Mojib Latif erhält den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
Kieler Forscher wird für sein langjähriges Engagement für den Klimaschutz geehrt
Professor Dr. Mojib Latif gehört zu den bekanntesten Klimaforschern weltweit – und zu den ersten, die vor den Folgen des Klimawandels gewarnt haben. Für seine Forschungsarbeit und seinen unermüdlichen Einsatz für den Klimaschutz erhält er am 9. Oktober im Schloss Bellevue von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Latif habe zu den Forschungsergebnissen immer wieder konkrete Vorschläge für eine Umsetzung gemacht und in vielen Büchern den Klimawandel für eine breite Öffentlichkeit verständlich dargelegt, heißt es in der Begründung des Bundespräsidialamtes. Sein Ziel sei stets gewesen, durch Bildung, Aufklärung und Information Alle dazu zu motivieren und zu befähigen, über das eigene Handeln nachzudenken.
„Mojib Latif verkörpert für mich das, was einen herausragenden Wissenschaftler ausmacht. Er forscht mit Herzblut und treibt die Klimaforschung aktiv voran“, sagt Professorin Dr. Katja Matthes, Direktorin des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. „Außerdem besitzt er die Fähigkeit, selbst die kompliziertesten Zusammenhänge verständlich und eindrücklich zu vermitteln, was er in einer Vielzahl an verschiedenen Medienformaten immer wieder aufs Neue unter Beweis stellt.“ Kaum ein anderer Forschender habe so konsequent wie er seit Jahrzenten auf die Herausforderungen der Klimaerwärmung und ihre zu erwartenden Konsequenzen hingewiesen, betont auch Matthes. Diese Eigenschaften machten Mojib Latif nicht nur zu einem herausragenden Forscher, sondern auch zu einem Vorbild für die junge Generation von Wissenschaftler:innen. Matthes: „Sein Engagement, seine Hingabe und seine Entdeckungen werden noch viele Jahre lang inspirieren und uns stolz machen. Ich gratuliere Mojib Latif von Herzen zu dieser wohlverdienten Ehrung und danke ihm für seine unermüdliche Arbeit.“
Mojib Latif begann seine wissenschaftliche Karriere in Hamburg, wo er auch promovierte und habilitierte. Am dortigen Max-Planck-Institut für Meteorologie widmete er sich bereits der Vermittlung des Themas der Klimaveränderung in der Öffentlichkeit. 2003 wurde er als Professor an die Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel berufen und leitete ab 2004 den Forschungsbereich Ozeanzirkulation und Klimadynamik am damaligen Institut für Meereskunde Kiel, dem heutigen GEOMAR. Stets hat er seine Expertise auch auf internationaler Ebene eingebracht, unter anderem als Mitautor der Berichte des Weltklimarates der Vereinten Nationen (IPCC).
Mojib Latif ist Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome sowie der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. Für sein herausragendes Engagement hat er bereits zahlreiche Auszeichnungen bekommen, darunter 2015 den Deutschen Umweltpreis und 2016 den Verdienstorden des Landes Schleswig-Holstein.