Partnerschaft für die Zukunft
Kooperation der Helmholtz-Gemeinschaft mit dem Oman tritt in eine neue Phase
Sandwüsten, vor Hitze flimmernde Berge, tief eingeschnittene Wadis, in denen Oasen mit Palmen liegen – auf den ersten Blick wirkt der Oman wie aus einer Geschichte aus 1001 Nacht. Doch das Land unternimmt große Anstrengungen in der Wirtschaft, aber auch bei Forschung und Technologie, zu anderen Staaten aufzuschließen. Ein Schritt dabei ist die Gründung des „Oman Center of Advanced Technology Integration (OCATI)“ als Teil einer neuen Forschungsinfrastruktur. Das OCATI soll sich vor allem um angewandte Fragestellungen in den Bereichen Energie – inklusive erneuerbarer Energien – sowie Technologien zur nachhaltigen Nutzung von Wasserressourcen beschäftigen. Im Rahmen einer bilateralen Kooperation unterstützt die Helmholtz-Gemeinschaft den Oman bei der Planung und Organisation der neuen Einrichtung. Gestern konstituierte sich das Aufsichtsgremium des OCATI in Maskat, der Hauptstadt des Omans. „Für internationale Forschung benötigt man verlässliche Partner in aller Welt. Mit der jetzigen Zusammenarbeit können wir den guten Ruf, den Deutschland im Oman ohnehin hat, weiter festigen und so den Grundstein für zukünftige Kooperationen legen“, betonte GEOMAR-Direktor Professor Peter Herzig, der die beteiligten Helmholtz Zentren bei der Sitzung vertrat.
Beteiligt an der Kooperation mit dem Oman sind neben dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Leipzig sowie das Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungszentrum (GFZ). Die Helmholtz-Gemeinschaft und die einzelnen Zentren unterstützen den Omanischen Forschungsrat (The Research Council, TRC) bei der Einrichtung des OCATI vor allem mit umfassender Expertise in der Entwicklung und dem Betrieb von Großforschungseinrichtungen sowie in der Gestaltung strategisch ausgerichteter Forschungsprogramme. „Bis vor wenigen Jahrzehnten gab es kaum Forschung oder technologische Innovation im Oman. Das hat sich in jüngster Zeit stark geändert. Unser Beitrag dabei ist, unsere Erfahrungen aus der Gründung und dem Betrieb von Forschungseinrichtungen weiterzugeben“, erklärt Dr. Warner Brückmann vom GEOMAR. Zusammen mit Dr. Jan Friesen vom UFZ und Dr. Ludwig Stroink vom GFZ bildet er das Helmholtz Oman Team. Zur Errichtung des OCATI plant das Sultanat Oman einen dreistelligen Millionenbetrag in eine langfristige Etablierung zu investieren.
„Abgesehen von konkreten Pilotprojekten, die in den kommenden Jahren geplant sind, ist diese Partnerschaft auch langfristig interessant“, erklärt Dr. Friesen vom UFZ. „Denn die Region ist für Forscher der verschiedensten Fachrichtungen sehr spannend. Doch dafür benötigen wir hier verlässliche Partner. Wenn es uns gelingt, gemeinsam mit den hiesigen Institutionen, eine moderne Forschungsinfrastruktur aufzubauen, könnte der Oman zu einem hochinteressanten Partnerland für unsere Einrichtungen werden“, so Dr. Stroink vom GFZ.
Ansprechpartner:
Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2811, jsteffen(at)geomar.de