Gemeinsam mehr für unsere Meere tun
Meeresbeauftragter Sebastian Unger tauschte sich mit GEOMAR-Forschenden über wichtige Fragen des Schutzes und der nachhaltigen Nutzung des Ozeans aus
Ozeanbeobachtung und ein Blick auf die Ostsee als Zeitmaschine, Tiefseebergbau und der Schutz der Hohen See, Ozeangesundheit, Optionen für die Kohlenstoffaufnahme im Ozean und Seegras als Klima-Retter, interdisziplinäre sowie internationale Zusammenarbeit und eine bessere Integration des Globalen Südens in der Meeresforschung – bei einem ganztägigen Besuch am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel tauschten sich Sebastian Unger, Meeresbeauftragter der Bundesregierung im Geschäftsbereich der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und Forschende des GEOMAR über eine breite Palette an Themen aus. Der international anerkannte Experte für Meeres-Governance und Meeresschutz knüpfte in Kiel an viele langjährige Kontakte aus seiner wissenschaftlichen Laufbahn an und nahm neue Impulse für seine Tätigkeit mit.
„Der kollegiale Austausch auf hohem Niveau ist äußerst wertvoll für unsere weitere Forschung am GEOMAR und stärkt uns in unserer Mission, fundiertes Wissen in politische Prozesse und gesellschaftliche Entscheidungen einzubringen“, betont GEOMAR-Direktorin Professorin Dr. Katja Matthes. „Wir begrüßen die Gelegenheit sehr, Weichen für eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Meeresbeauftragten und anderen politischen Akteur:innen über verschiedene ministerielle Ressorts hinaus zu stellen, um gemeinsam an Lösungen für die drängenden Herausforderungen im Bereich der Meeresschutzes zu arbeiten.“
Ein besonderer Schwerpunkt der Gespräche lag auf dem Projektvorhaben „Die Zukunft der tropischen Auftriebsgebiete im Atlantischen Ozean“ (Future of Tropical Upwelling Regions in the Atlantic Ocean, FUTURO). Diese Initiative des GEOMAR zielt darauf ab, zu untersuchen, wie sich das gesellschaftlich und wirtschaftlich bedeutende Auftriebsgebiet vor Westafrika im Zuge des Klimawandels entwickelt und wie diese biologisch besonders produktive und artenreiche Region geschützt und nachhaltig genutzt werden kann. Das Projekt wird intensiv mit Akteuren in der Region zusammenarbeiten und Forschungsfragen in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdergruppen entwickeln. Es ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Meere gemeinsam erforscht und geschützt werden können – und verdeutlicht die essentielle Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Politik und Wissenschaft.
„Der Ozean ist unser Verbündeter im Kampf gegen die Klimakrise und das Artensterben. Wir müssen ihn schützen und besser verstehen. Die Meeresforschung hier in Kiel und in Deutschland leistet dafür hervorragende Arbeit und liefert das Wissen, das wir brauchen“, sagte Unger über seinem Besuch in Kiel.