Ozeanbeobachtungen spielerisch erleben
GEOMAR erhält Ralf-Dahrendorf-Preis und Förderung für Spieleentwicklung im Rahmen von AtlantOS
„Wir freuen uns sehr über die Förderung durch das BMBF und wollen die Spielebegeisterung verschiedener Alters- und Bildungsgruppen in der Gesellschaft nutzen, um ihnen die Idee und den Nutzen von Ozeanbeobachtungssystemen, wie sie in AtlantOS verwendet wurden, näher zu bringen“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Martin Visbeck vom GEOMAR. Die Idee entstand im Rahmen des von der EU geförderten Projektes AtlantOS, dass zum Ziel hatte im Rahmen internationaler Kooperationen das Ozeanbeobachtungssystem im Atlantik weiter zur entwickeln und zu verbessern. „Mit den geplanten Spielen wollen wir das Wissen, wie Ozeanbeobachtungen dazu beitragen, den Gefahren des Ozeans entgegenzutreten, stärker in den gesellschaftlichen Fokus bringen“, sagt Johannes Karstensen, Mitantragsteller von AtlantOS.
„Wir wollen in Zusammenarbeit mit erfahrenen Spieleentwicklern ein analoges und ein digitales Spiel konzipieren. Die Spiele sollen den Spielern den Nutzen der Ozeanbeobachtung visualisieren und erlebbar machen. Sie werden selbst zu Akteuren und lernen, Veränderungen des Ozeans und Möglichkeiten zu seinem Schutz wahrzunehmen. Die Beschäftigung mit dem Ozean und Beobachtungssystemen soll Spaß machen – und im Idealfall Interesse an wissenschaftlicher Ozeanbeobachtung wecken. Mit wenig Aufwand können die Spielideen auf europäische und weltweite Ebene ausgeweitet werden“, erläutert Sandra Ketelhake, Projektmanagerin von AtlantOS.
Das „analoge“ Spiel wird als Kartenspiel konzipiert und in einer kleinen Auflage produziert und zum Selbstausdrucken allen Interessierten über einen Webseitendownload frei zugänglich gemacht.
Das digitale Spiel wird in Kooperation mit einem Fachmann in Großbritannien entwickelt. Es wird später kostenfrei zum Download bereitgestellt und über gängige Webseiten und Lehrplattformen beworben.
„Wir sind selbst sehr gespannt auf die Produkte und hoffen sehr, dass sie dazu beitragen, mehr Wissen über unsere Ozeane und die Notwendigkeit über gute Beobachtungsdaten zu verfügen, in die Gesellschaft zu tragen“, so Toste Tanhua, Mitantragsteller von AtlantOS und Co-chair des Globalen Ozean Beobachtungsprogramms GOOS.
Hintergrund
Der Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum würdigt seit 2019 exzellente Forschung und unterstützt die Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse an die Öffentlichkeit. Im zweijährigen Turnus zeichnet das BMBF deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die am EU-Rahmenprogramm für Forschung teilnehmen und außergewöhnliche Erfolge erzielen. Und zwar nicht allein mit Blick auf ihre wissenschaftlichen Resultate, sondern auch hinsichtlich der Kommunikation an die Öffentlichkeit. Mit einem Preisgeld von jeweils rund 50.000 Euro können die Preisträgerinnen und Preisträger kreative Kommunikationsideen umsetzen.
Der Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum ist eine Maßnahme im Rahmen des nationalen Förderprogramms „Innovationsunion Europa“. Mit diesem Förderprogramm unterstützt das BMBF die europäische Forschungszusammenarbeit und -vernetzung. Zudem wird die Wissenschaftskommunikation über europäische Forschungsvorhaben gefördert. Gerade über Persönlichkeiten und konkrete Ergebnisse aus der europäischen Zusammenarbeit wird der Europäische Forschungsraum greifbar und anschaulich.