S.D. Fürst Albert II. von Monaco tauft Unterwasserfahrzeug am GEOMAR
„AUV Albert I. de Monaco“ erinnert an die gemeinsame Geschichte Kiels und Monacos auf dem Gebiet der Meeresforschung
Fürst Albert I. von Monaco war regelmäßiger und begeisterter Besucher der Kieler Woche und ein Pionier der Meeresforschung. Vor mehr als 100 Jahren begründete er die enge Verbindung zwischen Kiel und dem Fürstentum Monaco: In seinem gerade neu eröffneten Ozeanographischen Museum entwarf er mit dem Kieler Meeresforscher Professor Otto Krümmel sowie italienischen, spanischen und französischen Kollegen eine Strategie für die Erforschung des Mittelmeeres – die Keimzelle für die Wissenschaftliche Kommission des Mittelmeeres (Commission Internationale pour l' Exploration Scientifique de la Méditerranée, CIESM).
Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel kooperiert schon seit einigen Jahren mit verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen aus dem Fürstentum Monaco. Für sein Engagement zur Erforschung, zum Erhalt und zum Schutz der Meere erhielt S.D. Fürst Albert II. von Monaco 2016 beim 41. CIESM-Kongress in Kiel den Deutschen Meerespreis. 2017 besuchte er das gerade fertiggestellte Ocean Science Centre Mindelo des GEOMAR auf den Kapverden, um dort die „Monaco Explorations Campaign“ vorzustellen, welche von Kieler Forscher*innen unterstützt wurde.
Im Gedenken an die langjährigen Beziehungen zwischen seinem Heimatstaat und der Fördestadt taufte S.D. Fürst Albert II. von Monaco bei seinem heutigen Besuch am GEOMAR ein neues autonomes Unterwasserfahrzeug (Autonomous Underwater Vehicle, AUV) auf den Namen seines Ururgroßvaters, „AUV Albert Ier de Monaco“.
„Im Mittelpunkt der Zeremonie, die uns heute hier vereint, steht das Vertrauen in die Wissenschaft, ihr Fortschrittsversprechen und ihre Fähigkeit, auf das Schicksal der Menschheit und unseres Planeten einzuwirken“, betonte S.D. Fürst Albert II. „Das Unterwasserfahrzeug verkörpert diesen Gedanken.“
Das „AUV Albert I. de Monaco“ wurde von IQUA Robotics in Spanien gebaut. Es ist gut 1,5 Meter lang und kann bis zu 200 Meter tief tauchen. Zur Ausstattung gehören unterschiedliche Sensoren, unter anderem ein Seitensichtsonar und ein Sauerstoffsensor. So dient das Gerät sowohl für Messungen im Freiwasser als auch für die Kartierung des Meeresbodens – und spiegelt damit das vielfältige Forschungsinteresse seines Namensgebers. „Mit dem neuen Fahrzeug wollen wir insbesondere Forschungsprojekte in Küstennähe unterstützen, aber auch Technologieentwicklung betreiben“, erklärt Marcel Rothenbeck, Leiter des AUV Teams am GEOMAR.
„Es ist uns eine große Ehre, dass wir S.D. Fürst Albert II. als Taufpaten gewinnen konnten“, sagt Professorin Dr. Katja Matthes, Direktorin des GEOMAR. „Wir möchten die Kooperation mit dem Fürstentum Monaco, die vor mehr als 100 Jahren ihren Anfang nahm, zukünftig weiter stärken. Uns vereint unser Wissen, dass wir Menschen den Ozean in einer nie dagewesenen Weise verändern – mit Konsequenzen für unser eigenes Leben und das kommender Generationen.“ Der Ozean werde wärmer, saurer und verliere Sauerstoff, so Matthes weiter. „Aber der Ozean hilft uns auch, den Klimawandel zu bekämpfen. Hier setzt die GEOMAR-Forschung an, und hier ergeben sich neue Möglichkeiten in der Zusammenarbeit mit dem Fürstentum Monaco.“
„Das Land Schleswig-Holstein fördert die Meeresforschung hier in Kiel, aber auch an weiteren Standorten an der Nordsee und an der Elbe. Wir sind stolz auf diesen Forschungsschwerpunkt und die internationale Anerkennung, die wir dafür erfahren“, unterstrich Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein. „Zugleich arbeiten wir auf nationaler Ebene in Deutschland enger denn je zusammen, um der Meeresforschung und ihren Themen mehr Beachtung zu verschaffen. Mit der Bundesregierung und vier anderen norddeutschen Bundesländern haben wir vor zwei Jahren die Deutsche Allianz Meeresforschung gegründet – mit dabei ist GEOMAR. Mit diesem Zusammenschluss wollen wir die hervorragende wissenschaftliche Arbeit in der deutschen Meeresforschung gezielter für die Lösung drängender gesellschaftlicher Probleme nutzen.“
Ebenfalls zu Gast war zu diesem Anlass der deutsche Segelsportler Boris Herrmann, dessen Rennyacht „Seaexplorer“ während seiner Teilnahme an der Einhand-Regatta Vendée Globe Daten für die Wissenschaft sammelte. Eine Visualisierung der Messungen konnten die Besucher*innen in der „Arena II“, einem Visualisierungslabor der Kieler Meereswissenschaften am GEOMAR verfolgen.