Nachbarschaftshilfe im Nordatlantik
Expedition MSM96 birgt abgerissene Großboje des britischen National Oceanography Centre
06.11.2020/Nordatlantik/Kiel. Eigentlich war das Ziel der Expedition MSM96 des deutschen Forschungsschiffs MARIA S. Merian, Teile des Meeresbodens im zentralen Atlantik genau zu vermessen und zu untersuchen. Doch gestern verwandelte sich die wissenschaftliche Fahrt kurzzeitig in eine Bergungsmission. Die Crew der MERIAN zog eine sechs Meter hohe Boje, die vorher mehrere Tage unkontrolliert südwestlich von Irland umhertrieb, aus dem Meer. Sie gehörte zum „Porcupine Abyssal Plain Observatiry“ (PAP), einer ozeanographischen Langzeitbeobachtungsstation des britischen National Oceanography Centres. Ein massiver Sturm Ende Oktober mit mehr als zwanzig Meter hohen Wellen hatte die Boje von ihrer Verankerung abgerissen. Da das Gebiet auf der Fahrtroute der MERIAN lag und die Crew Erfahrung mit derartigen ozeanographischen Großgeräten hat, übernahm das deutsche Forschungsschiff die Bergung.
„Meeresforschung ist ein internationales Geschäft und ohne gute Partner und Freunde kommen wir in den Weiten der Ozeane alle nicht weiter. Gegenseitige Hilfe ist deshalb selbstverständlich“, schreibt der wissenschaftliche Fahrtleiter Dr. Timm Schoening vom GEOMAR im Expeditionsblog, wo er die ganze, spannende Geschichte der PAP-Bojen-Bergung noch einmal protokolliert:
https://www.oceanblogs.org/msm96/2020/11/06/nachbarschaftshilfe/