Petersen-Exzellenzprofessur für renommierte Meeresbiologin
Professorin Dr. Heike Lotze hält öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Der Mensch und das Meer“ in der Kieler Kunsthalle
Fischereiwerkzeuge aus Holz und Knochen sowie Fischreste in menschlichen Siedlungen zeugen davon, dass der Mensch schon seit der Altsteinzeit Nahrung aus dem Meer bezieht. Im Laufe der Geschichte stieg die Zahl der Menschen immer weiter an und damit nahm auch ihr Einfluss auf das Ökosystem Meer zu. Die Fangtechniken wurden effektiver und weitere Faktoren wie die Verschmutzung der Meere kamen hinzu. „Ein Hauptproblem für die Forschung ist, dass wir in vielen Bereichen nicht über ausreichend lange Daten-Zeitreihen verfügen, um die aktuellen Folgen dieser historischen Veränderungen genau einordnen zu können“, sagt die Meeresbiologin Prof. Dr. Heike Lotze von der Dalhousie University in Halifax, Kanada. Sie ist eine Pionierin in der Forschungsdisziplin der historischen Meeresökologie, die mit einer Verbindung aus modernsten naturwissenschaftlichen Methoden und denen der Geschichtswissenschaft die Veränderungen im Meer über Jahrhunderte rekonstruiert. Für ihre Leistungen auf diesem Gebiet erhält Prof. Dr. Heike Lotze jetzt eine Exzellenz-Professur der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung. Damit verbunden ist ein Forschungsaufenthalt am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.
Die offizielle Preisverleihung erfolgt im Rahmen eines öffentlichen Abendvortrages, zu dem Interessierte herzlich eingeladen sind.
Zeit: 25.11.2015, 19 Uhr
Ort: Kunsthalle zu Kiel
Titel des Vortrags: „Der Mensch und das Meer: eine Jahrtausende alte Wechselbeziehung“
Eintritt frei!
In ihrem Vortrag wird Professorin Lotze ihr Arbeitsgebiet vorstellen und die Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit mariner Ökosysteme mitnehmen. „Das Ziel meiner Forschung ist es, das Ausmaß der Veränderungen im Meer und deren Ursachen und Folgen für den Ozean und die Menschen zu verstehen. Dabei kann uns die Umweltgeschichte der Meere helfen, den heutigen Zustand der Meere richtig einzuschätzen und fundierte Prognosen über die Zukunft der Meere zu machen“, erklärt sie.
Außerdem wird die Meeresbiologin während ihres Aufenthalts in Kiel gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des GEOMAR an Projekten arbeiten sowie die Grundlagen für weitere Kooperationen legen. Ein „Short course“, der sich vor allem an den wissenschaftlichen Nachwuchs in Kiel richtet, rundet das Programm ihres Forschungsaufenthaltes ab.
Hintergrundinformation Prof. Dr. Heike Lotze:
Heike Lotze studierte Biologie in Göttingen und Kiel, wo sie 1998 in Biologischer Ozeanographie promovierte. Danach wechselte sie an die Dalhousie University Halifax, wo sie von 1999 bis 2003 als Wissenschaftlerin tätig war. Anschließend kehrte sie für zwei Jahre noch einmal nach Deutschland zurück und forschte am Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. 2005 ging sie erneut an die Dalhousie University, wo sie mittlerweile einen Lehrstuhl für „Marine Renewable Resources“ innehat. Heike Lotze wurde für ihre wissenschaftliche Tätigkeit mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem mit 500.000 Dollar dotierten Canada Research Chair Award, den sie sogar zwei Mal erhielt.
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Ansprechpartner:
Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2811, presse(at)geomar.de