Meeresforschung und Meerestiere zum Anfassen gibt es beim Open Ship auf FS ALKOR am Freitag, 25.06., 10-17 Uhr. Foto: I. Oelrichs, IFM-GEOMAR
Die MS Wissenschaft macht vom 19.-23. Juni Station in Kiel. Mit dabei: Zwei Exponate Kieler Meereswissenschaftler. Foto: WiD
Zum Jahr der Energie können auch Meeresforscher einen erheblichen Beitrag leisten. Sowohl auf der MS Wissenschaft als auch in den Kieler Woche Vorträgen geht es in diesem Jahr um Energie und Ressourcen aus dem Meer. Foto: WiD.
An Bildschirmen und Informationstafeln können Besucher der MS Wissenschaft mehr über Gashydrate lernen und sogar Methanhydrat beim Entstehen beobachten. Foto: A. Villwock, IFM-GEOMAR

Meeresforschung auf der Kieler Woche

Open Ship, Energie-Ausstellung und spannende Vorträge

15.06.2010/Kiel. Gesegelt wird auf dem Wasser, gefeiert wird am Wasser – so könnte man die Kieler Woche knapp zusammenfassen. Doch wer möchte, kann während Kiels fünfter Jahreszeit auch einen Blick auf die faszinierende Welt unter Wasser werfen. Dafür sorgen das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR), die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und der Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“.

Die Zukunft der Energie ist Thema des Wissenschaftsjahres 2010. Dazu können natürlich auch Meeresforscher einen erheblichen Beitrag leisten. So sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kiel gleich mit zwei Exponaten in der Präsentation „Planet Energie“ vertreten, die mit dem Ausstellungsschiff „MS Wissenschaft“ seit Mitte Mai durch Deutschland tourt. Vom 19. bis 23. Juni macht sie auch auf der Kieler Woche Station. 

Das Team um Professor Rüdiger Schulz (Botanisches Institut der CAU und Mitglied im Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“), zeigt in seinem Ausstellungsbeitrag, wie Mikroalgen in Zukunft für die Produktion von Bioenergie wie beispielsweise Biodiesel, Biogas, Bioethanol oder Biowasserstoff verwendet werden können. Mikroalgen sind kleine, einzellige, sehr einfache Pflanzen und Cyanobakterien. Diese Mikroalgen finden zunehmend das Interesse von Wissenschaft und Wirtschaft als Produzenten nicht nur von Bioenergie, sondern auch von Biowirkstoffen für Kosmetik und Pharmazie, als Lieferanten von Nahrungs- und Futtermittelzusatzstoffen und zur Aufnahme von CO2. Auf der „MS Wissenschaft“ können Besucher kurze Filme zur Bioenergie aus Mikroalgen sehen und anhand von Mikroalgen-Modellen die äußere und innere Struktur von Mikroalgenzellen erkennen. Außerdem lassen sich Mikroalgen im Mikroskop und in einem kommerziell bereits eingesetzten Photobioreaktor beobachten.

Eine andere mögliche Energiequelle der Zukunft wird ebenfalls im Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ und am IFM-GEOMAR erforscht: Methanhydrat. Seit Frank Schätzings Bestseller „Der Schwarm“ ist das sogenannte „brennende Eis“ auch jenseits wissenschaftlicher Fachkreise bekannt. Nach vorsichtigen Schätzungen ist in den an den Kontinentalrändern lagernden Hydraten eine größere Energiemenge gebunden als in den bisher bekannten konventionellen Öl- und Gaslagerstätten zusammen. Doch noch gibt es viele offene Fragen rund um das Methanhydrat. Über ein Informationsterminal können Besucher mehr über Gashydrate als Energiequelle der Zukunft sowie mögliche Umweltrisiken und Naturgefahren, die durch diese Stoffe entstehen könnten, erfahren. Ferner gibt es auf der „MS Wissenschaft“ auch Bilder von Gashydrat-Expeditionen vor der nordamerikanischen Westküste zu sehen. Als besonderes Highlight können Besucher live beobachten, wie sich Gashydrat unter hohem Druck und bei niedrigen Temperaturen bildet und anschließend wieder auflöst. 

Auch die traditionellen „Kieler Woche Vorträge“ im Hörsaal des IFM-GEOMAR beschäftigen sich in diesem Jahr mit dem Thema Energie und Ressourcen aus dem Meer. Die beiden Auftaktvorträge „Mikroalgen – klein, aber biotechnologisch groß im Kommen (Montag, 21.06., 18 Uhr) sowie  „Gashydrate - eine Energie der Zukunft?“ (Dienstag, 22.06., 18 Uhr) vertiefen direkt die Ausstellung auf der „MS Wissenschaft“. Weiterhin beantwortet Professor Martin Quaas vom Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ die Frage, ob wir morgen noch Fisch essen können und wie eine nachhaltige Fischerei aussehen müsste (Mittwoch, 23.06., 18 Uhr). Professor Torsten Kanzow vom IFM-GEOMAR erklärt die Meeresströmungen im Nordatlantik und ob sie sich aufgrund des Klimawandels verändern (Donnerstag 24.06., 18 Uhr). Professor Andreas Oschlies (IFM-GEOMAR) Iegt dar, ob es sich lohnt, CO2 im Meer zu speichern, um den Klimawandel abzumildern (Freitag, 25.06., 18 Uhr). 

Ein Forschungsschiff hautnah erleben können Kieler Woche-Besucher dann am Freitag, 25.06., an der Pier des IFM-GEOMAR. Die 55 Meter lange ALKOR bietet von 10 bis 17 beim „Open Ship“ Einblicke in den Alltag von Meeresforschern. Mitarbeiter des Instituts stehen bereit, Fragen zu beantworten. Kleine Gäste erleben auf der ALKOR Fische, Krebse und andere Ostseebewohner hautnah und lernen so etwas über die heimische, aber trotzdem weithin unbekannte Lebewelt vor unserer Haustür.


Meeresforschung während der Kieler Woche im Überblick:

Ausstellungsschiff MS Wissenschaft 
19.-23. Juni, Anlegestelle IFM-GEOMAR, 9-19 Uhr, Eintritt frei, für Schulklassen und Gruppen ist eine Anmeldung unter www.ms-wissenschaft.de erforderlich.
Zu offiziellen Eröffnung mit anschließendem Rundgang durch die Ausstellung sind Medienvertreter herzlich eingeladen!
Zeit: 19.06., 11 Uhr, Ort: MS Wissenschaft

Kieler Woche Vorträge 
im Hörsaal des IFM-GEOMAR, Düsternbrooker Weg 20, jeweils 18-19 Uhr, Eintritt frei
- Montag, 21.06.2010,  
Prof. Dr. Rüdiger Schulz, Botanisches Institut der CAU/„Ozean der Zukunft“
 „Mikroalgen – klein, aber biotechnologisch groß im Kommen“
- Dienstag, 22.06.2010, 
Dr. Matthias Haeckel, IFM-GEOMAR, 
„Gashydrate - eine Energie der Zukunft?“
- Mittwoch, 23.06.2010, 
Prof. Dr. Martin Quaas, Institut für Volkswirtschaftslehre der CAU/„Ozean der Zukunft“,
„Können wir morgen noch Fisch essen? – Konzepte für eine nachhaltige Fischerei“ 
- Donnerstag, 24.06.2010,
Prof. Dr. Torsten Kanzow, IFM-GEOMAR
„Die atlantische Zirkulation: Wärmeförderband im Wandel?“
- Freitag, 25.05.2010,
Prof. Dr. Andreas Oschlies, IFM-GEOMAR
„CO2-Speicherung im Meer – Ausweg für fossile Energieträger?“

Open Ship
auf FS ALKOR, Freitag 25.06.2010, 10-17 Uhr, an der Forschungsschiffpier des IFM-GEOMAR an der Kiellinie

Ansprechpartner
Dr. Andreas Villwock (Kommunikation & Medien), Tel: 0431-600-2802
avillwock@geomar.de

ceulitz(at)uv.uni-kiel.de

Meeresforschung und Meerestiere zum Anfassen gibt es beim Open Ship auf FS ALKOR am Freitag, 25.06., 10-17 Uhr. Foto: I. Oelrichs, IFM-GEOMAR
Meeresforschung und Meerestiere zum Anfassen gibt es beim Open Ship auf FS ALKOR am Freitag, 25.06., 10-17 Uhr. Foto: I. Oelrichs, IFM-GEOMAR
Die MS Wissenschaft macht vom 19.-23. Juni Station in Kiel. Mit dabei: Zwei Exponate Kieler Meereswissenschaftler. Foto: WiD
Die MS Wissenschaft macht vom 19.-23. Juni Station in Kiel. Mit dabei: Zwei Exponate Kieler Meereswissenschaftler. Foto: WiD
Zum Jahr der Energie können auch Meeresforscher einen erheblichen Beitrag leisten. Sowohl auf der MS Wissenschaft als auch in den Kieler Woche Vorträgen geht es in diesem Jahr um Energie und Ressourcen aus dem Meer. Foto: WiD.
Zum Jahr der Energie können auch Meeresforscher einen erheblichen Beitrag leisten. Sowohl auf der MS Wissenschaft als auch in den Kieler Woche Vorträgen geht es in diesem Jahr um Energie und Ressourcen aus dem Meer. Foto: WiD.
An Bildschirmen und Informationstafeln können Besucher der MS Wissenschaft mehr über Gashydrate lernen und sogar Methanhydrat beim Entstehen beobachten. Foto: A. Villwock, IFM-GEOMAR
An Bildschirmen und Informationstafeln können Besucher der MS Wissenschaft mehr über Gashydrate lernen und sogar Methanhydrat beim Entstehen beobachten. Foto: A. Villwock, IFM-GEOMAR