Leben auf dem Vulkan
Zweiwöchige HOSST-TOSST Cabo Verde Sommerschule 2018 endet mit Projektpräsentationen
08.06.2018/Mindelo. Die Basis des Lebens in Cabo Verde ist glühend heiß. Vulkane formten einst die aus neun bewohnten und zahlreichen unbewohnten Eilanden bestehende Inselgruppe im tropischen Atlantik. Die Feuerberge schufen die Heimat für Plankton, Fische und viele weitere, an Inselhängen lebende Unterwasserorganismen. Aber auch die Menschen in der Inselrepublik Cabo Verde verdanken diesen Vulkanen ihre Heimat. Wie beeinflussen die geologischen Strukturen das Leben genau, welche Gefahren und welche Möglichkeiten bieten sie? Welchen Einfluss hat Vulkanismus auf die Ökologie der Inselgruppe und auf die Gesellschaft und Wirtschaft von Cabo Verde? Mit diesen Fragen haben sich in den vergangenen zwei Wochen 25 Studierende der HOSST-TOSST Summer School Cabo Verde 2018 beschäftigt. Es handelt sich dabei um Doktorandinnen und Doktoranden der Helmholtz Research School for Ocean System Science and Technology (HOSST), der kanadischen Partnerschule TOSST (Transatlantic Ocean System Science and Technology) sowie Studenten der Universität Cabo Verde.Heute endete die Sommerschule mit der Präsentation der Ergebnisse der Gruppenprojekte am Ocean Science Centre Mindelo (OSCM) auf der Insel São Vicente. Neben den Studierenden nahmen auch Vertreter des kapverdischen Fischereiforschungsinstituts INDP, Lehrende der Universität Cabo Verde, Vertreter von Nichtregierungsorganisationen, lokalen Communities und der Honorarkonsul der Deutschen Botschaft Cabo Verde an der Veranstaltung teil. Paulo Veiga, Staatssekretär im Ministerium für Maritime Wirtschaft sagte, er freue sich ausgerechnet am World Oceans Day an der Abschlussfeier einer Sommerschule teilnehmen zu können, die die umfassende Bedeutung der Meereswissenschaften für die kapverdischen Inseln zeige.
Begonnen hatte die Sommerschule am 26. Mai mit der Anreise der Beteiligten aus Kiel, Deutschland, und Halifax, Kanada, nach Mindelo (São Vicente). Hier trafen sie auf die Studierenden der kapverdischen Inseln, mit denen sie in den folgenden Tagen die geologischen Strukturen der Inseln erkundeten. „Auch den Kapverdiern war nicht immer bewußt wie ihre Inseln aufgebaut und wie alt die Vulkane sind,“ sagt PD Dr. Thor Hansteen, der die geologischen Exkursionen führte. In den folgenden Tagen standen auch Besuche der Wasser- und Elektrizitätswerke, eines landwirtschaftlichen Betriebes und des Fischmarktes auf dem Programm. „Ein Höhepunkt der zwei Wochen war auf jeden Fall die Exkursion auf die Insel Fogo“, berichtet Dr. Christel van den Bogaard, HOSST-Koordinatorin am GEOMAR, „hier hat die Gruppe auf dem Lavastrom der Eruption von 2014/15 die noch aufsteigende Wärme ganz hautnah erleben können. Während der Sommerschule haben sogar die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Cabo Verde noch viel über die Ursprünge ihrer Heimat gelernt.“
In gemischten HOSST-TOSST-Uni Cabo Verde-Gruppen haben die Doktoranden an einzelnen Aspekten des übergeordneten Themas gearbeitet und die Erkenntnisse in Poster umgewandelt, die heute präsentiert wurden. Nach der Sommerschule soll daraus außerdem eine Webseite entstehen, die über das Wechselspiel zwischen Geologie und Leben in Cabo Verde informiert. Die zwei Wochen waren geprägt von intensiver Arbeit. „Der Austausch zwischen den verschiedenen beteiligten Fachrichtungen und den Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern einerseits und den Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichen Ländern war für alle sehr anregend und erkenntnisreich“, resümiert HOSST-Sprecher Prof. Dr. Wolf-Christian Dullo vom GEOMAR.