Unterwasserroboter der FH Kiel international erfolgreich
GEOMAR und ROBEX unterstützen das AUV-Team TomKyle
29.09.2014/Kiel, La Spezia. Bei der diesjährigen „Student Autonomous Underwater Challenge – Europe“ (SAUC-E) vom 20. bis 26. September 2014 in La Spezia, Italien, belegte die Arbeitsgruppe „Digitale Signalverarbeitung“ (DSV) vom Institut für Kommunikationstechnik des Fachbereichs Informatik und Elektrotechnik der Fachhochschule Kiel (FH Kiel) den zweiten Platz. Darüber hinaus gewannen die Studierenden mit ihrem eingereichten Projektpaper den ersten Preis in der Kategorie „Best Journal Paper“. Zum ersten Mal beteiligte sich damit eine Fachhochschule an SAUC-E. Insgesamt nahmen sechs europäische Hochschulgruppen am Wettbewerb teil, sie kamen aus Spanien (1), Frankreich (2), Italien (1) und Deutschland (2).
Nach zahlreichen Testläufen in der Kieler Förde, in den Hallen des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, im Marine Arsenal sowie in lokalen Schwimmbädern präsentierte das Team „TomKyle“ sein autonomes Unterwasserfahrzeug (AUV) bei diesem Wettbewerb erstmals auf internationaler Bühne. Dabei musste der Roboter verschiedene Aufgaben autonom lösen, zum Beispiel Objekte verfolgen und auffinden, Tore passieren sowie eine Anomalie an einer Spundwand aufspüren.
Mit der erfolgreichen Finalqualifikation erreichte „TomKyle“ nicht nur sein persönlich gestecktes Ziel, es bewies auch, dass seine Konstruktion auf Anhieb mit der wettbewerbserprobten Konkurrenz aus Europa mithalten kann. „Ich bin sehr glücklich über das Projekt und über diesen Erfolg im Wettbewerb. Das Team hat gezeigt, dass es mit harter Arbeit und Disziplin möglich ist, viel zu erreichen. Ich bin sehr stolz auf meine Studierenden und Mitarbeiter“, erklärte die Leiterin der DSV-Arbeitsgruppe Prof. Dr.-Ing. Sabah Badri-Höher nach dem Finale. „Autonome Unterwassertechnologie ist hochkomplex und man ist nie vor Überraschungen sicher. Deshalb ist es schon eine kleine Sensation, mit einer kompletten Neuentwicklung in einem internationalen Wettbewerb auf Anhieb einen zweiten Platz zu erreichen“, ergänzt Marcel Rothenbeck, AUV-Ingenieur am GEOMAR. Rothenbeck hatte das Projekt der FH-Studierenden mit initiiert und von Anfang an betreut.
Hintergrundinformationen:
Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Sabah Badri-Höher vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik arbeiten seit Januar 2013 20 Studierende aus den Bereichen Mechatronik, Elektrotechnik, Maschinenbau sowie Schiffbau und Maritime Technik an der Planung und Konstruktion eines autonomen Unterwasserfahrzeugs (AUV). Die DSV-Arbeitsgruppe entwickelte Verfahren zur Koppelnavigation sowie Sonar- und Bilddatenverarbeitung, bei der mechanischen Konstruktion des AUV unterstützten zwei Studenten des Fachbereichs Maschinenwesen das Team.
Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel initiierte Ende 2012 das Kooperationsprojekt mit der FH Kiel, um die AUV-Entwicklung voranzutreiben und technische Komponenten zu testen. Die FH Kiel profitiert durch neue Lehr- und Lernformen. Finanziert wird die wissenschaftliche Kooperation größtenteils durch das GEOMAR und mit Mitteln der Helmholtz Allianz „Robotic Exploration of Extreme Environments“ (ROBEX).
Das Team hofft, am Standort Kiel eine dauerhafte Möglichkeit für die Lehre und Forschung im Bereich Unterwassertechnik zu schaffen.
Weitere Informationen
Pressemitteilung der FH Kiel mit Bildmaterial in höherer Auflösung
www.fh-kiel.de/auv-projekt
www.oceanblogs.org/auv-team-tomkyle/
www.robex-allianz.de