GEOMAR fordert konsequentes Handeln für den Meeresschutz
Zum Welttag des Ozeans unterstreicht das Institut die Bedeutung der blauen Lunge für das Klima
Der Ozean wird auch als blaue Lunge des Planeten bezeichnet. In ihm wird ein großer Teil des Sauerstoffs, den wir atmen, produziert. Gleichzeitig wird Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen und abgespeichert; somit unterstützt er uns dabei, den menschengemachten Klimawandel abzuschwächen und das Klima zu regulieren. Dennoch steht seine Gesundheit auf der Kippe – Plastikmüll, Versauerung und Artensterben sind nur einige der schwerwiegenden Probleme, die ihn belasten. Um auf diesen Missstand hinzuweisen, seine Bedeutung für den Menschen in den Mittelpunkt zu rücken und ihn nachhaltig zu schützen, haben die Vereinten Nationen den 8. Juni zum Welttag des Ozeans erklärt. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto: „Wiederbelebung – Kollektives Handeln für den Ozean“.
“Der Schutz des Ozeans ist eine globale Herausforderung“, bestätigt Professorin Dr. Katja Matthes, Direktorin vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. „Eine solche Anstrengung lässt sich nur gemeinsam schaffen – in internationaler Kooperation und an einem Strang ziehend. Das GEOMAR trägt mit seiner Forschung einen wichtigen Teil dazu bei, den Ozean und seine enge Verbindung zum Klima besser zu verstehen und dieses Verständnis ins Handeln zu übersetzen. Eine Expertise, die auch auf politischer Ebene Wirkung entfaltet.“
So ist das GEOMAR ist mit führenden Wissenschaftler:innen der Klima- und Meeresforschung bei der UN-Ozeankonferenz vom 27. Juni bis 1. Juli in Lissabon vertreten und arbeitet zudem auf nationaler und internationaler Ebene bei der UN-Dekade der Ozeanforschung für Nachhaltige Entwicklung mit.
„Einen gesunden Ozean mit seiner Vielfalt, seiner Schönheit und auch seinem Nutzen für den Menschen zu erhalten, ist das Ziel unserer Forschung“, so Katja Matthes weiter. „Dazu bleibt nicht unendlich viel Zeit. Daher ist das Stichwort ‚Handeln‘ als Motto des Welttags in diesem Jahr gut gewählt. Dazu gehört auch, neue Generationen für die Relevanz des Ozeans proaktiv zu sensibilisieren und zu begeistern. Hier bringt das GEOMAR seine Stärken im Wissenstransfer ein.“
Dazu soll auch der UNESCO-Lehrstuhl für interdisziplinäre Meereswissenschaften beitragen, der seit diesem Jahr von Professor Dr. Arne Körtzinger, Leiter der Forschungseinheit Chemische Ozeanographie am GEOMAR, und Professorin Dr. Silja Klepp von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel co-besetzt ist. Die UNESCO-Lehrstühle sind Teil eines weltweiten Netzwerks in über 110 Ländern. Sie sind eingesetzt, um die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit, Vernetzung und Wissensaustausch zu fördern. Ihr Ziel ist es, Brücken zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, lokalen Gemeinschaften, Forschung und Politik zu bauen.
Der Lehrstuhl für interdisziplinäre Meereswissenschaften konzentriert sich auf die Ausbildung von Studierenden und wissenschaftlichem Nachwuchs in der Region Westafrika sowie auf den Ausbau der internationalen Forschungskooperation.