Ocean Science Centre Mindelo nimmt Gestalt an
Rohbau für neue Meeresforschungsbasis auf den Kapverden abgeschlossen
Der tropische und subtropische Nordostatlantik ist für die Klimaforschung, die Meeresbiologie, die Ozeanographie und viele andere Disziplinen eine sehr spannende Region. Deshalb sind auch Forscherinnen und Forscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel dort seit vielen Jahren immer wieder im Einsatz. Diese vielfältigen und langfristigen Aktivitäten mündeten vor einigen Jahren in der Planung eines Labor- und Werkstattgebäudes in Mindelo auf den Kapverdischen Inseln. Eine langjährige und sehr lebendige Kooperation mit dem dort ansässigen Fischereiforschungsinstitut Instituto Nacional de Desenvolvimento das Pescas in Mindelo (INDP) war ein zusätzlicher Treiber dieses Vorhabens. Vor gut eineinhalb Jahren konnte mit der Umsetzung der Projektidee begonnen werden. Für die Realisierung stellt das GEOMAR insgesamt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Baumaßnahme umfasst ein Gebäude, das mit zwei Universallaboren, einem Nasslabor, Werkstätten zur Wartung und Reparatur von wissenschaftlichen Geräten, Lagerflächen und Büros sowie Seminarräumen ausgestattet wird. Jetzt konnte der Rohbau erfolgreich fertiggestellt werden. Gleichzeitig beginnen der Innenausbau und detaillierte Vorbereitungen für die Nutzung des Gebäudes.
Die Gesamtkoordination der Baumaßnahme liegt bei der Abteilung Bau des GEOMAR in Kiel sowie beim Planungsbüro SPL/DARQ in Mindelo und dem Ministerium für Infrastruktur, Raumordnung und Wohnungswesen der Republik Cabo Verde. „Die erfolgreiche Realisierung eines derartigen Vorhabens mit einem hohen Qualitätsstandard ist über eine solche Entfernung keinesfalls eine Selbstverständlichkeit“, erläutert Silke Simon, Hauptabteilungsleiterin der Technischen Dienste am GEOMAR. Parallel zur jetzt beginnenden technischen Gebäudeausstattung startet auch die Planung für das Inventar. „Aufgrund des begrenzten Budgets werden auch gut erhaltenes Gebrauchtmobiliar sowie wissenschaftliche Geräte aus dem GEOMAR verwendet“, so Cordula Zenk, Koordinatorin der deutsch-kapverdischen Kooperation. „Wir haben hierfür schon eine außerordentlich großzügige Unterstützung erfahren, zwei volle Container aus Kiel sind bereits in Mindelo eingetroffen“, so Cordula Zenk weiter. Die Fertigstellung des Baus wird laut aktuellem Stand für das erste Quartal 2017 erwartet.
„Wir schaffen mit diesem Bau ein attraktives Umfeld, um die Meeresforschung im Bereich des tropischen und subtropischen Atlantiks weiter zu befördern“, sagt Prof. Dr. Arne Körtzinger, wissenschaftlicher Leiter der deutsch-kapverdischen Kooperation vom GEOMAR.
Gemeinsam mit Vertretern des Kieler Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ und Partnern aus der Wirtschaft geht es im November wieder auf die Kapverden, um im Dialog mit den Kapverdiern Details der Nutzung des OSCM zu klären und vielleicht schon neue, gemeinsame Forschungsprojekte anzustoßen. „Es geht uns darum, die nationalen wie regionalen Interessen bei der Nutzung des zukünftigen OSCM zu berücksichtigen. Außerdem wollen wir die neuen Möglichkeiten, die das OSCM bieten wird, so schnell wie möglich voll ausschöpfen“, erläutert Prof. Körtzinger. Die Delegation wird verschiedene Inseln des Archipels bereisen, um Ideen und Vorschläge zu sammeln.
„Der Erfolg des Zentrums lebt von hochaktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen in einer großen Bandbreite, die wir gemeinsam mit Köpfen aus Kiel, Kap Verde und Übersee beantworten möchten“, so Prof. Körtzinger ausblickend.
Bildmaterial in höherer Auflösung:
Aktuelle Luftaufnahme des Ocean Science Centre Mindelo, Kap Verde. Foto: Filipe Mandl
Der Rohbau des OSCM steht... (Foto: Jose Luis Brito)
... jetzt beginnt der Innenausbau. Foto: Jose Luis Brito
Solarpanele auf dem Dach werden einen Teil des Energiebedarfs des OSCM decken. Foto: Björn Fiedler, GEOMAR
Kontakt:
Dr. Andreas Villwock (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2802, presse(at)geomar.de