Andere Kultur, anderes Klima - Forschung zur Küstenökologie in Indonesien sieht oft anders aus als in Deutschland. GAME-Teilnehmer lernen mit diesen Unterschieden und miteinander zurecht zu kommen. Indonesien möchte nun einen eigenen Ableger des Programms starten. Foto: GAME
Prof. Dr. Indra Jaya (rechts) von der Universität Bogor informierte sich in Kiel über GAME, aber auch über das IFM-GEOMAR allgemein. Besonders beeindruckt zeigte er sich von den technischen Möglichkeiten wie dem Tauchboot JAGO. JAGO Pilot Jürgen Schauer (links) erklärt die Einsatzmöglichkeiten des Boots. Foto: J. Steffen, IFM-GEOMAR
Das GAME-Netzwerk wirkt in die Zukunft. Der ehemalige GAME-Teilnehmer Ramadian Bachtiar aus Indonesien stellt seine Fotoausstellung "Voices from the Sea" zum Verkauf. Der Erlös soll in Stipendien für zukünftige GAME-Teilnehmer fließen. Foto: Ramadian Bachtiar

GAME macht Schule

Indonesien will Ableger des Kieler Forschungsprogramms starten

19.05.2011/Kiel. Noch ist das Studien- und Forschungsprogramm GAME des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) einmalig auf der Welt. Doch das könnte sich bald ändern. In dieser Woche informiert sich Prof. Dr. Indra Jaya, Dekan der Fakultät für Fischerei und Marine Wissenschaften der Universität Bogor (Indonesien) in Kiel über GAME. Er will einen Ableger des Programms in seiner Heimat organisieren. Gleichzeitig eröffnete er in Kiel eine Fotoausstellung zugunsten zukünftiger GAME-Stipendien.

Wer eine gute Idee hat, muss damit rechnen, dass sie irgendwann auch kopiert wird. So geht es aktuell Professor Martin Wahl vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR). 2002 hob er das Forschungs- und Studienprogramm GAME (Globaler Ansatz durch Modulare Experimente) aus der Taufe. Mittlerweile beteiligen sich 31 Forschungsinstitute in 24 Ländern an dem Programm, das Nachwuchsförderung und weltweite ökologische Forschung auf einmalige Weise verbindet. Seit 2007 gehört auch die Landwirtschaftliche Universität Bogor in Indonesien zu den GAME-Partnern. Jetzt möchte sie einen eigenen Ableger im asiatischen Raum starten. Dafür informiert sich Prof. Dr. Indra Jaya, Dekan der Fakultät für Fischerei und Marine Wissenschaften in Bogor, derzeit in Kiel über Organisation und Finanzierung. Professor Martin Wahl freut sich über die geplante Kopie: „Das ist eine schöne Bestätigung. Jede Maßnahme, die den globalen Blick auf ökologische Fragen stärkt und gleichzeitig Wissenschaftler und Institute vernetzt, bringt die Forschung voran.“

Im Rahmen von GAME erforschen jedes Jahr deutsch/internationale Studierendenpaare zusammen mit ihren regionalen Betreuern Aspekte zur Auswirkungen des globalen Wandels auf marine Küstenökosysteme in verschiedenen Weltmeeren. Die Vorbereitungen erfolgen gemeinsam in Kiel, die Versuche werden in Zweierteams in den Partnerländern durchgeführt. Die vergleichende Auswertung der globalen Muster erfolgt wieder gemeinsam in Kiel. Bisher haben 60 Studentinnen und Studenten aus Deutschland und noch einmal so viele aus den Partnerländern im Rahmen von GAME einen Diplom- oder Masterabschluss erlangt. Über 30 Publikationen in renommierten internationalen Zeitschriften sind daraus hervorgegangen. „Dieses Konzept würde Prof. Jaya gerne auch im asiatischen Raum umsetzen. Er ist überzeugt, dass neben der einzigartigen wissenschaftlichen Qualität der Forschung und Nachwuchsförderung GAME auch ein probates Mittel sei, die heterogene Universitätslandschaft Indonesiens effizienter zu vernetzen.

Dass der Netzwerk-Gedanke von GAME funktioniert, beweist unter anderem der ehemalige Teilnehmer Ramadian Bachtiar aus Indonesien. Der Biologe, der auch als Fotograf arbeitet, war  2009/2010 als GAME-Student in Kiel und hatte eine einzigartige Fotoausstellung über die indonesische Unterwasserwelt mitgebracht. Jetzt hat er seine Fotos zum Verkauf freigegeben – zugunsten zukünftiger GAME-Teilnehmer aus Indonesien. „Die internationalen Erfahrungen, die ich bei GAME gesammelt habe, waren für mich als Wissenschaftler und als Fotograf sehr wertvoll. Ohne finanzielle Unterstützung können sich viele Studenten aus meiner Heimat einen Forschungsaufenthalt in Deutschland nicht leisten. Ich hatte diese Möglichkeit und möchte sie gerne weitergeben“, schreibt Bachtiar. Prof. Jaya eröffnete am Rande seines Besuchs in Kiel die Fotoausstellung in den Geschäftsräumen der Kieler Nachrichten, wo Interessenten die Bilder auch erwerben können. 

Ansprechpartner:
Jan Steffen (Kommunikation & Medien), Tel. 0431/600-2811, jsteffen(at)geomar.de jsteffen(at)ifm-geomar.de

Andere Kultur, anderes Klima - Forschung zur Küstenökologie in Indonesien sieht oft anders aus als in Deutschland. GAME-Teilnehmer lernen mit diesen Unterschieden und miteinander zurecht zu kommen. Indonesien möchte nun einen eigenen Ableger des Programms starten. Foto: GAME
Andere Kultur, anderes Klima - Forschung zur Küstenökologie in Indonesien sieht oft anders aus als in Deutschland. GAME-Teilnehmer lernen mit diesen Unterschieden und miteinander zurecht zu kommen. Indonesien möchte nun einen eigenen Ableger des Programms starten. Foto: GAME
Prof. Dr. Indra Jaya (rechts) von der Universität Bogor informierte sich in Kiel über GAME, aber auch über das IFM-GEOMAR allgemein. Besonders beeindruckt zeigte er sich von den technischen Möglichkeiten wie dem Tauchboot JAGO. JAGO Pilot Jürgen Schauer (links) erklärt die Einsatzmöglichkeiten des Boots. Foto: J. Steffen, IFM-GEOMAR
Prof. Dr. Indra Jaya (rechts) von der Universität Bogor informierte sich in Kiel über GAME, aber auch über das IFM-GEOMAR allgemein. Besonders beeindruckt zeigte er sich von den technischen Möglichkeiten wie dem Tauchboot JAGO. JAGO Pilot Jürgen Schauer (links) erklärt die Einsatzmöglichkeiten des Boots. Foto: J. Steffen, IFM-GEOMAR
Das GAME-Netzwerk wirkt in die Zukunft. Der ehemalige GAME-Teilnehmer Ramadian Bachtiar aus Indonesien stellt seine Fotoausstellung "Voices from the Sea" zum Verkauf. Der Erlös soll in Stipendien für zukünftige GAME-Teilnehmer fließen. Foto: Ramadian Bachtiar
Das GAME-Netzwerk wirkt in die Zukunft. Der ehemalige GAME-Teilnehmer Ramadian Bachtiar aus Indonesien stellt seine Fotoausstellung "Voices from the Sea" zum Verkauf. Der Erlös soll in Stipendien für zukünftige GAME-Teilnehmer fließen. Foto: Ramadian Bachtiar