Neue Broschüre: Forschungsstandort Kapverden
"Wissenschaftliche Arbeiten in beeindruckender Bandbreite"
25.11.2011/Kiel. Sie sind Wettermaschine, geologischer Hotspot und Oase der marinen Artenvielfalt: Die Kapverdischen Inseln. Eine neue Broschüre erklärt, was den kleinen Staat vor der Küste Afrikas für Forscher so interessant macht.
„Wer den Klimawandel und seine Folgen verstehen möchte, muss die Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre in den Tropen untersuchen – und das funktioniert besonders gut auf den Kapverden“, weiß Prof. Dr. Arne Körtzinger vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR). Das IFM-GEOMAR gehört zu einem Konsortium, das gemeinsam mit dem Instituto Nacional de Desenvolvimento das Pescas (INDP) in Mindelo den Ausbau der wissenschaftlichen Infrastruktur vorantreibt. „Unsere Broschüre soll zeigen, welche Arbeiten jetzt schon auf den Inseln stattfinden“, so Körtzinger. „Sie zeigen eine beeindruckende Bandbreite und gehen schon jetzt über die Grenzen der Meereswissenschaften hinaus.“
Eine feste Anlaufstelle für die Kieler Forscher ist das kapverdische Ozeanobservatorium (CVOO) etwa 100 Kilometer nordöstlich der Insel Sao Vicente. Das Gegenüber an Land bildet die Atmosphärenstation (CVAO). Mit der ISLÂNDIA betreibt das INDP sogar ein kleines Forschungsschiff, das die Kieler Wissenschaftler für verschiedene Einsätze nutzen. So setzen sie von Bord regelmäßig Messgeräte aus – Tiefendrifter und Gleiter, die Temperatur, Strömung sowie Salz- Kohlendioxid- und Sauerstoff-Gehalt in verschiedenen Wassertiefen erfassen. Als ganz neue Helfer für Kieler Meeresbiologen haben sich einige Karettschildkröten erwiesen. Die Tiere tragen kleine Sensoren auf ihren gepanzerten Rücken, mit deren Hilfe ihre Wanderungen verfolgt und ozeanografische Daten gewonnen werden.
Mehr über die Forschung auf den Kapverdischen Inseln ist in der neuen Broschüre „Forschungsstandort Kap Verde“ nachzulesen. Sie kann unter cvoo.geomar.de heruntergeladen oder per E-Mail über die Pressestelle des GEOMAR bezogen werden.