Klimawissen für Forschung und Politik
EU-Projekt COMFORT mit starker GEOMAR-Beteiligung gestartet
11.10.2019/Bergen, Kiel. Durch menschliche Aktivitäten werden immer mehr Spurengase in die Atmosphäre abgegeben, was zu einer globalen Erwärmung der Atmosphäre, aber auch zur Versauerung und Sauerstoffverarmung der Ozeane führt. Dies wirkt sich auf die marinen Ökosysteme aus, z.B. sind Korallenriffe in Gefahr, wenn sich das Meer erwärmt und versauert. Sobald bestimmte Kipppunkte überschritten werden, können hier viele Arten unwiderruflich verloren gehen. Aufgrund der komplexen Wechselwirkungen verschiedener biogeochemischer Kreisläufe im Ozean und in der Atmosphäre sind solche Kipppunkte schwer zu identifizieren.
Das von der Europäischen Union mit insgesamt acht Millionen Euro geförderte Forschungsprojekt COMFORT hat zum Ziel Wissenslücken zu diesen wichtigen Kipppunkten im Erdsystem schließen. Das Projekt konzentriert sich auf die drei Problemfelder (1) Erwärmung, (2) Sauerstoffverarmung und (3) Versauerung der Ozeane und wie man bestmöglich mit diesen umgehen kann. In der 2. Oktoberwoche nahm traf sich das COMFORT-Konsortium zu seinem Kick-off-Meeting im norwegischen Bergen.
Im Projekt COMFORT arbeiten Forscher aus den Bereichen Erdsystemwissenschaften, Ozeanographie, Fischereiwissenschaft und Ökologie zusammen, um klimabedingte Kipppunkte im Ozean zu identifizieren und sie den verursachenden Prozessen zuzuordnen, damit zusammenhängende Auswirkungen zu quantifizieren sowie entsprechende Minderungsziele und -optionen zu formulieren.
Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ist eine von 32 Partnerinstitutionen aus 12 Ländern. Darüber hinaus leitet Dr. David Keller aus der GEOMAR-Forschungseinheit "Biogeochemische Modellierung" das Arbeitspaket "Ocean mitigation options assessment".
Die Ergebnisse des Projekts sollen als Leitlinien für politische Entscheidungen zur Verhinderung eines gefährlichen Klimawandels dienen. Sie werden ferner auch in künftige Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) einfliessen.
Bitte beachten Sie:
Dieses Projekt wird aus dem Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union Horizon 2020 (Förderkennzeichen 820989) finanziert.