Die erste Summer School der Kieler Nachwuchsprogramme FYORD und PACT lud Promovierende und Masterstudierende aus dem In- und Ausland ein, ihr Wissen über den Ozean zu vertiefen. Foto: Christine Haunhorst, CAU

Ökosystem Wattenmeer: Die Summer School führte auch an die Westküste, zum Forschungs- und Technologiezentrum in Büsum der Universität Kiel (FTZ), von wo aus es ins Watt ging. Foto: Christine Haunhorst, CAU

Rund 30 internationale Teilnehmer:innen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen trafen sich fünf Tage lang am GEOMAR, um zu lernen, sich auszutauschen und zu vernetzen. Foto: Insa Stolz, GEOMAR

In den Benthokosmen des GEOMAR an der Kiellinie am Westufer untersuchten die Nachwuchsforschenden Ökosysteme unter kontrollierten Bedingungen. Foto: Christine Haunhorst, CAU

Der Kohlenstoffkreislauf war eines der vielen meereswissenschaftlichen Themen, die in Form von Vorträgen und praxisnahen Workshops auf dem Stundenplan standen. Foto: Insa Stolz, GEOMAR

Interdisziplinäre Perspektiven auf sich verändernde Weltmeere

„Diving into Change“: Erste interdisziplinäre FYORD Summer School

06.09.2024/Kiel. Die erste Summer School der Kieler Nachwuchsprogramme FYORD und PACT hat in der letzten Augustwoche rund 30 Promovierende und Masterstudierende aus dem In- und Ausland am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zusammengebracht. Unter dem Titel „Diving into Change“ bot die Summer School Workshops und Vorträge zu Themen wie Küstenforschung, Kohlenstoffkreislauf und Tiefsee. Aufgrund des großen Interesses ist bereits eine Fortsetzung im nächsten Jahr geplant.

Rund 30 deutsche und internationale Promovierende und Masterstudierende waren vom 25. bis 30. August zu Gast am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), um aus unterschiedlichen Perspektiven mehr über die Veränderungen des Ozeans und Lösungsansätze zu lernen und sich zu vernetzen.

Im Mittelpunkt der Summer School standen Themen wie die Auswirkungen von Naturereignissen auf die Küsten und die Folgen menschlicher Aktivitäten auf die Meere. Dabei ging es um die Küstenforschung an Nord- und Ostsee und wie transdisziplinäre Methoden zu mehr Schutz beitragen können, um den Kohlenstoffkreislauf, um die Erforschung der Tiefsee und mariner Naturgefahren sowie um die Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre und Ozean. Auch kontrovers diskutierte Themen wie die Möglichkeiten der CO2-Speicherung im Ozean oder der geplante Abbau von Bodenschätzen in der Tiefsee wurden in Workshops ausführlich diskutiert.

Fünf Tage lang vertieften die jungen Wissenschaftler:innen ihr Wissen in Vorträgen und praxisnahen Workshops. Bei einer Wattwanderung am Forschungs- und Technologiezentrum in Büsum der Universität Kiel (FTZ) wurden die Ökosysteme Salzwiese und Wattenmeer unmittelbar erlebbar. In den Benthokosmen an der Kiellinie untersuchten die Nachwuchsforschenden Ökosysteme unter kontrollierten Bedingungen, und im Zentralen Probenlager des GEOMAR sammelten sie aktiv Erfahrung im Beschreiben von Sedimentkernen.

Unter dem Titel „Diving Into Change: Exploring Interdisciplinary Marine Science Perspectives on Our Changing Oceans“ brachte die Sommerschule Expert:innen aus den Bereichen physikalische Ozeanographie, Meeresbiologie, marine Biogeochemie, Dynamik des Ozeanbodens und marine Ressourcen sowie aus transdisziplinärer Forschung, internationalem Recht und Umweltphilosophie zusammen.

Organisiert wurde die Summer School zum ersten Mal von Postdoktorand:innen des Nachwuchs- und Karriereprogramms FYORD und dem Postdoc-Zentrum PACT am GEOMAR. FYORD steht für Foster Young Ocean Researcher Development (Entwicklungsförderung junger Meereswissenschaftler:innen) und ist ein gemeinsames Programm  des CAU-Forschungsschwerpunktes Kiel Marine Science (KMS) und des GEOMAR.

„Das neue Konzept ist voll aufgegangen“, freut sich FYORD-Koordinatorin Dr. Christine Haunhorst, die gemeinsam mit Dr. Christel van den Bogaard, Leiterin des Postdoc Academic Career Support Center (PACT) am GEOMAR das Organisationsteam unterstützte. „Wir erleben einen engagierten und fruchtbaren Austausch und beobachten mit Begeisterung, wie sich neue Netzwerke bilden.“

„Wir freuen uns, dass wir mit unserem Programm so unterschiedliche Disziplinen wie die Informatik oder den geisteswissenschaftlichen Nachwuchs ansprechen konnten. Dieser Perspektivwechsel war für uns sehr bereichernd, zumal die Teilnehmer:innen so auch die Rolle von Expert:innen übernommen haben“, sagt Dr. Edel O`Sullivan, die gemeinsam mit Dr. Mariana Andrade, Dr. Babett Günther, Dr. Franz Kanngießer und Dr. Margarita Liadova das Organisationsteam der Postdocs bildete. „Die Gruppe war einfach großartig, sehr motiviert und wissbegierig, egal ob Vorträge, Exkursionen oder Laborarbeit auf dem Programm standen“, ergänzt Liadova.

Die Postdocs sind sich einig, dass sich die Organisation gelohnt hat und sie auch im nächsten Jahr wieder eine Sommerschule anbieten wollen. „Mehrere Teilnehmer:innen haben uns bereits gefragt, ob sie sich schon jetzt für die Sommerschule im nächsten Jahr anmelden können“, sagt PACT-Koordinatorin Christel van den Bogaard und lacht: „Dann müssen wir wohl bald wieder mit der Planung beginnen.“

Hintergrund:

FYORD (Foster Young Ocean Researcher Development)

Mit dem FYORD-Programm fördern Kiel Marine Science (KMS, CAU) und GEOMAR die Entwicklung von  Nachwuchskräften in den Meereswissenschaften von Masterstudierenden über Promovierende bis zu Postdoktorand:innen, um den nächsten Schritt zu einer erfolgreichen Karriere in marinen Themen zu ermöglichen.

PACT (Postdoc Academic Career Support)

Das Postdoc-Zentrum PACT am GEOMAR unterstützt promovierte Wissenschaftler:innen bei der Entwicklung von Karriereperspektiven sowohl innerhalb als auch außerhalb der Wissenschaft. PACT bietet unter anderem Trainings, Veranstaltungen, Mentorenprogramme, Beratungen und individuelles Coaching an.

Eine Gruppe sommerlich bekleideter junger Menschen läuft durch den Matsch im Wattenmeer, der Himmel ist strahlend blau

Die erste Summer School der Kieler Nachwuchsprogramme FYORD und PACT lud Promovierende und Masterstudierende aus dem In- und Ausland ein, ihr Wissen über den Ozean zu vertiefen. Foto: Christine Haunhorst, CAU

Eine Gruppe junger Menschen schart sich im Watt um eine Frau mit kurzen weißen Haaren, die eine Schale hält und etwas erklärt.

Ökosystem Wattenmeer: Die Summer School führte auch an die Westküste, zum Forschungs- und Technologiezentrum in Büsum der Universität Kiel (FTZ), von wo aus es ins Watt ging. Foto: Christine Haunhorst, CAU

Eine Gruppe junger Leute posiert auf der Dachterrasse eines modernen Gebäudes für ein Gruppenbild.

Rund 30 internationale Teilnehmer:innen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen trafen sich fünf Tage lang am GEOMAR, um zu lernen, sich auszutauschen und zu vernetzen. Foto: Insa Stolz, GEOMAR

Eine Gruppe junger Leute schart sich um ein Wasserbecken, das auf einem Ponton steht. Im Hintergrund Wasser und Industrieanlagen

In den Benthokosmen des GEOMAR an der Kiellinie am Westufer untersuchten die Nachwuchsforschenden Ökosysteme unter kontrollierten Bedingungen. Foto: Christine Haunhorst, CAU

Eine Frau steht vor einer Videoleinwand und spricht. Im Hintergrund ist eine Grafik mit chemischen Abkürzungen und die Zeichnung eines Baums am Wasser zu sehen.

Der Kohlenstoffkreislauf war eines der vielen meereswissenschaftlichen Themen, die in Form von Vorträgen und praxisnahen Workshops auf dem Stundenplan standen. Foto: Insa Stolz, GEOMAR