Sturmfluten – Gefahr für Nord- und Ostseeküste
15.1.2009, Kiel - Das Klima erwärmt sich, der Meeresspiegel steigt – und damit auch die Gefahr schwerer Sturmfluten. Schon heute ist ein Viertel Schleswig-Holsteins von Überflutung bedroht. 350.000 Schleswig-Holsteiner leben in Regionen, die nur dank hoher Deiche bewohnbar sind. Betroffen sind vor allem die niedrigen Marschen an der Nordseeküste. Doch – was viele Menschen nicht wissen – auch die Bewohner der Ostseeküste sind nicht sicher.
Wie groß ist die Gefahr in welcher Region? Wie entstehen Sturmfluten überhaupt? Und wie soll man sich im Katastrophenfall verhalten? Diesen Fragen geht die Wanderausstellung „Sturmflut – wat geiht mi dat an?“ nach. Sie ist ab sofort im Foyer des Leibniz Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR am Kieler Seefischmarkt zu besichtigen. Institutsdirektor Professor Peter Herzig und Dietmar Wienholdt, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, Meeres- und Küstenschutz im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, eröffneten sie heute offiziell.
Wienholdt betonte, dass seit 1976 in Schleswig-Holstein keine größeren Schäden durch Sturmfluten entstanden seien. Dies sei in erster Linie dem sehr hohen Küstenschutzstandard im Land zu verdanken. Doch er fügte hinzu: „Es gibt keine absolute Sicherheit. Durch den Klimawandel werden die Gefahren zunehmen. Neben dem Küstenschutz kommt daher dem Katastrophenschutz besondere Bedeutung zu.“ Nach den Worten Wienholdts soll die Ausstellung vorbeugend über die Risiken von Sturmfluten informieren und sensibilisieren. Professor Peter Herzig ergänzte: „Wissenschaftler des IFM-GEOMAR beschäftigen sich intensiv mit dem weltweiten Klimawandel und dem daraus resultierenden Anstieg des Meeresspiegels. Deshalb freuen wir uns, diese Ausstellung bei uns zeigen zu können. Sie erklärt anschaulich, was Sturmfluten und Überschwemmungsgefahr für die Schleswig-Holsteiner ganz praktisch bedeuten“.
Die Ausstellung "Sturmflut - wat geiht mi dat an?" gliedert sich in die vier Bereiche ‚ „Mensch und Flut", „Küstenschutz", „Selbstschutz" und „Zukunftsszenarien". Sie vermittelt diese Themen spielerisch und ist für Schüler ab der vierten Klasse geeignet. Aber auch Erwachsene können Interessantes über die Gefahren in einem Küstenland lernen. Entstanden ist die Ausstellung als gemeinsame Initiative des für Küstenschutz zuständigen Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und des für Katastrophenschutz zuständigen Innenministeriums im Rahmen des EU-Projektes SAFECOAST.
Bis zum 30. Januar 2009 ist die Ausstellung jeweils von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr im Foyer des IFM-GEOMAR, Gebäude Ostufer, Wischhhofstraße 1-3, zu besichtigen. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind nicht notwendig!
Ansprechpartner:
Dr. Gerd Hoffmann-Wieck, Tel. 0431 – 600 2555, ghoffmann-wieck@geomar.de