Trauer um Victoria "Vicky" Bertics
Ehemalige Humboldt-Stipendiatin verstorben
Vicky Bertics wurde am 01. Juli 1982 in Madison, Wisconsin, USA geboren. 2004 erhielt sie einen doppelten Bachelor Abschluss mit Auszeichnung in Biologie und Geowissenschaften von der University of California, Berkeley. Anschließend begann sie ihre Doktorarbeit an der University of Southern California (USC) in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Wiebke Ziebis (benthische Biogeochemie) und erlangte ihren Doktortitel in Geobiologie in 2009. Anfang 2010 erhielt sie ein Postdocstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung und arbeite für mehr als zwei Jahre in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Tina Treude (Marine Geobiologie) am GEOMAR . Ende 2012 setzte sie ihre Arbeit als Postdoc an der Harvard Universität in der Arbeitsgruppe von Peter Girguis (Tiefsee Mikrobiologie) fort.
Vicky Bertics widmete ihre Arbeit geobiologischen Prozessen im Meeresboden. Sie begann ihre wissenschaftliche Karriere mit Untersuchungen zum Einfluss von Bioturbation auf biogeochemische Prozesse im Meeresboden. Hierfür führte sie unter anderem Studien auf Catalina Island (Kalifornien), auf dem Hydratrücken (Oregon) und im Golf von Mexiko durch. In Kiel konzentrierte sie sich auf benthische Stickstoffkreisläufe mit besonderem Augenmerk auf Stickstofffixierung im Meeresboden. Mit Unterstützung des Future Ocean Exzellenzclusters und dem SFB 754 erstellte sie eine Studie zur saisonalen Schwankung von benthischer Stickstofffixierung in der Eckernförder Bucht, Boknis Eck sowie eine Studie zur benthischen Stickstofffixierung in der Sauerstoffminimumzone vor Mauretanien. Neben diesem Schwerpunkt setzte sie ihre Arbeiten an Methanquellen fort und begleitete 2011 und 2012 Expeditionen nach Spitzbergen, um dort den Einfluss von Temperaturerhöhungen auf die Stabilität von Gashydraten zu untersuchen.
Vicky Bertics liebte die Seefahrt und hatte Gelegenheit, an mehreren Tauchgängen mit den US-Tauchbooten "Alvin" und "Johnson Sea Link" sowie mit dem deutschen Tauchboot "Jago" teilzunehmen. "Alle, die sie kannten, erlebten sie als einen immer fröhlichen Menschen und als eine hilfsbereite Kollegin", erinnert sich Tina Treude, Leiterin der Arbeitsgruppe Marine Geobiologie. "Vicky wird uns immer fehlen. Sie wäre sicherlich eine großartige Professorin geworden. Ihr Tod bedeutet einen großen Verlust für unsere wissenschaftliche Gemeinschaft. Unser tiefstes Mitgefühl gilt ihrer Familie."