Heißen Tiefseequellen auf der Spur
Petersen-Exzellenzprofessur für den neuseeländischen Geologen Dr. Cornel de Ronde
Wenn um die 300 Grad heiße, metallreiche Lösungen, sogenannte Fluide, durch die Ozeankruste aufsteigen und sich schließlich mit dem um die 3 Grad kaltem Wasser nahe des Meeresbodens mischen, kommt es zu kräftigen chemischen Reaktionen, bei denen eisenhaltige Partikel aus der hydrothermalen Lösung ausfällen und das Wasser schwarz färben. Daher werden die kaminartigen Schlote, die diese Fluide ausstoßen, auch „Schwarze Raucher“ genannt. Das Auffinden der heißen Fluide ist dabei sehr viel einfacher als die Suche nach einzelnen Schloten auf dem Meeresboden, auch weil bestimmte Elemente in den Fluiden bis zu 30.000 Mal stärker konzentriert sind als in normalem Meerwasser und damit in Dutzenden Kilometern Entfernung von ihrer Quelle nachgewiesen werden können.
Dr. Cornel de Ronde vom GNS Science, Neuseeland,erforscht seit vielen Jahren mit seinem Team solche Hydrothermalsysteme. Weltweit hat er etwa 150 davon genau untersucht und dokumentiert. Dabei nutzte er Tauchboote, Tiefseeroboter oder auch Bohrschiffe, um die Strukturen und Rohstoffgehalte unterhalb des Tiefseebodens genau zu bestimmen. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Thema wird er am 10. September mit einer Exzellenz-Professur der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung geehrt. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung ist mit einem Forschungsaufenthalt am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel verbunden. Es ist die 21. Ehrung dieser Art, die die Petersen-Stiftung in Kooperation mit dem GEOMAR an international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergibt. Die offizielle Preisverleihung erfolgt im Rahmen eines öffentlichen Abendvortrages, zu dem Interessierte herzlich eingeladen sind.
Titel des Vortrags:
„Hydrothermal Systems Associated with Submarine Arc Volcanoes: Insight into the Transfer of Metals to the Seafloor“
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.
Zeit: 10.09.2019, 19 Uhr
Ort: Hörsaal Ostufer (Gebäude 8a), GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Wischhofstr. 1-3, 24148 Kiel
Der Eintritt ist frei!
Über Cornel de Ronde:
Dr. Cornel de Ronde studierte zunächst Geologie an der Universität Auckland, Neuseeland. Nachdem er seinen Master mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, promovierte er an der Universität Toronto. Seine Postdoczeit verbrachte de Ronde in Kapstadt und beim Geologischen Dienst in Japan, ehe er wieder nach Neuseeland zurückkehrte. Seit 1997 ist er am GNS Science in Neuseeland beschäftigt, wo er die Gruppe für Mineralische Rohstoffe leitet. Während seiner wissenschaftlichen Karriere hat er weltweit mehr als 150 Unterwasservulkane erkundet. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Kermadec-Bogen im Westpazifik, den er unter anderem mit dem japanischen Tauchboot Shinkai 6500 und mit dem amerikanischen Bohrschiff JOIDES Resolution untersuchte. Cornel de Ronde ist Autor von mehr als 120 wissenschaftlichen Aufsätzen und wurde für seine Forschungsarbeiten mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Joubin James Award der Universität Toronto und dem Distinguished Lecturer Award der Society of Economic Geologists sowie dem Prime Minister’s Science Media Communication Prize von Neuseeland. Daneben engagiert sich de Ronde seit vielen Jahren aktiv in internationalen Gremien, wie zum Beispiel als Präsident der International Marine Minerals Society.