neun Personen posieren für die Kamera. Es sind acht Frauen und ein Mann. Fünf stehen, vier knieen davor

Mitglieder des Staff4Diversity Netzwerks: Sie waren maßgeblich an der Organisation des ersten gemeinsamen Diversity Days am GEOMAR beteiligt. Foto: Sarah Uphoff