Zum 38. Mal hat die Annette Barthelt-Stiftung ihren Wissenschaftspreis für hervorragende Abschlussarbeiten vergeben. Die Preisträgerinnen 2025 sind Juliane Tammen, Vanessa Stenvers (Mitte, v.l.) und Mareike Körner (nicht im Bild). Der Vorsitzende der Stiftung, Arne Körtzinger, und die Direktorin des GEOMAR, Katja Matthes, freuen sich mit den ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftlerinnen.

Junge Forscherinnen für herausragende Abschlussarbeiten geehrt

Am GEOMAR wurden heute zum 38. Mal der Annette-Barthelt-Preis vergeben

21.03.2025/Kiel. Drei Nachwuchswissenschaftlerinnen des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel haben heute den Wissenschaftspreis der Annette Barthelt-Stiftung für ihre herausragenden Abschlussarbeiten erhalten. Mit dem Preis gedenkt die Stiftung jedes Jahr vier Kieler Wissenschaftler:innen, die am 18. März 1987 bei einem Terroranschlag in Dschibuti, Afrika, ums Leben kamen. Die Auszeichnung ist mit einem Forschungsstipendium in Höhe von je 2000 Euro verbunden.

Zum 38. Mal wird in diesem Jahr am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel der Annette-Barthelt-Preis verliehen – eine Auszeichnung, mit der an die Opfer eines Terroranschlags am 18. März 1987 in der afrikanischen Hafenstadt Dschibuti erinnert wird: Vier junge Kieler Forschende – Annette Barthelt, Daniel Reinschmidt, Marco Buchalla und Hans-Wilhelm Halbeisen – waren nach Afrika gereist, um an einer Expedition mit dem Forschungsschiff METEOR im Indischen Ozean teilzunehmen. Sie hielten sich auf der Terrasse eines Lokals auf, als dort eine Bombe explodierte. Die Hinterbliebenen gründeten 1988 die Annette Barthelt-Stiftung, die mit ihrem Preis jährlich herausragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftler:innen in der Meeresforschung würdigt.

„Die Arbeiten der Preisträgerinnen zu physikalischen, biologischen und chemischen Prozessen zeigen, wie vielseitig die Meeresforschung am GEOMAR ist. Sie tragen maßgeblich dazu bei, unser Verständnis des Ozeans zu erweitern. Wir sind stolz darauf, dieses Jahr erstmals drei Wissenschaftlerinnen zu würdigen, die ihre Arbeiten hier am Forschungszentrum angefertigt haben“, sagte Professorin Dr. Katja Matthes, Direktorin des GEOMAR.

„Die Preisträger:innen des diesjährigen Annette-Barthelt-Preises sind hervorragende Beispiele für das Potenzial der nächsten Generation von Meeresforscherinnen“, sagte Professor Dr. Arne Körtzinger, 1. Vorsitzender der Annette Barthelt-Stiftung bei der Preisverleihung. „Ihre Arbeiten bieten tiefe Einblicke in die komplexen Wechselwirkungen zwischen Ozean, Klima und biologischen Prozessen. Es ist eine Freude, ihre Leistungen zu honorieren und ihre Forschung zu fördern.“

Die Annette-Barthelt-Preisträgerinnen 2025:

Dr. Mareike Körner schloss ihre Dissertation mit dem Titel „Physical drivers of seasonal variability in the tropical Angolan upwelling system“ im März 2024 in der Physikalischen Ozeanographie ab. Sie wurde betreut von Prof. Dr. Peter Brandt und Prof. Dr. Stefan Juricke. Mareike Körner beschäftigte sich mit der Ozeandynamik im Auftriebsgebiet vor der Küste Angolas im tropischen Südatlantik. Ihre Arbeit liefert wertvolle Erkenntnisse zu Strömungsverhältnissen, Temperatur, Nährstoffen und turbulenter Vermischung, die für die Verbesserung von Vorhersagen der biologischen Produktivität in dieser für die Region wirtschaftlich wichtigen Zone von Bedeutung sind. Derzeit arbeitet sie als Postdoc an der Oregon State University in den USA.

Dr. Vanessa Stenvers promovierte im Dezember 2024 in der Marinen Ökologie mit ihrer Arbeit „Midwater invertebrates in the deep ocean: Adaptations, interactions and impacts of stressors“. Die Dissertation wurde von Dr. Henk-Jan Hoving, Dr. Karen Osborn und Dr. Helena Hauss betreut. Vanessa Stenvers untersuchte die Anpassungen und Interaktionen von gelatinösen Organismen und Amphipoden (Flohkrebsen) in der Tiefsee. Dabei konnte sie die Auswirkungen der globalen Erwärmung und des Tiefseebergbaus auf diese Organismen nachweisen. Sie arbeitet aktuell als Postdoc am GEOMAR.

Juliane Katharina Tammen wurde für ihre Masterarbeit „Mapping Nutrient Regimes through the South Pacific via Assessment of Phytoplankton Photophysiology“ prämiert, die sie im März 2023 im Bereich Biogeochemie erstellte. Sie wurde von Prof. Dr. Eric Achterberg und Dr. Thomas Browning betreut. In ihrer Arbeit beschäftigte sie sich mit den Auswirkungen von Nährstofflimitation auf die Photophysiologie von Phytoplankton im subtropischen Südpazifik. Durch die Analyse von aktiver Fluoreszenz der Phytoplanktonorganismen konnte sie Rückschlüsse auf Stickstoff- und Eisenlimitationen ziehen. Juliane Tammen ist derzeit als Doktorandin am GEOMAR tätig.

 

Förderung:

Die Auszeichnung mit dem Annette-Barthelt-Preis ist mit einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Forschungsstipendium in Höhe von 6000 Euro verbunden, das in diesem Jahr auf die drei Preisträgerinnen aufgeteilt wurde.

Ein Mann und drei Frauen stehen nebeneinander, die beiden jungen Frauen in der Mitte halten eine Urkunde in die Kamera. Alle lächeln.

Zum 38. Mal hat die Annette Barthelt-Stiftung ihren Wissenschaftspreis für hervorragende Abschlussarbeiten vergeben. Die Preisträgerinnen 2025 sind Juliane Tammen, Vanessa Stenvers (Mitte, v.l.) und Mareike Körner (nicht im Bild). Der Vorsitzende der Stiftung, Arne Körtzinger, und die Direktorin des GEOMAR, Katja Matthes, freuen sich mit den ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftlerinnen.

Sieben Personen stehen nebeneinander und lächeln in die Kamera.

Die Verleihung des Annette-Barthelt-Preises durch Arne Körtzinger an Juliane Tammen und Vanessa Stenvers wurde musikalisch umrahmt von den Jugend-musiziert-Preisträgerinnen Helene Lotte Beyer (Querflöte), Charlotte Hennemann (Klavier) und Luise Starke (Violine). Es gratulierte GEOMAR-Direktorin Katja Matthes (v.l.n.r., nicht im Bild ist die dritte Preisträgerin Mareike Körner).

Foto: Lukas Schröder

Eine junge Frau mit langen blonden Haaren und einem Jeanshemd steht an einem Pult und spricht zu Publikum.

Vanessa Stenvers wurde für ihre exzellente Doktorarbeit ausgezeichnet, in der sie nachwies, wie sich die Umweltstressoren Erwärmung und Sedimentaufwirbelung durch Tiefseebergbau negativ auf die Helmqualle (Periphylla periphylla) auswirken.

Foto: Lukas Schröder

Eine junge Frau steht an einem Rednerpult und spricht zu Publikum

Juliane Tammen erhielt den Preis für ihre ausgezeichnete Masterarbeit, in der sie die Auswirkungen von Nährstofflimitation auf Phytoplankton im subtropischen Südpazifik untersuchte.

Foto: Lukas Schröder